Hotels und Restaurants. 1541 Zweck: Bau u. Betrieb von Hotels oder von anderen zu geselligen oder Vereinszwecken dienenden Baulichkeiten in Städten des Deutschen Reiches. Die Ges. besitzt u. betreibt das in der Mohrenstr. 1–5 in Berlin auf einem 278½ qR. grossen Terrain belegene Hotel „Der Kaiserhof'' sowie das am Strande des Ostseebades Heringsdorf auf einem der Ges. gehörenden, 85½ ar grossen Terrain belegene „Kurhaus“'. Ferner besass die Ges. in der Kaiserhofstr. 1 in Berlin, gegenüber dem Hotel, ein 86 qR. grosses Grundstück mit Mietshaus, welches 1905 für M. 970 000 mit M. 350 000 Gewinn verkauft ist, der zu Abschreib. Verwendung fand. Des weiteren besitzt die Ges. das in der Neustädt. Kirchstr. 6–7 in Berlin belegene, 162½% qR. umfassende „Hotel Continental'. Letzteres ist mit allem vor- handenen Inventar, bis Ende Sept. 1912 an Hoftraiteur Lorenz Adlon für M. 130 000 Jahrespacht verpachtet, wobei der Pächter ausser der Grundsteuer alle anderen Lasten trägt. Bis zum gleichen Termin besitzt er ein jederzeitiges Vorkaufsrecht auf das „Hotel Continental' für M. 3 350 000 einschl. Inventar unter Anrechnung der vom Käufer zu über- nehmenden M. 2 000 000 betragenden Hypoth. auf den Kaufpreis. Das Optionsrecht wurde Mitte 1908 ausgeübt. Der „Kaiserhof“ hat eine Strassenfront von 267,5 m, das Hotel „Continental' eine solche von 150,46 m. Im Kaiserhof sind ca. 280 Zimmer sowie grosse Fest- u. Restaurationsräume, im Hotel Continental ca. 200 Zimmer u. gleichfalls Restaurations- u. Festräume vorhanden. Ausserdem betreibt die Ges. auf dem Kurfürstendamm 238 in gemieteten Räumen ein Café u. Konditorei (Romanisches Café) unter folgenden Bedingungen: Die Miete beträgt M. 34 000 jährl. Schliesslich betreibt die Ges. eine Weingrosshandlung. 1906/1907 hat ein sehr erheblicher Umbau des Hotel Kaiserhof stattgefunden, verbunden mit einer durchgreifenden Renovierung der Restaurations- u. Wohnräume. Kosten hierfür bis ult. 1906 M. 2 492 855, 1907 M. 1 360 588. Im Winter 1905/06 wurde das Kurhaus Herings- dorf durch einen grossen Mittelbau erweitert, was M. 559 435 erforderte, für 1907 wurden weiter M. 73 645 ausgegeben. Die G.-V. v. 20./2. 1906 beschloss, den A.-R. zum Erwerb des in Bremen befindlichen Hillmann'schen Hotels für M. 3 000 000 von der Hillmanns Hotel G. m. b. H. zu ermächtigen. Beim Ankauf sind an die Berliner Ges. übergegangen: Immob. im Werte v. M. 2 200 000, Mobil. 704 000, Getränke und Küche 96 000, zus. M. 3 000 000. Der für diese Objekte gezahlte Preis M. 3 000 000 ist erlegt durch Überlassung von M. 2 000 000 neuer 4 % Oblig. der Berliner Hotel-Ges. an die Vorbesitzerin, sowie durch Übernahme der für die Cothaer Grundkreditbank zu 4½ % auf Hillmann's Hotel an 1. Stelle eingetrag. Hypoth. v. M. 1 000 000. Die übernommenen Objekte stehen bei der Berliner Hotel-Ges. zu Buch. Aktiva: Immob.: Grund 1000 000, Gebäude 1 275 095, Mobil. 667 748, Vorräte an Wein, Küche etc. 96 000. Passiva: Hypoth. d. Gothaer Grundkreditbank 1 000 000, 4 % Oblig der Berliner Hotel-Ges. 2 000 000. Sa. M. 3 000 000. Die Netto-Betriebsüberschüsse ohne Abschreib. u. abzügl. Zs. der Hillmann's Hotel G. m. b. H. betrugen im übrigen 1903–1905 M. 119 387. 160 935, 190 298. Das Grundstück Hillmann's Hotel in Bremen umfasst 2315 qm, wovon 2168 qm bebaut sind. Es besteht aus Erdgeschoss u. 5 Stockwerken. Das Hotel enthält etwa 230 Zimmer mit 300 Betten. Das Gebäude ist einschl. Mobil. mit M. 1 500 000 feuerversichert. Mitte Juli 1907 Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand ult. 1907 mit M. 7 079 759 zu Buch, wovon M. 2 990 000 durch eine Hypoth. beschafft sind. Zum völligen Ausbau u. zur Ein- richtung sind noch ca. M. 3 000 000 notwendig. Geschäftsjahr 1907: Die Betriebseinnahmen im Hotel Kaiserhof haben sich im J. 1907 trotz der Störungen und grossen Nachteile, die der Bau der Untergrundbahn bereitete, in der von der Verwaltung erhofften Weise erhöht, wogegen sich deren Erwartungen für Hillmanns Hotel und namentlich für das Kurhaus Heringsdorf nicht erfüllt haben. Die Einnahmen aus den verschiedenen Geschäftsabteilungen erhöhten sich von M. 687 202 im Vorjahre auf M. 972 242, wozu noch Mietenerträgnisse von M. 42 090 treten, so dass sich die gesammten Erträgnisse einschliesslich M. 5376 Vortrag auf M. 1 019 708 belaufen gegen vor- jährige M. 1 168 945, wobei zu berücksichtigen ist, dass in dieser Summe ein Gewinn aus dem Verkauf des Hauses Kaiserhofstrasse 1 mit M. 350 046 und ein Zinsenertrag von M. 87 906 mit inbegriffen ist. Es ergibt sich ein Betriebsgewinn von M. 290 841, der zu Abschreib. auf Aussenstände, Vorräte und Mobilien verwendet werden soll. Nach dem Bericht des A.-R. sind die Schwierigkeiten des Unternehmens im wesentlichen durch zwei irsachen hervorgerufen. Erstens habe der im J. 1905 begonnene Umbau und die Neuein- richtung des Kaiserhofhotels und des Kurhauses in Heringsdorf annähernd M. 5 000 000 beansprucht. Da durch die Kapitalsemission von 1905 nur M. 2 000 000 bare Mittel beschafft worden waren, so mussten die weiteren Ausgaben im Wege des Kredites gedeckt werden, u. zum Teil ist die Regulierung der Rechnungen über die Fälligkeit hinaus verzögert worden. zweite Ursache der Schwierigkeiten ist der im Juli 1907 vom A.-R. beschlossene Ankauf 5 cs von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. leses Wertobjeht steht heute bei der Berliner Hotelgesellschaft mit etwa M. 7 000 000, 2 990 000 durch Aufnahme einer festen Hypothek beschafft sind, zu Buch. In sind enthalten die Terrainerwerbungsunkosten und die Arbeiten bis zur 30 e suseg des Rohbaues. Ferner ein Aufschlag von M. 450 000, der A. C. Eberbach aß vom A.-R. bewilligt worden ist, schliesslich weitere Beträge in Höhe I. 500 000, die A. C. Eberbach darüber hinaus erhoben hat. Der Konkursverwalter t zur Ausgleichung dieser Summe einen angeblichen Provisionsanspruch des A. C.