1822 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Vereinigte Eisenbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin, W. 66, Wilhelmstr. 48, mit Zweigniederlassung in Wien. Gegründet: Errichtet als Akt.-Ges. am 8./10. 1895, eingetr. 26./11. 1895. Letzte Statutänd. v. 29./12. 1899, 30./9. 1902 u. 3./6. 1904. Die Ges. hat bei der Errichtung die Geschäfte und ein- geleiteten Unternehm. der in Liquid. getretenen Vereinigten Eisenbahnbau- und Be- triebs-Ges. m. b. H. übernommen. Zweck: Bau und Betrieb von Eisenbahnen und anderen öffentlichen Verkehrsanstalten, sowie die Ausführung von Bauten aller Art für eigene oder fremde Rechnung im In- und Auslande; demgemäss ist die Ges. befugt: Koncessionen für Bahnen jeder Art nach- zusuchen und zu erwerben, Bahnen zu bauen und in Betrieb zu nehmen oder an andere zum Bau und Betrieb zu übergeben, dafür besondere Ges. zu begründen oder auch die erworbenen Rechte anderweitig zu veräussern und zu verwerten; bestehende Bahnen und andere öffentliche Verkehrsanstalten anzukaufen oder zu pachten, in eigenen Betrieb zu nehmen oder den Betrieb an andere zu übertragen; Betrieb aller auf obigen Zweck hinzielenden Bank- und Finanzgeschäfte. Die Ges. ist berechtigt, Oblig. bis zum drei- fachen Betrage des jeweilig eingezahlten A.-K. auszugeben. Seit 1906 ist die Ges. bei einer Baufirma, jetzt Ges. m. b. H., in Österreich beteiligt (für 1907 ohne Gewinn, ausser- dem für dieses Geschäft M. 200 000 auf Delkr.-Kto zurückgestellt). Der Verlust der wWiener Niederlassung erhöhte sich 1906 von K 159 493 auf K 243 949, doch konnte für 1907 wieder ein Gewinn von K 27 092 zur Verrechnung kommen. Die Ges. betreibt die in fremdem Besitz befindl. Bahnen: a) die Harzquerbahn Nordhausen- Wernigerode, 80 km (ab 27./3. 1899 auf 10 Jahre); b) die Marienborn-Beendorfer Kleinbabn (bis 31./12. 1909); c) die Polkwitz-Raudtener Kleinbahn; d) die Kostener Kreisbahnen; e) die Brandenburg. Städtebahn (s. unten). – Die Ges. hat für die unter a genannte Bahn Div.- Garantie bis 31./3. 1909 übernommen, ferner für Mutienitz-Gaya bis 31./5. 1907. Die 31./12. 1907 im Besitze der Ges. befindl. Effekten im Gesamtbetrage von M. 9 026 947 bestehen in den nachstehend bezeichneten Aktien deutscher u. österr.-ungar. Eisenbahn-Ges.: a) Vorzugs-Aktien: M. 4000 Nordhausen-Wernigeroder Eisenb.-St.-Aktien Lit. A, M. 945 000 Polkwitz-Raudtener Kleinb.-St.-Aktien Lit. A, K 2 042 800 Temesvar-Lippa-Radnaer Eisen. bahn-Prior.-Aktien, K 1 254 400 Tiszapolgar-Nyiregyhaza Lokalbahn-Prior.-Aktien, K 2 756 800 Leva-Garamberzenczer Lokalbahn-Prior.-Aktien, K 1 642 000 Saitz-Czeicz-Göding Lokalb.-Prior.- Aktien, K 937 000 Neograder Comitats-Lokalbahn-Prior.-Aktien, K 845 600 Teplitzer Elektrici- täts- u. Kleinbahn-Prior.-Aktien, K 744 200 Agram-Samoborer Lokalbahn-Prior.-Aktien, K 23 600 Gaisbergbahn-Prior.-Aktien; b) sonstige Eisenbahnaktien: M. 636 000 Nauendorf-Gerlebogker Eisenb.-Aktien, M. 570 000 Hanauer Kleinb.-Aktien, M. 22 000 Hildesheim-Peiner Kreisbahn- St.