Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 323 Martin-Schmelzöfen, die Abteil. Walzwerke (Walzenstrassen für Halbfabrikate, Schienen und Schwellen, Universal-, Grob- und Mittelstrasse, sowie 2 Feinstrassen für Laschen und Stab- stahl etc., Walzendreherei etc.), ein Hammerwerk und eine Radreifenfabrik, ein Presswerk für die Herstellung von nahtlosen Hohlkörpern, eine Maschinenbau-Werkstätte, Kessel- schmiede und Giesserei, eine Fabrik für feuerfeste Steine und ein Wasserwerk; (2. die Hütte zu Eschweiler-Aue, früher umfassend ein Martinwerk, eine Räderfabrik, ein Blechwalzwerk wurde 1907/08 stillgelegt, inzwischen im Jahrse 1908 verkauft); 3. die Hütte zu Berge-Borbeck mit 3 Hochäfen u. 101 Koksöfen; 4. die Hütte zu Kupferdreh mit 2 Hochöfen u. 36 Koksöfen; 5. die Abteilung Westfälische Union in Hamm, umfassend ein Puddel- u. Walzwerk (Stabeisen u. Draht), eine Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Verzinkerei, Geflechtfabrik, Stacheldrahtfabrik, Draht-Lackiererei, Eisenvitriolfabrik, Fassfabrik, Nietenfabrik, Achsenschmiede, die Abteilung für komprimierte Wellen u. gezogenes Stangeneisen, die mechanischen Werkstätten u. die Giesserei; 6. Abteil. Lippstadt, bestehend aus einem Puddel- und Walzwerk (Stabeisen und Draht), einer Drahtzieherei, Drahtstiftfabrik, Springfedernfabrik, Blumendrahtfabrik, Fassfabrik, und einer mechanischen Werkstatt; 7. die Abteil. B.lecke mit einer Drahtzieherei, Draht. stiftfabrik, Fassfabrik und den mechanischen Werkstätten; 8. die Abteil. Nachrodt, umfassend ein Puddel- und Walzwerk (Stab- und Bandeisen, sowie Draht), ein Blechwalzwerk für dekapierte und undekapierte Bleche, eine Weissblechfabrik, sowie die mechanischen Werk- stätten und eine Giesserei; 9. die Steinkohlenzeche „Westende“ mit 18 064 100 qm Berecht- same und 3 Förderschächten (davon Schacht IV im Bauh, sowie einer Koksofenbatterie von 60 Öfen; 10. sonstiges Bergwerks-Eigentum, und zwar: Verleihungen auf Eisensteinbergbau in der Rheinprovinz, in Hessen-Nassau und in Westfalen, 319 Gruben mit 635 732 801 qam Feldergrösse, sowie in Luxemburg-Lothringen gemeinschaftlich mit der Gutenhoffnungshütte zu Oberhausen 19 Gruben mit 37 215 293 qm Feldergrösse. Zum Teil sind diese Felder gleichzeitig auf Manganerze verliehen. Ferner besitzt die Ges. zahlreiche Verleihungen auf Kupfer-, Blei-, Zink- und Schwefel-Erze, sowie auf Braunkohlen und Tone. Die Braunkohlen- felder Vertrauen und Vertrauen-Erweiterung in Grösse von zus. 1300 ha liegen zwischen Jülich u. Eschweiler. Von den Gruben unter 10. sind gegenwärtig nur 2 Eisensteingruben in Luxemburg-Lothringen in eigenem Betrieb. Eine grosse Anzahl der Grubenfelder in der Rheinprovinz und in Nassau sind noch unaufgeschlossen, eine kleinere Zahl eigener Erzbergwerke nahezu abgebaut. Zu obigem Besitz kommen infolge der Fusion mit dem Hoerder Verein (siehe diese Ges.) noch folgende Anlagen: 11. das Hoerder Hochofenwerk, bestehend aus 6 Hochöfen und 292 Koksöfen, von denen 120 zur Gewinnung von Nebenprodukten eingerichtet sind; 12. das Dortmunder