Gas-Gesellschaften. 1495 netze in dem Vororte Schönefeld zum Gesamt-Kaufpreise von M. 9 250 000 an die Stadt Leipzig übergehen. Die Übergabe der Werke erfolgt in Leipzig-Gohlis am 31./12. 1909, Leipzig-Lindenau am 31./12. 1910, Leipzig-Sellerhausen am 31./12. 1911. Der Kaufpreis für die zu übergebenden Werke ist fällig mit M. 1 000 000 in bar am 1./7. 1908, mit M. 1 200 000 am 2./1. 1910, mit M. 4 000 000 am 2./1. 1911, mit M. 3 050 000 am 2./1. 1912. Der Stadt- gemeinde steht es jedoch frei, die drei letztgenannten Zahlungen mit 4 % Leipziger Stadt- schuldscheinen zu leisten. Wenn auch mit dem Abgange dieser drei verkauften Werke ein beträchtlicher Teil des Gasverkaufes der Ges. ausfällt, so lässt die stetige Aufwärtsbewegung des Gasabsatzes bei den der Ges. verbleibenden Werken, und insbesondere in den von ihr versorgten Vororten von Leipzig einen allmählichen Ausgleich u. damit eine gewinnbringende Weiterverwendung des Erlöses aus den genannten Gasanstaltsverkäufen erwarten. Gasabgabe aller Werke 1899–1907: 17 509 397, 18 845 132, 18 033 094, 19 095 364, 22 021 598, 23 751 835, 23 828 218, 28 614 579, 31 063 176 cbm. Ende 1907 wurden 308 028 Privatflammen von der Ges. mit Gas gespeist (an 50 459 Gasentnehmer) u. waren 1098 Gasmotore mit 4450 HP. angeschlossen. Verbrauch an Kohlen 1900–1903: 757 269, 709 895, 742 747, 858 316 hl; 1904–1907: 77 809, 78 287, 94 187, 103 058 t. Der Koksgewinn aus der vergasten Kohle betrug 1907: 68 840 000 Kkg u. der Teergewinn neben der Gaserzeugung 5 210 000 kg. bie Gesamt- länge der Strassenrohrnetze belief sich ult. 1907 auf 1127.17 km. 1907 beschäftigte die Ges. 172 Beamte und Angestellte u. 1635 Arbeiter. Kapital: M. 6 750 000 in 9700 St.-Aktien (Nr. 1–9700) à Thlr. 100 = M. 300, 2000 Prior- St.-Aktien (Nr. 1–2000) à Thlr. 100 = M. 300 u. 2160 St.-Aktien (Nr. 1–2160) à M. 1500; sämtl. Aktien lauten auf den Inhaber. Die Prior.-St.-Aktien geniessen 6 % Vorz.-Div. mit event. Nachzahlungsverpflichtung. A.-K. betrug urspr. Taler 150 000 = M. 450 000, erhöht bis 1890 successive auf M. 4 500 000 (inkl. M. 600 000 im Jahre 1874 begebener Vorz.-Aktien.) Auf G.-V.-B. v. 18./3. 1891 sollte dann das A.-K. zum Ankauf neuer Gaswerke u. zur Stärkung der Betriebsmittel der Ges. um M. 1 500 000 (von M. 4 500 000 auf M. 6 000 000) durch Aus- gabe von 1000 Aktien zu M. 1500 erhöht werden. Auf je M. 4500 Aktien oder Prior.-Aktien konnte vom 4.16./5. 1891 eine Neu-Aktie zu M. 1500 zu 140 % bezogen werden. Von dieser Emiss. blieben M. 243 000 unbegeben. Diese 162 noch nicht begebenen St.-Aktien à M. 1500 gelangten lt. G.-V. v. 19./3. 1906 mit Div.-Recht ab 1./1. 1906 zur Ausgabe; sie wurden von einem Konsortium zu 270 % übernommen u. den Aktionären 13.–29./3. 1906 zu 275 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 derart angeboten, dass auf je M. 36 000 nom. alte Aktien (St.- oder Prior.-Aktien) eine neue St.-Aktie à M. 1500 entfiel. Die Ausgabe erfolgte zum Ankauf neuer Gaswerke u. Stärkung der Betriebsmittel. Weitere Erhöhung beschloss die G.-V. v. 20./3. 