-Aktien Lit. B, K 939 600 Saitz-Czeicz-Gödinger Lokalbahn-St.-Aktien, K 842 000 Stramberg: Wernsdorfer-Lokalbahn-Aktien, K 801 200 Salzburger Eisenbahn- u. Tramway-Aktien, K 84400 Teplitzer Elektricitäts- u. Kleinbahn-St.-Aktien, K 123 400 Tarnopol-Zbaraz Lokalbahn-St.- Aktien, K 46 000 Stamm-Aktien der Agram-Samoborer Lokalbahn. Die oben bezeichneten Effekten sind, soweit sie nicht einen Börsenkurs haben, mit ihrem Buchwerte in die Bilanz eingestellt worden. Kapital: M. 5 000 000 in 4822 abgest. Vorz.- Aktien (Nr. zwischen 1–5000) u. 178 St.-Aktien (Nr. zwischen 26–4965). Die Vorz.-Aktien geniessen Vorz.-Div. (s. Gewinn-Ver- teilung) u. Vorbefriedigung im Falle einer Liquid. Urspr. A.-K. M. 5 000 000 in St.-Aktien. Die G.-V. v. 30./9. 1902 beschloss zwecks Reorganisation der Ges. auf die Aktien eine Zuzahl. von 30 % = M. 300 ohne Erhöhung des A.-K. einzufordern. (Frist 15./11. 1903.) Diejenigen Aktien, auf welche zugezahlt wurde (4598 Stück) erhielten den Charakter von Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % (ab 1./1. 1903). Der von den Aktionären zugezahlte Betrag (abzügl. Unkosten) von M. 1 373 071 ist bei Aufstellung der Bilanz am 31./12.1902 mit M. 338 454 zur Deckung der Unterbilanz u. mit restl. M. 1 034 616 zur Bildung eines allg. Disp.-F. ver- wendet worden. Dieser Fonds soll nur zur Deckung der Verluste aus den oben erwähnten Div. Garantien u. zu Abschreib. auf die Aktiva der Ges. benutzt werden. Die Bildung des Disp.-F. war aus dem Grunde notwendig, weil zur Zeit nicht übersehen werden kann, welche Summen auf Grund des Betriebsvertrages mit der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Ges. noch zu zahlen sein werden u. welche hiernach zu Abschreib. auf die Aktiva übrig bleiben. Der Betriebsverlust am 31./12. 1902 M. 66 409 wurde durch Heranziehung des R.-F. gedeckt. Die G.-V. v. 3./6. 1904 beschloss Gewährung der im Statut vorgesehenen Rechte der Vorzeaktien an solche St.-Aktien, auf welche ohne Erhöhung des A.-K. eine Zuzahlung von 40 % ge. leistet wird, ferner Verwendung dieser Zuzahlungen zu ausserord. Abschreib., zur fiege ausserord. Verluste und zur Deckung der Unk. dieser Transaktion. Frist 31./10. 1904. Au 224 St. Aktien wurden M. 89 600 zugezahlt, nach Abzug der Unk. M. 85 914. Anleihe: Serie I in M. 3 000 000 4 % zu 102 % rückzahlb. Oblig. von 1897, Rüuckzol war bis 2./1. 1900 ausgeschlossen. 500 St. Lit. A (Nr. 1–3500) à M. 2000; 1500 St. Lit. B (Nr. 50 bis 2000) à M. 1000; 1000 St. Lit. 0 (Nr. 2001–3000) à M. 500; dieselben lauten auf K) Breslauer Disconto-Bank in Berlin oder deren Ordre. Zs. 2./1. u. 1./7. Coup.-Verf.: 4 J. 1 Rückzahlung ab 1900 binnen 28 J ahren durch Ausl. oder Gesamtkündigung; Ausl. im 3 (zuerst 1899) auf 2./1. des folg. Jahres. Ab 1900 verstärkte Ausl. oder totale Kündig, nin sechsmonatiger Frist vorbehalten. — Aufgelegt am 2. Juli 1897 zu 101 %. Kurs in Berh Ende 1897–1907: 101, 100, 92.75, 86.25, 82.50, 91, 94.50, 97, 97.70, 96.10, 91.50 %