Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 259 öfen für eine monatliche Erzeugung von 4000–5000 t Thomaseisen pro Ofen. Die ganze Produktion kommt in dem eigenen Stahlwerk zur Verarbeitung. Das Stahl und Walzwerk grossen Stils steht in jeder Hinsicht auf der Höhe der neuesten Technik. Das Stahlwerk hat 4 grosse Konverter von 18 t, welche aus Zwei je 250 t haltenden Mischern gespeist werden. Die Giesshalle nebst Abstrippvorrichtung sowie die Pitsanlage sind nach modernsten amerikanischen Systemen eingerichtet. Das Gleiche gilt vom Walzwerk, welches aus 2 Block-, 1 Duo- u. 1 Triostrasse, 1 Stabeisenstrasse, 1 Drahtstrasse, sowie einem patentierten amerikanischen Universal-Walzwerk (System Grey) besteht. Im Bau ein Fein- eisenwalzwerk. Für Grundstücksankäufe, Neubauten u. Ergänzungen wurden in Differ- dingen inkl. Erzgruben 1901/02–1907/08 M. 839 870, 2 006 611, 6 691 964, 1 387 697, 5 858 497, 8 506 828, 1 828 041 ausgegeben. Die Vergrösserung der Anlagen durch Bau neuer Walzen- strassen, Erweiterung der Sortimente, Einführung der Schienenfabrikation u. anderer Mass- nahmen für die Aüfarbeitung des grössten Teiles des Halbzeugproduktes kam 1902–1906 zur Ausführung. – Produktion 1901/1902–1907/1908; Roheisen: 190 197, 215 200, 241 667, 253 802, 286 260, 348 816, 371 696 t; Stahlwerk: 177 058, 198 251, 212 080, 221 830, 252 000, 309 433, 315 836 t Rohblöcke; Walzwerk: 162 214, 176 124, 182 444, 191 702, 216 100, 264 727, 267 178 t. Die Ges. ist beim Stahlwerksverband mit 356 463 t beteiligt, davon entallen auf Produkte A 251 463 t, auf Produkte B 105 000 t. C. Abteilung Mülheim a. d. R. Die G.-V. v. 18./11. 1905 genehmigte den Erwerb des Bergwerksverein Friedrich Wilhelms- hütte zu Mülheim (siehe auch unten bei Kapital)- Die Friedrich Wilhelms-Hütte besitzt 3 Hochöfen nebst Gasreinigungsanlagen, 7 Schlackenkörnungen, 72 Koksöfen, 30 Dampf- kessel, 3 grosse liegende Gebläsemasch., 2 stehende Drillingsgebläse, 2 Zentralkondensationen, 12 Kalt- u. Warmwasserpumpen, elektr. Licht- u. Kraftanlagen, 1 Reparaturenwerkstätte, 9 km normalspurige Eisenbahngeleise nebst 6 Lokomotiven u. 80 Eisenbahnwagen; ferner Giessereien zur Herstellung von Maschinenguss jeglicher Art u. Grösse, von Rohrform- stücken, Kanalisationsartikeln, Tübbings u. Kokillen, 2 Röhrengiessereien zur Herstellung von Muffen. u. Flanschenröhren bis 1500 mi lichten Durchmesser u. 5,0 m Baulänge. Dazu gehören 9 Cupolöfen, 40 T hockenöfen, Gasgeneratoranlage, 21 Laufkrähne mit elektrischem Antrieb, 30 sonstige Krähne, 5 hydraulische Pumpwerke mit 4 Akkumulatoren. 