1907 u. zwar um M. 1 500 000, wovon zunächst M. 750 000 in 500 Aktien à M. 1500 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907 zur Ausgabe gelangten, übernommen von einem Konsort. zu 240 %, angeboten den alten Aktionären 8:1 vom 18.4.–2./5. 1907 zu 245 %, eingezahlt 25 % u. das Aufgeld, zus. also M. 2550 bei der Zeichnung, restliche 75 % = M. 1125 am 15./7. 1907. Agio mit M. 1 050 000 in R.-F. Anleihe: M. 3 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreibungen, aufgenommen lt. G.-V. vom 23./1. 1906 zum Ankauf von Gasanstalten, 2500 Stücke à M. 1000, 1000 à M. 500, auf Namen der übernehmenden Bankhäuser u. mit Blanko-Indossament versehen. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1916 durch jährl. Auslos. im Dez. (zuerst 1915) auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder gänzl. Kündig. mit 6monatl. Frist ab 1916 vorbehalten. Die Anleihe hat kein dingliches Recht erhalten; sie wurde im April 1906 an der Leipziger Börse eingeführt. Zahlst. wie bei Div.- Scheinen. Verj. der Coup. 4 J. (F.) Kurs in Leipzig Ende 1906–1907: 105.90, 104 %. Aufgelegt 2/3. 1906 bei den Zahlstellen zu 102.50 % zuzügl. 4 % Stück-Zs. seit 1./1. 1906 u. Schluss- notenstempel. „Hypotheken: M. 436 000 auf 6 verschiedenen Gaswerken der Ges., davon M. 255 000 auf Leipzig-Lindenau. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 300 = 1 St., jede Aktie à M. 1500 = 5 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung der Reserven, u. zwar 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), 5 % zum Disp.-F. bis 10 % des A.-K., sobald der R.-F. erfüllt ist (gleichfalls erreicht), 6 % Vorz.-Div. an Prior.-St.-Aktien mit event. Nachzahlungsverpflichtung, bis 6 % Div. an St.-Aktien, Rest Super-Div. an beide Aktienarten gleichmässig. Die Tant. des A.-R. beträgt 10 % der Summe, welche nach Bestreitung sämtl. Rückl. u. Abschreib., sowie nach Abzug von 4 % Div. auf das eingezahlte A.-K. verbleibt. Der Disp.-F. ist zur Bestreitung der Kosten für Erneuerungen, sowie zur Deckung von ausserord. Ausgaben oder Verlusten (ohne Unterbilanz) bestimmt. Aus dem Reinertrage derjenigen Ges.-Anlagen, die etwa kontraktlich nach Ablauf einer be- stimmten Zeitfrist unentgeltlich in den Besitz der betr. Gemeinden übergehen können, werden besondere Amort.-F. gebildet. Ausser diesen gesetzl. bezw. statutarischen Rückl. eind in den letzten Jahren noch besondere Rückstellungen zur Bildung eines Spec.-R.-F. u. eines Div.-Ergänz-F. bewirkt worden, wodurch die Ges. zum Einen ausserord. Verlusten bei unvermeidlichen Gasanstaltsverkäufen begegnen, zum Anderen möglichst gleichbleibende 1 Iv.-Bemessungen sichern wollte. 3 Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Kassa 63 748, Kaut. 135 096, Effekten 60 739, Mobil. 3000, Debit. 5 122 680, Bau. u. Betriebskapital der bewirtschafteten Werke 18 619 055. — a A.-K. 6 750 000, Teilschuldverschreib. 3 000 000, do. Zs.-Kto 68 636, Hypoth. 436 000, V-F. 2 600 000, Spec.-R.-F. 300 000, Disp.-F. 675 000, Abschreib. 6 896 903, Amort.-Kto 82 372, „ 300 000, Kred. 436 001, rant. 121 439, Piv. 1 00 00, do. alte 609, Vortrag 30 34f. Sa. M. 94 319.