Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1411 Fabrikanlagen gehören zu der Fideikommissherrschaft Varzin u. sind von der Ges. bis 1940 gepachtet und seither wesentlich erweitert und verbessert. Das Geschäft wurde mit Aktiven und Passiven für M. 970 000 in Aktien ab 1./1. 1890 in die Ges. eingebracht. Pacht jährl. für die Fuchsmühle M. 13 812, für die Hammermühle M. 39 077, für die Campmühle M. 30 539, für die Arbeiterhäuser nebst Ackerland M. 3182. Die 3 Mühlen haben Wasserkraft von 600–1200 HP. Die Ges. ist verpflichtet, das in der Holzschleiferei zu verarbeitende Kiefern-Klobenholz aus den Varziner Forsten, jedoch höchstens in einer Entfernung von 15 km von einer der 3 Anlagen, zum Preise von M. 2.60 pro Raummeter inkl. Schlaglohn, im Walde geliefert, anzukaufen, in minimo 4800 Raummeter, falls Verpächterin liefern will. Die errichteten baulichen Anlagen und Veränderungen an den Triebwerken kann die Ver- pächterin bei Ablauf der Pachtzeit entweder zum Taxpreise übernehmen oder verlangen, dass die Pächterin die Anlagen in dem ihr übergebenen Umfange wiederherstellt. Umbau der Wasserkraft in Fabrik Hammermühle 1900/01 mit M. 159 982 Kostenaufwand. In Papier- fabrik Hammermühle 1906 Bau eines Gebäudes für 2 neue Papiermasch., von denen die erste im Juli 1907, die zweite im Okt. 1907 in Betrieb kam. Auch die Zellstofffabrik wurde 1907/08 einer Vergrösserung unterzogen, sowie Arb.-Häuser errichtet. Kosten für die Neu- anlagen bis ult. 1907 M. 1 949 187. Der Umsatz wird durch diese ganz erheblich gesteigert. Die zweite Papierfabrik Campmühle besteht aus einer Holzschleiferei mit 4 grossen Holz- schleifapparaten u. 1 Papiermasch. Die dritte Fabrik Fuchsmühle ist eine Holzschleiferei mit 10 Schleifapparaten. Die drei Fabriken sind an der Wipper gelegen. Der Anschaffungs- wert sämtl. Fabrikanlagen von 1890–1907 beträgt zus. M. 4 011 425, die Abschreib. M. 1797 521, somit Bilanzwert Ende 1907 M. 2 213 904. Produktion: 1902 1903 1904 1905 1906 1907 Papier-Absatz . . . kg 5 671 506 5 786 948 5 894 647 6 210 987 6 173 770 6 893 297 Fakturierung . . . M. 1 891 542 1 973 711 2 054 911 2 208 201 2 235 154 2 541 218 Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Aus führung von Neuanlagen lt. G.-V. v. 23./11. 1905 um M. 250 000 in 250, für 1906 nach Massgabe der Einzahlung div.-ber. Aktien, übernommen vom Bankhaus Abr. Schlesinger in Berlin zu 210 %, angeboten den Aktionären 4:1 v. 15.–29./1. 1906 zu dem gleichen Kurse; einzuzahlen waren gleich 25 %, das Agio u. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 ; restl. 75 % am 10./1. 1907. Agio mit M. 253 171 in R.-F. Nochmals erhöht behufs Aufstellung einer zweiten Papiermaschine lt. G.-V. v. 5./3. 1907 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907, übernommen von Abraham Schlesinger zu 210 96%, angeboten den Aktionären 5: 1 vom 26.3. bis 9./4. 1907 zu dem gleichen Kurse. Agio mit M. 249 545 in R.-F. Für die Durchführung der Transaktion und die Einführung der neuen Aktien von 1905 u. 1907 an der Berliner Börse erhielt die Übernahmefirma je M. 10 000 Prov. Weiter erhöht lt. G.-V. v. 26./3. 1908 um M. 500 000 (auf M. 2 000 000) in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908, übernommen von Abraham Schlesinger zu 145 %, angeboten den alten Aktionären 3:1 vom 11.–25./4. 1908 zu 150 %. Der Erlös dient zur Deckung von Mehrausgaben bei dem Fabrikneubau, sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F. (erfüllt), event. Dotierung von Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., verbleib. Überschuss Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Masch. 1573 000, Gebäude 496 002, Eisenb.-Anlage 7000, Arb.-Haus 79 000, Papierkto 128 992, Fabrikat.-Bestände 496 838, Utensil. u. Reserveteile 58 002, Pferde u. Wagen 900, vorausbez. Assekuranz 38 423, Kassa 7044, Wechsel 55 696, Fonds 34 378, Debit. 564 068. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 602 717, Delkr.-Kto 12 000, Ern.-F. 300 000 (Rückl. 20 000), Kredit. 739 229, Arb.-Versich. 7200, Tant. 18 902, Div. 225 000, Masch.- Ersatzkto 90 000, Wohlf.-Kto 8000 (Rückl. 4589), Vortrag. 36 296. Sa. M. 3 539 345. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 55 613, Diskonto u. Zs. 19 701, Arb.- Versich. 13 447, Kursverlust 2961, Abschreib. 112 348, Gewinn 304 788. – Kredit: Vortrag 16 176, Fabrikat.-Kto 492 683. Sa. M. 508 860. Kurs Ende 1894–1907: 155, 164.25, 194.50, 196, 200, 209.75, 214, 200.75, 196.90, 226, 303, 368.50, 340, 249.75 %. Eingef. 31./3. 1893 zu 129 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1890–1907: 14, 13 8, 10, 11, 10, 12, 12½, 14, 14½, 15, 15, 10, 16, 18, 20, 20, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.). irektion: Friedr. Morgenstern. Prokuristen: Fräulein Elise Pfeil, Carl Schwedler. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Mor. Behrend, Stellv. Geh. Reg.-Rat Carl Hofmann, omm.-Rat Max Krause, Komm.-Rat Hans Schlesinger, Berlin; Oberförster a. D. Ernst West- Phal, Stolp i. P. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Abraham Schlesinger. Hasseröder Papier-Fabrik Actienges. zu Heidenau. Fabriken in Heidenau bei Pirna und in Hasserode bei Wernigerode. Gegründet: 21./7. 1888 durch Übernahme der der Firma Berger & Meyburg gehörigen Maseh-Fapierfabrik in Hasserode; eingetr. 7./8. 1888. Statutänd. 3./3. 1900, welche die Firma on klasseröder Masch.-Papierfabrik A.-G. wie oben abänderte, u. 5./11. 1903, wonach der Sitz 42 Ges. nach Heidenau (Bez. Dresden) verlegt wurde. Neueste Statutänd. 28./3. 1907. Neu- ulagen u. Anschaffungen erforderten 1906 in Heidenau M. 232 562, in Hasserode M. 74 359, 89*