Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1995 Kurs Ende 1900–1907: 100, –, –—, —–, –, 33, 36, 37 %. Eingef. 24./10. 1900 durch das Bankhaus S. Lebrecht in München zu 100 %. Notiert in München. Dividenden: 1898/99: 4 % p. a. (16 Mon.); 1900–1907: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.- Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Ing. Heinr. Bolze. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Komm.-Rat Simon Lebrecht; Stellv. Heinr. Reinhard, Th. Rikoff, Rechtsanwalt Dr. Clem. Hemmer, München; Komm.-Rat Friedr. Troeltsch, Weissenburg a. S.; Gen.-Konsul Max Doertenbach, Stuttgart; Bank-Dir. Wilh. Seitz, München; Max Ebbingh aus, Heidenheim a. Brenz; Ing. Erwin Bubeck, Eschenau. Zahlstellen: München: Gesellschaftskasse, Simon Lebrecht; Stuttgart: Doertenbach & Cie. Bayerische Elektricitäts-Werke, Akt.-Ges., Sitz in München. Centralbureau in Landshut. Gegründet: 26./7. 1898. Statutänd. 30./7. 1902, 5./5. 1906, 1./6. u. 16./12. 1907. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Ausnutzung der Elektricität in jeder Form, vornehmlich aber Betrieb von in Süddeutschland errichteten elektr. Anlagen zu Licht-, Kraft- u. sonst. gewerblichen Zwecken. Die A.-G. für Elektricitätsanlagen in Cöln überlies der Ges. bei Gründung derselben ohne Gewinnaufschlag die 1897 erteilte Wasserkraft-Konc. bei Kleinkötz, sowie die Konc. für elektr. Stromlieferung in einem grösseren Bezirke des Kreises Schwaben und Neuburg in Bayern. Es sind angeschlossen 16 Gemeinden darunter die Städte Neu-Ulm, Weissenhorn, Ichen- hausen, Leipheim, Stadt Langenau in Württ. und der Bahnhof Neu-Offingen. Die Konc.- Verträge mit den einzelnen Gemeinden sind teils auf 45 Jahre, teils auf die Dauer des Werkes abgeschlossen und sichern für die ersten 25 Jahre die Ausschliesslichkeit. Die Kraftstation bei Kleinkötz, betrieben unter Mitbenutzung einer Wasserkraft an der Günz, wurde 1906 durch eine neue Kraftstation an dem Iller-Kanal ergänzt. Von der Akt.-Ges. für Elektricitäts-Anlagen wurde z. Z. auch das Elektricitätswerk Landau a. d. Isar über- nommen. Die Konc., 1897 auf 45 Jahre erteilt, ist während der ersten 30 Jahre eine aus- schliessliche für elektr. Stromlieferung. Die Centrale ist bei Reichersdorf an der Vils unter Mitbenutzung einer Wasserkraft von 40 HP. Leistung errichtet. Die Anlagen in Klein-Kötz u. Landau a. d. Isar sind Ende 1899 von der Ges. in Betrieb genommen. Weiter wurden Konc. für Licht- und Kraftlieferung erworben für die Städte Giengen a. Br., Wasserburg a. Inn und Tauberbischofsheim in Baden. Die Konc. erstreckt sich bei der ersteren Anlage auf 46 Jahre, wovon 26 ausschliesslich, bei der zweiten dauernd, wovon 20 Jahre ausschliesslich und bei der dritten Anlage auf 60 Jahre, wovon 30 ausschliesslich, wobei auch das Installationsrecht ausschliesslich gewahrt wurde. Das Elektricitätswerk Freising ging 1./4. 1900 in den Besitz der Ges. über; die Konc.-Dauer erstreckt sich bis 1949 und ist eine ausschliessliche für Elektricitätslieferung. Die G.-V. v. 22./9. 1902 beschloss Erwerb des gesamten Vermögens der „Bayer. Elektric.-Ges. Helios“ in München für M. 500 000. Infolgedessen gingen das Fabrik-Etabliss. für dynamoelektr. Maschinen und Motoren des Münchener Helios in Landshut, sowie dessen Elektricitäts-Centralen in Ochsen- furt und Ebersberg an die Bayer. Elektricitätswerke über. Die Helios-Ges. in München trat in Liquid. 1905 Ankauf des Elektricitätswerkes Schäftersheim für M. 84 000. Die Werke warfen 1902–1907 zus. M. 76 849, 128 785, 150 728, 173 721,2,? Gewinn ab. Die Ges. erhielt 1901 die wasserpolizeil. Genehmig. zur Anlage eines Werkes mit 5000 HP. Wasserkraft an der Isar bei Moosburg. Diese Konc. wurde 1905 an die Stadt München für M. 245 000 verkauft. Die Ges. ist bei der Tramway de Tiflis mit Aktienbesitz beteiligt (Div. 1904/05–1906/07: 5, 0, 0 %). — Umsatz der Bayer. Elektricitätswerke an Fabrikaten und Installationen 1902–1907: M. 968 888, 828 432, 846 475, 850 152, 1 144 555, ?. Kapital: Bis 1906: M. 3 000 000 in 3000 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, herabgesetzt 1. G.-V. V, 30./7. 1902 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) durch Zus. legen von 4 Aktien zu 3. Frist bis 10./10. 1902. Der frei gewordene Buchgewinn von M. 1 000 000 ist verwandt mit M. 290 395 zur Auffüllung des gesetzl. R.-F. auf M. 300 000; zur Begleichung von M. 45 000 noch nicht bez. Staatsgebühren auf das A.-K.; M. 150 000 zur Schaffung eines Div.-Erg.-F., aus dem die Div. event. auf 4 % ergänzt werden soll; M. 200 000 zur Bildung eines, Ern.-F.; M. 108 385 sind auf Baukto ab-, M. 180 038 dem Amort.-F. zugeschrieben; M. 16 480 wurden auf die Aktien der Tramway de Tiflis, M. 6702 auf Debit. abgebucht; mit M. 3000 sind die osten der Operation gedeckt. Die Herabsetzung geschah lediglich, um die Aktien schneller rentabel zu machen, in den inneren Verhältnissen der Ges. war sie nicht begründet. Die G.-V. v. 1./6. 1907 beschloss eine Zuzahlung von 25 % = M. 250 auf die Aktien; diejenigen Aktien, auf welche die Zuzahlung bis 31./7. 1907 erfolgt, wurden in Vorz.-Aktien umgewandelt, die ab: /1.1907 5 % Vorz.-Div. mit 5 jähr. Nachzahl.-Anspruch erhalten u. im Falle der Liquidation mit 125 % Vorweg befriedigt werden sollten. Auf sämtliche 3000 Aktien wurde die Zu- zahlung geleistet, sodass 3000 Vorz.-Aktien geschaffen wurden. Die durch die Zuzahlung erlangten Mittel dienten zur Abstossung von Kredit., spec. des Bankkredits, der durch den au der Illerkanal-Anlage etc. bedingt wurde. In der a. o. G.-V. v. 16./11. 1907 wurden die orrechte der Vorz.-Aktien wieder aufgehoben. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Verg.e Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St.