―――――― 184 Strassenbahnen, Klein- und Pferdebahnen etc. Betriebseröffnung zweier Teilstrecken im Jan. bezw. Okt. 1900, der Reststrecken mit Aus- nahme der Hafengeleise in Schaaksvitter im Juni und Sept. 1901. Den Betrieb führen Lenz & Co. G. m. b. H. bezw. deren Beauftragte die Ostdeutsche Eisenb.-Ges. Die Ges. steht betreffs der Teilstrecke Königsb.-Podewitten mit der Wehlau-Friedländer Bahn in Betriebsgemeinschaft. Kapital: Urspr. M. 2 000 000, u. zwar M. 333 000 in 333 St.-Aktien Lit. A à M. 1000 u. M. 1 667 000 in 1667 St.-Aktien Lit. Bà M. 1000. Den St.-Aktien Lit. A wird eine 3½ % Div. auf die Dauer von 43 Jahren von der Betriebseröffnung ab seitens des Landkreises Königsberg gewährleistet (für 1900/01–1906/07 ganz bezw. teilweise in Anspruch genommen). Die St.-Aktien Lit. A unter- liegen der planm. Ausl. mit jährl. mind. 1 % des urspr. gewährleisteten Kap.-Betrages unter Zuwachs der ersparten Zinsbeträge, sodass nach Ablauf der 43 Jahre sämtl. Aktien Lit. A zur Ausl. gelangt sind. Die ausgel. Aktien sind gegen Erstattung des Nennwertes vom Landkreise Königsberg in Preussen einzulösen u. haben fortan mit den St.-Aktien Lit. B gleiche Rechte. Bis 31./3. 1908 waren dergestalt 25 Aktien ausgelost, sodass noch existieren 308 Aktien A u. 1692 Aktien B. Anleihe: M. 85 000, aufgenommen lt. G.-V. v. 20./9. 1902 zwecks Beschaffung von Be- triebsmitteln; als Bahnpfandschuld sichergestellt. – Ferner M. 80 000, aufgenommen 1905 zu Ergänzungsbauten, gleichfalls als Pfandschuld sichergestellt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. (Bis 1900 1./10.–30./9.) Gen.-Vers.: Juli-Sept. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotation des Ern.-F., 5 % z. R.-F., 2 % für Special-R.-F., sodann 3½ % Div. an St.-Aktien Lit. A u. B, vom verbleib. Überschuss event. Tant. an Vorst. und Beamte oder Aktien-Amortisation, Rest an sämtliche Aktien gleichmässig. Bilanz am 31. März 1908: Aktiva: Eisenbahnbau u. Ausrüstung 1 966 999, Erweiterungs- baukto I 3582, do. II 48 340, Betriebsmittelvermehrung I u. II 143 941, Beamten-Wohnhaus Schaaksvitte 16 165, Ern.-F.-Effekten 64 303, do. des Spez.-R.-F. 2185, Bahn-Hypoth.-Amort.- Kto 4189, Kassa 630, Kaut.-Debit. 51 000, Debit. 75 086, – Passiva: St.-Aktien Lit. A 308 000, do. Lit. B 1 692 000, Disp.-Kto 36 079, Div.-Kto Lit. A 11 725, Ern.-F. 74 373, Bahn-Hypoth. 165 000, Bilanz-R.-F. 7755, Spec.-R.-F. 2666, Kaut.-Div. 51 000, Kredit. 2674, Div. an B. Aktien 25 000, Vortrag 150. Sa. M. 2 376 425. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Rückl. z. Ern.-F. 10 219, an Betriebsführerin 4016, Verwalt.-Unk. 4058, Schulden-Zs. 6238, z. Bilanz-R.-F. 1266, z. Spec.-R.