Hochofenwerk mit 2 Hochöfen und 100 Koksöfen; 13. die Hermanns- hütte, in den Gemeinden Hoerde, Berghofen u. Schüren belegen und folgende Anlagen um- fassend: ein Thomasstahlwerk mit zugehöriger Dolomitanlage, ein Siemens-Martinwerk mit 7 Öfen, eine Stahlformgiesserei, ein Hammerwerk nebst Pressbau, ein Blockwalzwerk, 2 Stahlschienenwalzwerke, ein Blechwalzwerk, ein Feinwalzwerk, ein Bandagen- und ein Radscheibenwalzwerk, eine Werkstatt zum Pressen von Kesselböden, Eisenbahnwagen- u. Drehgestellteilen, eine Kesselschmiede, Eisengiesserei, Räderfabrik, mechanische Werkstatt, Walzendreherei, Zentralreparaturwerkstatt und Fabrik feuerfester Steine; 14. 3 Ringofen- anlagen, davon je eine auf dem Hoerder Eisenwerk, auf der Zeche Schleswig und in der Nähe der Hermannshütte belegen. Die letztere Ringofenanlage ist verpachtet; 15. das Hocrder Kohlenwerk mit einer Berechtsame von 12 652 102 qm und den Zechen Schleswig bei Brackel (2 Förderschächte) und Holstein bei Asseln (ein Förderschacht in Betrieb, ein weiterer nahm im Febr. 1908 die Förder. auf; 16. die Eisensteingrube Reichsland bei Bollingen in Lothringen (Minette) Gesamtgrösse 579 ha 15 a 25 dqm. Die Ges. ist hieran zu beteiligt: 17. sonstiger Bergwerksbesitz: eine Anzahl Kohlen- u. Eisenstein-Konzessionen in Westfalen, im Harz, im Siegerlande, in Nassau, im Grossherzogtum Hessen u. an der Mosel. Gesamt- grösse der Kohlenfelder 5 175 000 qm, der Eisensteinfelder 195 712 000 qm. Ein Kalkstein- bruch im Hönnetal, Gemeinde Hemer, Areal 2½ ha. 18. Nach Aufnahme der Akt.-Ges. Steinkohlenbergwerk Nordstern im März 1907 kamen noch folgende Besitzungen hinzu: Die Steinkohlenbergwerke Nordstern zu Horst-Emscher, Holland zu Gelsenkirchen-Wattenscheid und Graf Moltke zu Gladbeck, mit 11 vollständig ausgebauten und modern eingerichteten Förderschächten, wovon 3 auf Zeche Nordstern und je 4 auf Zeche Holland und Zeche Graf Moltke. Die Zechen haben 451 Koksöfen, darunter 265 mit der Einrichtung zur Gewinnung von Nebenprodukten, als welche Teer, schwefelsaures Ammoniak und Benzol gewonnen werden. Teer und Benzol werden in besonderen Anlagen auf Zeche Holland weiter verarbeitet. Hier befindet sich auch eine Brikettfabrik System Tigler-Surmann mit 3 grossen Pressen zur Herstellung von 10 kg-Briketts. Auf den 3 Zechen sind 4 Ringofenanlagen. 19. Sonstiges Bergwerkseigentum, und zwar: die stilliegende Zeche Helene Nachtigall bei Witten. Ferner besitzt die Ges. mehr als %%o sämtlicher Kuxe von 12 Maximalfeldern auf der linken Rheinseite unterhalb Orsoy. „ 20. Die Phoenix beteiligte sich von Beginn des J. 1908 ab zur Hälfte an dem vollständig aufgeschlossehen und in vollem Betrieb befindlichen Kalksteinbruch Schlupkothen bei Aprath, eeb- künftig die Hütte zu Ruhrort mit Kalkstein u. gebranntem Kalk versorgen soll. I das Hoerder Werk sicherte sich die Ges. in Gemeinschaft mit einem Nachbarwerke den rwerb eines mächtigen Kalksteinvorkommens von ausgezeichneter Qualität bei für Hörde günstiger Frachtlage. Schliesslich erwarb der Phoenix noch mit der Firma Thyssen & Co. 21*