Weinbau und Schaumwein-Fabriken. 1607 *Franz Hartmann Sinalco-Akt.-Ges. in Detmold. Gegründet: Im Jan. 1908 mit Wirkung ab 1./12. 1907; eingetr. 20./1. 1908. Gründer: Franz Hartmann, Heinr. Blechen, Rich. Zademack, Erard Wester, Detmold: Franz Kohlhase, Bielefeld. Franz Hartmann zu Detmold brachte das ihm gehörige Unternehmen mit Aktiven u. Passiven, mit Grundstück., ferner mit allen Verträg., Rezept., Rechten u. Pflichten ein- schliessl. der aus einer Aufstellung sich ergebenden schwebenden Rechtsstreitigkeiten u. des Firmenrechts u. aller für die Firma Franz Hartmann eingetrag. Warenzeichenrechte in die Ges. ein. Für die von ihm bewirkten Sacheinlagen erhielt der Fabrikant Franz Hartmann 992 als vollbezahlt geltende Aktien à 1000 M. u. 8000 M. in bar. Als dem Einbringungs- preise seines Geschäftes nebst Rechten u. Pflichten hinzutretende Entschädigung erhält Franz Hartmann in vierteljährl. Raten eine jährl. Umsatzprovision von 2½ % u. vom 1./12. 1912 ab für die folgenden Jahre ausser der erwähnten noch eine weitere Provis. von 2½ %, falls ein Reingewinn erzielt wurde. Zweck: Fabrikmässige Herstellung u. Vertrieb alkoholfreier Getränke, namentl. der bis- her von der Firma Franz Hartmann in Detmold hergestellten Fabrikate dieser Branche, welche unter dem Namen „Sinalco-Seele“, „Sinalco-Sirup“' u. ,Sinalco-Brause“ in den Handel gebracht worden sind, sowie die Herstellung u. der Vertrieb sonst. hier einschläg. Artikel. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypothek: M. 150 000 zu 4 %, unkündbar bis Ende 1909. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. Gen.-Vers.: Dez.–April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 30./11. 1908 gezogen. Direktion: Heinr. Blechen, Rich. Zademack, Stellv. Erard Wester. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Franz Hartmann, Stellv. Reichstagsabgeordn. Dr. Adolf Neu- mann-Hofer, Bankdir. Erich Zimmermann, Rentner Walter Tenge, Detmold; Bankdir. Max Sichel, Franz Kohlhase, Bielefeld. Zahlstellen: Detmold: Ges.-Kasse, Dresdner Bank, Westf.-Lippische Vereinsbank. Actiengesellschaft vorm. Burgeff & Co. in Hochheim a. M. Gegründet: 1857; errichtet 1837 von Carl Burgeff. Letzte Statutänd. 21./3. 1900. Der effektive Buchwert des Immobil.-, Fabrikgebäude- u. Weinbergbesitzes von M. 1 359 517 ist bis auf M. 1 abgeschrieben. Erweiterungsbauten der Kellereien, Verstärkung der elektr. An- lage etc. erforderten 1905 M. 305 165; die Mittel hierzu wurden den betreffenden Res. ent- nommen. Zur Erweiterung des Betriebes etc. wurden aus dem Gewinn M. 150 000 zurück- gestellt. 1907 erforderte die elektr. Anlage M. 145 398. Dez. 1903 gingen der Ges. beim Brande eines Zollschuppens in Metz 250 Fässer Wein zu Grunde, wegen des Schaden- ersatzes lag die Ges. mit der Eisenbahn im Prozess, der vollständig zu Gunsten der Ges. entschieden wurde, die Ges. erhielt M. 42 000 ausbezahlt. Zweck: Weinbau u. Schaumweinfabrik. Jahresproduktion ca. 2 000 000 Flaschen Schaumwein. Kapital: fl. 1 000 000 = M. 1 714 285.70 in 4000 Aktien à fl. 250. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt), vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., event. weitere Dotierung des R.-F. oder Dotierung von Sonderrücklagen, vom verbleib. Betrage 15 % Tant an A.-R. (jedoch nicht über 5 % des Bruttogewinns), Rest Super-Div. bezw. Vortrag. Reicht der in vorstehender Weise zu verteilende Reingewinn nicht zur Verteilung einer Div. von 4 %, so werden sämtliche Tant. zur Erreichung dieses Prozent- Satzes entsprechend gekürzt. Aus dem Spec.-R.-F. kann die Div. ergänzt werden. Bilanz am 31. Dez. 1907: Aktiva: Immobil., Fabrikgebäude u. Weinberge 1, Fabrikgeräte u. Mobil. 68 184, Weinvorräte 4 530 421, Kassa 26 386, Wechsel 79 955, Debit. 2 274 871. — Passiva: A.-K. 1 714 285, R.-F. I 171 428, do. II 240 000, Fass-Res. 75 000, teure Wein- Res. 270 000, Res. z. Bau v. Beamtenwohn. 2385, Viktor Schultz v. Dratzig-Stiftung 1950, Carl Burgeffs Invaliden-F. 158 662, Res. f. neue Kelleranlagen u. Vergrösserung d. Betriebs 705 000 (Rückl. 100 000), Kredit. inkl. Schaumweinsteuerkredit 2 878 605, elektr. Licht-Res. 19 668 (Rückl. 10 000), Div. 360 000, Spezial-Reklame 15 000, Vortrag 78 822. Sa. M. 6 979 820. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts- u. Fabrikat.-Unk. 1 077 952, Gewinn 852 834. Kredit: Vortrag 92 340, Saldo des Weinktos 1 838 446. Sa. M. 1 930 786. Kurs Ende 1896–1907: 216, 280, 320, 320, 343, 348, 380, 405, 402, 440, 430, 450 %. Not. in Mainz. Dividenden 1888–1907: 8, 88, 9, 9, 7, 7, 9, 9, 10¼. 11¾, 12, 14, 15½, 15%, 16½, 14, 15½, 17½ (M. 75), 19 (M. 85), 21 % (M. 90). Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Direktion: Komm.-Rat H. J. Hummel sen., Herm. Hummel jr., Albrecht Hummel, Wendelin Hummel. Prokuristen: Ant. Lietz, A. Istel. 3 Aufsichtsrat: (5–6) Vors. Rechtsanw. a. D. Aug. Wilhelmj, Hattenheim; Bankier Dr. Franz amberger, Mainz; Friedr. Jos. Kasten, Hannover; Gust. Freih. von Bissing, Frankf. a. M.; r. C. von Lang-Puchhof, Puchhof Clem. Graf Schönborn-Wiesentheid, München. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankf. a. M.: Mitteld. Creditbank; Mainz: Bamberger & Co.