14 hydrau- lische Rohrpressen, 2 Lokomotivdampfkrähne, 12 hydraulische Formmaschinen; ferner eine Maschinen-Fabrik zur Herstellung von grossen Maschinen für Bergwerks- und Hüttenbetriebe, nämlich Betriebsdampfmasch., Fördermasch., Pumpmasch., Ge- bläsemasch., oberirdische u. unterirdische Wasserhaltungsmasch., Gaskraftmasch., Kom- pressoren. Diesem Betriebe dienen 6 Laufkrähne, Drehkrähne, 113 Werkzeugmasch., Neu- bau u. Verbesserungen. Die Ausdehnung der elektr. Kraftanlage auf alle Fabrikbetriebe; für die Herstellung von Tübbings, Keilkränzen u. Senkschuhen ist eine Spezialwerkstätte errichtet. Die Abteil. besitzt endlich eine Reihe Eisensteingruben, wovon in der Haupt- sachie nur die Grube Stangenwage bei Dillenburg betrieben wurde. Gefördert 1904/05 bis 1907/08: 25 695, 23 125, 15 894, 5937 t Eisenstein. Betrieb Ende 1907 eingestellt. Arb.-Zahl ca. 1750. Die Zugänge auf Anlage-Konti bei Friedrich Wilhelms-Hütte betrugen 1906/07 bi, 1907/8 M. 247 837, 398 590. Die Abteilung Mülheim ist beteiligt an dem Rheinisch-Westf. Roheisensyndikat, G. m. b. H. zu Düsseldorf, an dem Deutschen Gussröhrensyndikat in Köln u. an dem Verband Deutscher Maschinenfabriken zu Berlin. Produktion: 1901/02 1902/03 1903/04k 1904/05 1905/06 1906/07 1907/08 Roheisen . . t 68 411 88 833 69 914 78 205 106 320 93 470 92 810 Gusswaren „ 39 530 42 288 33 687 35 060 44 284 38 098 30 371 Maschinen . „ 4 138 3 088 3 971 4 017 4 432 4 807 2 Erzgrubenfelder in Oberfranken, erworben 1908 im Ausmasse von 600 ha. Tund- u. Hausbesitz: Insgesamt rund 535 ha. Hiervon entfallen auf die Abteil. Bochum 489 ha. Diese Abteil. hat 363 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser mit 1207 Wohnungen. Der Grundbesitz der Abteil. Differdingen ist 184 ha. Diese Abteil. hat 3 Beamten- und 20 Werkmeister- und 67 Arbeiterwohnungen. In Obercorn hat die Abteil. weiterhin noch 165 Arbeiterwohnungen und in Niedercorn ein Krankenhaus, ferner in Obercorn ein Kost- haus für unverheiratete Arb. Ausserdem ist die Ges. in Ottingen beteiligt an einem Be- amtenwohnhaus und 4 Arbeiterwohnhäusern für 20 Familien. Ferner besitzt die Abteil. ein grösseres Verwaltungsgebäude, ein Laboratorium, verschiedene Gebäude für Betriebsbureaus ein Wohnhaus für Junggesellen. Auf die Abteil. Mülheim entfällt ein Grundbesitz von 10 ha. Es sind hier 27 Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser vorhanden mit 74 Wohnungen. 1e Abteil. ist mit nom. M. 15 000 an der inzwischen in Liquidation getretenen Akt.- au-Ges., Mülheim a. d. Ruhr, welche den Bau von Arbeiterhäusern zum Zwecke hatte, beteiligt. Beteiligungen: Die Ges. ist mit der Hälfte des Kapitals d. i. mit M. 150 000 am Brikeft- M Dahlhausen G. m. b. H. in Linden-Ruhr beteiligt. Februar 1906 beteiligte sich die 3 an der Eisenhandl. J. Schoch & Co. in Zürich mit M. 400 000. Ferner Beteiligung mit 5000 bei der Engineering Comp. Ltd. in Johannesburg, sowie an der Rheinisch-Westf. m Gss m. b. H. in Mülheim-Ruhr; diese mit M. 2 069 938 Einzahl, zu Buch stehend. 4313 1b a M. 42 000 000 in 42 000 Inh.-Aktien à M. 1000, sämtl. gleichberechtigt, hiervon 1904 r. 1–15 222 abgest. Aktien u. Nr. 15 223–19 000 Aktien von 1904 mit Div.-Ber. ab 1./7. 01 (, u.), Nr. 19 001.–24 000 Aktien von 1905 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1905, Nr. 24 001–42 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909. . 17*