Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1423 — anwalt Dr. N. B. Schiebler in Dresden. Die Ges. hat das gesamte Fabrikanwesen der Papier- fabrik zu Sebnitz aus der Konkursmasse derselben für M. 890 900 erworben, nachdem eine dahingehende Vereinbarung von den Obligationären der in Konkurs gerat. alten Sebnitzer Papierfabrik A.-G. bereits in der gerichtlichen Vers. v. 3./6. 1904 einstimmig beschlossen war. Von dem Kaufpreis wurden M. 29 000 durch Aufrechnung beglichen, der Rest von M. 861 900 durch Übernahme des Restes der Oblig.-Schuld in dieser Höhe der alten Sebnitzer Papierfabrik. Zweck: Herstellung, Anschaffung, Bearbeitung und Verwertung aller in die Papier- u. Papierbearbeitungsindustrie einschlagenden Stoffe und Erzeugnisse. Der Betrieb wurde erst 1./7. 1904 aufgenommen. Hergestellt werden hauptsächlich feine Druck- u. Schreibpapiere. Vorhanden sind 4 Papiermasch. mit zus. 40 000 Kg Tagesproduktionsfähigkeit; eigene Schleiferei. Zum Antriebe dienen neben der Wasserkraft Dampfmasch. von zus. 1500 PS. Erweiterungs- bauten u. Neuanschaffungen erforderten 1907 M. 166 720. 380 Beamte und Arbeiter. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Aktien nicht notiert. Anleihe: M. 900 000 in 4 % Teilschuldverschreib. von 1895, übernommen von der alten Sebnitzer Papierfabrik A.-G. (s. oben), ursprüngl. rückzahlbar zu 105 %%, jetzt zu pari. Stücke à M. 300. Zs. 1./4. u. 1./10. Die Zs.-Zahlung wurde am 1./10. 1905 wieder aufgenommen. Tilg. ab 1899 in 41 Jahren durch jährl. Auslos. am 1./7. auf 1./10.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. auf einen Zs.-Termin mit 3 monat. Frist vorbehalten. Zur Sicherung der Anleihe ist auf dem Fabriketabliss. der Ges. eine Sicherungs-Hypoth. in Höhe von noch M. 851 400 zu gunsten jetzt der Treuhand-Vereinigung A.-G. in Berlin eingetragen. Grösse der verpfändeten Grundstücke 103 310 qm, wovon 7663.5 qam bebaut sind. Wert der ver- pfändeten Objekte zus. etwa M. 1 610 000. In Umlauf Ende 1907 M. 829 200. Zahlst. wie bei Div.-Scheinen., Verj. der Coup. 3 J. (F.), der Stücke 10 J. (F.). Kurs in Dresden Ende 1896 bis 1907: 100.50, 98.50, 99, 99.50, –, 80, 77, 74, 91, –, 97, 96 %. Vom 2./10. 1903 bis 30./9. 1905 franko Zs. notiert. Die früheren noch von der Sebnitzer Papierfabrik (vorm. Gebr. Just & Co.) ausgestellten Teilschuldverschreib. waren nebst Zinsscheinen und zwar ohne Beachtung der seither. Nummernfolge, gegen anderweite von der Papierfabrik Sebnitz, A.-G., ausgefertigte Schuldverschreib. nebst neuen Zinsbogen v. 25./10. 1905 ab bei der Dresdner Bank in Dresden umzutauschen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Angestellte, Überrest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Grundstücke 140 000, Gebäude 465 000, Wasser-Kraft u. Anlagen 41 000, Eisenbahnanlagen 22 000, Masch. 355 000, Beleucht.-Anlagen 1, Fabrikutensil. 1, Kontoreinricht. 1, Pferde u. Wagen 1, Kassa 9168, Wechsel 330, Kaut.-Effekten 14 937, Bank- guth. 45 178, Debit. 407 295, vorausbez. Versich. 13 889, Material. u. Rohstoffe 139 176, Papier 54 790. – Passiva: A.-K. 600 000, Anleihe 829 200, do. Auslos.-Kto 1200, do. Zs.-Kto 8742, R.-F. 15 000 (Rückl. 3000), Spec.-R.-F. 28 000, Kredit. 172 189, Div. 48 000, Tant. an A.-R. 2688, Vortrag 2750. Sa. M. 1 707 769. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.- u. Betriebs-Unk. 269 140, Abschreib. 67 720, Gewinn 56 438. – Kredit: Vortrag 2556, Fabrikat.-Ergebnis 390 742. Sa. M. 393 299. Dividenden 1904–1907: 4 % für ½ Jahr, 7, 10, 8 %. Direktion: Herm. Jost. Prokurist: A. Hähle. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Rechtsanwalt Dr. Jul. Bondi, Stellv. Justizrat Gg. Schubert. Bank-Dir. Max Reimer, Dresden; Fabrikbes. Bernh. Mey, Sebnitz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Dresden: Dresdner Bank. Sebnitzer Papierfabrik, Aktiengesellschaft. in Sebnitz i. S. (In Konkurs.) Gegründet: 1./4. 1872. Am 21./9. 1903 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkursverwalter: Rechtsanw. Leonhardt in Sebnitz. Nach dem Vortrag des Konkursverwalters bestand die Konkursmasse Ende 1903 aus nom. M. 4 301 000 Aktiven und M. 3 174 000 Passiven. Die Grundstücke waren auf M. 1 490 380, der Wert der masch. Anlagen auf M. 2 711 201 geschätzt. Ohne den Grundbesitz bezifferte sich die Summe der 5 tiven auf nur M. 338 000, die Passiven betrugen ohne Hyp. M. 769 000. Die ihrem ganzen etrage nach streitige Forder, von Gebr. Hemmer in Neidenfels von M. 484 000 ist bei den 19poth. eingerechnet (s. auch unten). Ende 1904 ist für die nichtbevorrechtigten Forder. Abschlags. Div. von 9 % zur Ausschüttung gelangt, während die bevorrechtigten Forder. a Befriedig. gefunden haben. Die restl. Konkurs-Biv. von 3 % wurde ab 9./1. 1908 ver- eilt. Der Konkurs wurde am 22./2. 1908 aufgehoben. 13 Zum 14./11. 1905 war eine Vers. der Gläubiger einberufen zur Beschlussfassung über An- fabsks eines in der Prozesssache des Konkursverwalters der Firma Gebr. Hemmer, Maschinen- M in Neidenfels u. Genossen gegen den Konkurs der Sebnitzer Papierfabrik ge- Geb. 16 Vergleichsyorschlages; der Vergleich wurde angenommen und die Forderung von 11 emmer damit auf M. 280 000 festgestellt. Auch wurde beschlossen, die Verfolgung A Kressaneprüche gegen die vor dem 21./10. 1902 tätig gewesenen Mitgl. des Vorst. und R. der Sebnitzer Papierfabrik einzustellen.