9 Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. 1659 Englische Wollenwaren-Manufaktur vorm. OÖOldroyd & Blakeley in Grünberg in Schlesien. Gegründet: 8./4. 1884; eingetr. 8./5. 1884. Letzte Statutänd. 22./10. 1901, 20./9.1902, 10./10. 1903, 28./12. 1904, 3./4. 1905 u. 9./4. 1908. Die der Firma Oldroyd & Blakeley gehörigen 4 Wollenwarenfabriken etc. in Grünberg wurden für zus. M. 4 128 700 erworben. Zweck: Betrieb von Spinnerei, Weberei, Färberei, Druckerei u. Appretur wollener, halb- wollener u. baumwollener Waren für eigene u. fremde Rechnung in den der Firma Oldroyd & Blakeley früher gehörigen in Grünberg belegenen Fabriketablissements. Hauptsächlich Fabrikation englischer und anderer in das Fach einschlagender Wollwaren etc. In Betrieb 535 Webstühle, beschäftigt ca. 1550 Arbeiter. Für Instandhaltung der Masch. u. Gebäude wurden 1906 u. 1907 M. 142 304 bezw. 154 459, für Neueinrichtungen M. 330 936 bezw. 470415 aufgewandt; Gesamtabsatz 1897/98–1903/1904: M. 2 942 983, 2 801 099, 3 516 795, 3 212 643, 2 943 750, 3 625 710, 4 104 083; 1904 II. Sem.: M. 1 609 733; 1905: M. 3 599 949; 1906: M. 4 817 908; 1907: M. 5 274 036. Kapital: M. 2 500 000 in 2500 gleichberechtigten Vorrechts-Aktien Lit. A (Nr. 2501–5000) à M. 1000. Urspr. M. 2 200 000 in Stamm-Aktien à M. 500; betreffs der Wandlungen des A.-K., sowie über die Sanierungen der Ges. siehe die früheren J ahlrgänge dieses Handbuches. Zur Stärkung der Betriebsmittel und weiteren Investierungen in die Anlagen beschloss die G.-V. v. 3./4. 1905 Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 (auf M. 2 500 000) in 1000 ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien, hiervon übernommen von einem Konsortium M. 750 000 zu 107 %, M. 250 000 zu 112 % nebst 4 % Stück-Zs. ab. 1./1. 1905 ohne Stempel, angeboten den alten Aktionären M. 750 000 2: 1 v. 2.–16./5. 1905 zu 112 %. Agio der letzten Em. mit M. 50 376 in den R.-F. Bei einer Erhöhung des A.-K. über M. 3 000 000 haben die Vorbesitzer bezw. deren Erben das Recht, M. 600 000 zu pari zu beziehen. Genussscheine: Solche wurden in der Anzahl. von 1500 Stück à M. 500 zu der 4 % bper 15./9. 1889 gekündigten Prior.-Anleihe von 1885 ausgegeben und berechtigten auch noch nach Tilgung jener Schuld zu einer Gewinnbeteiligung bis zu M. 25 per Stück vor den Prior.- Aktien. Bei event. Liquidation waren sie mit je 60 % = M. 300 (zus. M. 450 000) vor den Aktien einzulösen. Mit den Inhabern der Genussscheine hat die Verwalt. eine Einigung herbeigeführt, welche die Ges. von der Bezahlung des bisherigen statutar. Gewinnanteils für die Scheine entbindet. Von den Genussscheinen sind erstens 846 Stück = M. 423 000 zu M. 60 000 er- standen, welcher Kaufpreis, und zwar unter Wegfall jeder Verzinsung nur in solchen Jahren, in welchen das Ergebnis die Verteilung von mind. 5 % Div. gestattet, in Jahresraten von nicht über M. 10 000 abgetragen werden soll (bis 1907 sind M. 45 000 getilgt). Die anderen 654 Genussscheine hat die Ges. für zus. M. 12 449 in ihr Eigentum erworben u. bezahlt, und sind deren Rechte erloschen. Anleihen: I. M. 1 500 000 in 4 % Oblig. v. 1889, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1890 in 41 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./7.; kann beliebig verstärkt werden. Die Anleihe ist durch erststellige Kautionshypothek zu gunsten des Berliner Bankinstituts Jos. Goldschmidt & Co., Berlin, gedeckt. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Jul. Samelson, Berliner Bankinstitut Jos. Goldschmidt & Co.; Hannover: Ephr. Meyer & Sohn, Dresdner Bank. Noch in Umlauf Ende 1907 M. 1 106 000. Kurs in Berlin Ende 1891–1907: 80, 89.50, 93, 100.25, 98.50, –, –, 92.90, 91.50, –, 82, 93, 96.25, 95.60, 96.50, 96, 92.50 %. Il. M. 750 000 in 4½ % Oblig. v. 1895, rückzahlb. zu 105 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1896 in 20 Jahren durch jährl. Ausl. im März auf 1./10. Die Anleihe ist an zweiter Stelle durch Kautionshypothek von M. 900 000 zu gunsten des Berliner Bankinstituts Jos. Goldschmidt & Co. gedeckt. Zahlst.: Berlin: Berl. Bankinstitut Jos. Goldschmidt & Co., Jul. Samelson. Noch in Umlauf Ende 1907 M. 420 000. Kurs in Berlin Ende 1895–1907: 104.30, 102.25, –, 90, 92.50, –, –, 92, 98.50, 101.60, 102, –, 101.75 %. Grundschuld: M. 307 000, eingetr. als Unterlage für Bankkredit zwischen der I. u. II. Hyp. Geschäftsjahr: Kalenderj., früher bis 1904: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Jede Vorr.-Aktie Lit. A = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindest. 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, vertragsmässige Tant. an Vorst. u. Beamte, bis 4 % Div. an Vorr.-Aktien Lit. A, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Eine feste, garantierte Jahresvergütung von M. 1000 für jedes A.-R.-Mitgl., sowie eine Extravergütung von zus. M. 1000 für den Vors. und dessen Stellv. wird auf Handl.-Unk. verbucht und auf die vorgenannte Tant. in An- rechnung gebracht. Bilanz am 31. Dez. 1907: Grund u. Boden 132 018, Gebäude 1 375 340, Masch. u. Utensil. 2 505 758, Brunnen-Anlagen 9870, Pferde u. Wagen 1, Patente 25 441, Kassa 10 732, Wechsel 71 465, Efrekten 11 247, Debit. 770 150, Fabrikat.-Bestände 1 457 267. – Passiva: Vorrechts- Aktien Lit. A 2 500 000, 4 % Oblig. 1 106 000, 4½ % do. 420 000, Hypoth. 21 000, Oblig.-Zs.-Kto 16 882, Kredit. 1488 252, R.-F. 133 635 (Rückl. 20 181), Spec.-R.-F. 300 000, Tant. an Vorst. 25 925, do. an A.-R. 13 335, Div. 200 000, do. alte 80, vertragsm. Abzahl. auf Genussscheine 10 000, Arb.-Pens.- Casse 10 000, Extra-Abschreib. auf Masch. u. Gebäude 100 000, Vortrag 24 183. Sa. M. 6 369 294. 13 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 258 686, Instandhaltung der Gebäude u. 164 459, Steuern u. Assekuranzen 42 176, Handl.-Unk. 99 979, Arb.-Wohlf. 56 951, Oblig.- „ do. Zs. 65 090, Zs. u. Provis. 28 832, Reingewinn 403 625. – Kredit: Vortrag 807, Fabrikat.-Gewinn 1 079 893. Sa. M. 1142 701.