-F. 481, Gewinn 25 150. – Kredit: Vortrag 216, Zs. 1732, Betriebsüberschuss 49 481. Sa. M. 51 430. Dividenden: 1899–1899/1900: 0 % (Baujahre); 1900/1901 (½ Jahr): Aktien Lit. A: 3½ %; Lit. B: 0 %; 1901/02–1907/08: Aktien Lit. A: Je 3½ %; Lit. B: 0, ½, ½, 1¾ 1¾, 1¾, 14 % Coup.-Verj.: 4 J. (F.) „ Vorstand: Landes-Bau-Insp. Franz Stahl. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Landeshauptm. Rud. von Brandt, Stellv. Landesbaurat Wilh. Varrentrapp, Reg.-Rat Ernst Wollenberg, Öber- Reg.- Rat Bergmann, Kgl. Reg.- u. Baurat Ladisch, Landrat von Brünneck, Königsberg; Majoratsbes. von Batocki, Bledau. Zahlstelle: Königsberg: Ostbank f. Handel u. Gewerbe. ―― * Königsberger Strassenbahn-Aktien-Gesellschaft. Direktion in Königsberg i. Pr., Mittelhufen, Bahnstr. 29. Sitz in Berlin, An der Spandauer Brücke 9. Gegründet: 3./5. 1881 als Königsberger Pferde-Eisenbahn-Ges. Statutänd. 2./9. 1901, 7./9. 1903, 21./9. 1904 u. 7./11. 1907. Lt. G.-V. v. 2./9. 1901 Abänderung der Firma wie oben. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen in und bei Königsberg i. Pr.; gewerbs- mässige Abgabe von elektr. Strom zu Licht- und Kraftzwecken; gewerbsmässige Anlage von Installationen für Licht- und Kraftanlagen. 1898 erhob der Magistrat der Stadt Königsberg den Anspruch, die bis dahin von der Ges. innerhalb der Stadtgemeinde betriebene Anlage von 1901 ab zum Eigentum übernehmen zu können, welchen Anspruch die Ges. bestritten hat. Eine hierüber angestrengte Feststellungsklage ist zu Ungunsten der Strassenbahn-Ges. ent- schieden worden. Die Anlagen der städtischen Pferdebahnlinien mit dem in der Stadt beleg. Depot-Grundstücke sind demgemäss am 18./6. 1901 an die Stadtgemeinde gegen Zahlung von M. 710 000 übergegangen. %. Die Ges. führt jetzt ihren Fahrbetrieb im eingemeindeten Teile, früheren Vororten Königsbergs und im Landkreise Königsberg i. Pr. auf Grund des Gesetzes über Klein- bahnen v. 28./7. 1892 und auf Grund der Genehmig.-Urkunden des Herrn Reg.-Präsi- denten v. 4./3. 1899 bezw. 9./6. 1900 bezw. Nachtrag v. 12./11., 4./8. 1900, 4./12. 1901 u. 19./12. 1902 resp. 11./6. 1903. Massgebend sind ferner die Verträge mit dem Land- kreise Königsberg i. Pr. v. 24./5. 1898, mit der Gemeinde Mittelhufen v. 1./8. 1898 und mit der Gemeinde Vorderhufen v. 14./3. 1899. Danach ist der Ges. die Genehm. zur Herstellung und zum Betriebe von Strassenbahnen im Landkreise Königsberg i. Pr. in einer Spurweite von 1 i für die Beförderung von Personen mittels elektr. Kraft längstens auf 60 Jahre, also bis 1960, erteilt. Ein Heimfallrecht steht dem Landkreis Königsberg oder dessen Rechtsnachfolger nicht zu; vielmehr ist in dem Vertrage ausdrücklich vorgesehen, dass nach §$ 31 des Kleinbahngesetzes die Bahnanlage bei Ablauf der Konc. zum 25 fachen Betrage der in den letzten fünf Jahren erzielten Durchschnitts-Renta- bilität, oder im Falle, dass eine Rentabilität nicht e rzielt worden ist. zum vollen Werte