1830 Elektrische Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Allgemeine Lokal- und Strassenbahn-Gesellschaft in Berlin, SW. 48, Wilhelmstrasse 130, mit Zweigniederlassungen in Duisburg, Frankfurt a. O., Görlitz, Hörde-Berg- hofen, Königswinter, Lübeck, Kiel, Bromberg. Gegründet: 18./11. 1881 als Deutsche Lokal- und Strassenbahn-Ges. in Dortmund, geändert wie oben mit Sitz in Berlin lt. G.-V. v. 15./10. 1890. Letzte Statutänd. 12./5. 1902 u. 13./6. 1908. Zweck: 1) Erbauung und Erwerb, sowie Pachtung oder Verpachtung und Betrieb von Lokal- und Strassenbahnen; 2) Erwerb und Ausnutzung von Koncessionen zur Erbauung und zum Betriebe derartiger Bahnen; 3) der Erwerb, die Errichtung, die Pachtung und Verpachtung und der Betrieb elektrischer Stromlieferungsanlagen; 4) der Erwerb aller zur Erreichung der zu 1 bis 3 angeführten Zwecke dienenden Grundstücke, An- lagen und Gegenstände. Die Ges. ist auch berechtigt, sich durch Ankauf von Aktien u. Oblig. oder auf jede andere Art an Ges. zu beteiligen, welche Lokal- und Strassen- bahnen oder elektrische Stromlieferungsanlagen oder die zu 4 gedachten Anlagen be- sitzen und betreiben, sowie das Vermögen derartiger Ges. gegen Gewährung der eigenen Aktien der Ges. oder andere Gegenleistungen zu erwerben und Zweigniederlassungen im In- u. Auslande zu errichten. Endlich ist die Ges. befugt, ihre Lokal- u. Strassen- bahnen, ihre elektrische Stromlieferungs- u. sonstigen Anlagen, sowie ihre Beteilig. an derartigen Unternehmen wieder zu veräussern. Wegen Ausführung der elektrischen Anlagen hat die Ges. mit der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin einen Vertrag abgeschlossen. Die Ges. ist berechtigt, Teilschuldverschreibungen bis zur doppelten Höhe des ein- gezahlten Aktienkapitals auszugeben. Die Ges. besitzt folgende Anlagen: Die Strassenbahnen in Duisburg, koncess. bis 1938 (41,605 km); Zahnradbahn von Königswinter nach dem Drachenfels (Dampfbetrieb), Koncess. unbeschränkt (1,713 km); Strassenbahn in Lübeck (elektr. Betrieb), koncess. bis 1934 (19,308 km), ferner die elektrischen Bahnen in Kiel, koncess. bis 1931 (32 916 km). Ende 1896 wurden die Strassenbahn und das Elektricitätswerk Bromberg erworben, koncess. bis 1928 bezw. 1940 (14,517 km). Die Dortmunder Strassenb. gingen koncessionsmässig am 1./. 1906 an die Stadt Dortmund über. Der Kaufpreis wurde durch ein Schiedsgericht auf M. 5 750 000 festgesetzt, gezahlt in zwei Raten inkl. M. 412 083 Zs. v. 1./4. 1906 bis 31./12. 1907 am 7./1. u. 1./4. 1908. Auch die Chemnitzer Strassenbahnlinien gingen ab 1./1. 1908 für M. 10 500 000 in den Besitz der Stadt Chemnitz über. Den für Dortmund u. Chemnitz erzielten Mehrerlös gegenüber den Buchwerten musste die Ges. verwenden, um den Buchwert des zum Teil nicht kursgängigen Effektenbesitzes mit der 1907 auf dem Kapitalmarkte allg. eingetretenen Minderbewertung derartiger Werte in Einklang zu bringen. Der grösste Teil der durch den Verkauf obiger Strassenbahnen flüssig gewordenen Mittel wird in der nächsten Zeit durch den Ausbau bezw. die Er- weiterung verschiedener Strassenbahnen Verwendung finden, auch wurde eine grosse Be- teiligung (M. 1 850 000) an der elektr. Vorortbahn Halle-Merseburg erworben; koncess. bis 2002. Im Frühjahr 1899 wurden in Betrieb genommen die elektr. Strassenbahnlinien im Hörder Kreis; Strecken: Hombruch-Kirchhörde-Barop-Hörde-Aplerbeck; Hörde-Schwerte; Brüninghausen-Steinerne Brücke bei Dortmund. Koncessioniert bis 1948. Dieses Unter- nehmen wurde durch folg. neue Strecken erweitert: Aplerbeck-Asseln, Aplerbeck-Berg- hofen (eröffnet März 1902) Barop-Hombruch-Eichlinghofen (eröffnet am 8./4. 1900), Hörde- Wellinghofen (eröffnet am 30./5. 1900), Schwerte-Wandhofen-Westhofen (Eröffnung März 1902), Westhofen-Hohen-Syburg (Eröffnung 1903). Bahnlänge insgesamt 43 391 km. Das Elektrizitätswerk gibt auch elektr. Strom an Dritte ab. Anfang 1899 erwarb die Ges. von der Allg. Elektricitäts-Ges. in Berlin die Strassen- bahn und das Elektricitätswerk in Frankfurt a. O., Konc. bis 1948 (16,599 km), sowie die Elektrische Strassenbahn in Görlitz, Konc. bis 1937 (23 333 km). Die Erwerbung beider Unternehmungen von der Allg. Elektr.- Ges. erfolgte seitens eines Konsortiums für M. 2 963 846, welches sie der Allg. Lokal- und Strassenbahn-Ges. für M. 1 713 846 über- liess, dafür aber die nom. M. 5 000 000 Em. 1899 zum Kurse von 120 9% erhielt. (Siehe Kapital) Die Gesamtlinien aller Bahnen betrugen Ende 1907 ca. 174 235 km, Geleislange 264 648 km). Auf allen Linien wurden befördert 1902–1907: 53 529 164, 19 840 034, 53 530 264, 58 393 657, 51 428 818, 56 905 140 Personen; Einnahme hierfür: M. 5 679 1 5 289 386, 5 651 848, 6 143 257, 5 689 375, 5 964 983. – Die Linien besassen Ende 1907 insgesamt 422 Motorwagen, 264 Anhängewagen. Bis ult. 1907 alle Daten inkl. Chemnitz. Bei sämtlichen vorstehend aufgeführten Unternehmungen mit Ausnahme der % bahn von Königswinter auf den Drachenfels u, der Strassenbahn in Görlitz ist die verpflichtet, eine fortlaufende Abgabe an die Kommunen, welche die Koncessionen teilt haben, zu entrichten, welche teils vom Brutto-Erträgnis, teils vom Rein-Erträgd. berechnet und verschiedenartig, jedoch nirgends in ungewöhnlicher Höhe festgesetzt 15 Die Ges. besitzt für sänttliche ihr gehörigen elektrischen Strassenbahnen eigene Era 93 stationen, nur in Görlitz ist die Ges. verpflichtet, die elektrische Energie für de Strassenbahnbetrieb von dem städtischen Elektricitätswerk zu beziehen. 1903 wurde dem Danziger Unternehmen die Danziger elektr. Strassel Linien Danzig-Neufahrwasser- Brösen und Brösen-Langfuhr, zus. 17 km 0 abahn mit den Ankaufsprel?