008 08= Ö1 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Dr. Leop. Lowitsch, Heinr. Lowitsch. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. a. D. Dr. jur. Arthur Salomonsohn, Berlin; Stellv.: Rechtsanw. Dr. jur. Rich. Fuss, Berlin; Leo Wreschner, Nathan Sondheimer, Dr. jur. Albert Katzenellenbogen, Frankf. a. M.; Paul Goldstein, Königshütte O.-S.; Adv. Dr. Wilh. Binder, Wien. Zahlstellen: Kattowitz: Ges.-Kasse; Berlin: Disconto-Ges.; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. 3.%%... – 2 8 — — Ne Actiengesellschaft Bremerhütte in Kirchen a. d. Sieg. Werke in Geisweid und Weidenau. Gegründet: 25./5. 1888. Letzte Statutänd. 3./5. u. 25./10. 1902 u. 17./9. 1904. Sitz der Ges. bis 25./3. 1899 in Geisweid (Bez. Arnsberg). Zweck: Erwerbung u. Betrieb der zu Geisweid belegenen Bremerhütte, Hütten- u. Gruben- betrieb. Fabrikation von Puddel-, Stahl-, Spiegel-, Thomas-, Bessemer- u. Giesserei-Eisen. Die Ges. hat zwecks Terraingewinnung das der Firma Joh. u. Karl Weber gehörig gewesene Fein- blechwalzwerk, das neben ihrer älteren Hochofenanlage in Geisweid lag, für M. 100 000 käuflich erworben; ferner die beiden Walzwerke (Grob- u. Feinblech) von H. & A. Hüttenhain u. Haardter Walzwerk (vormals Fuchs & Co.) in Weidenau ab 1./1. 1900 für M. 400 000 bezw. M. 100 000 angekauft, gezahlt in neuen Aktien der Ges., die somit 3 Walzwerke besitzt. In Geisweid 1899/1900 Errichtung eines 2. Hochofens, ferner eines Siemens-Martin-Stahlwerks (im Betrieb mit jetzt 2 Öfen). Erbaut ist endlich eine Schlackensteinfabrik zur Verarbeit. der granulierten Hochofenschlacke zu Presssteinen (seit Juni 1899 betriebsfähig). Kosten der neuen Hochofenanlage insgesamt M. 1 043 311, des neuen Stahlwerks M. 1 214 404, der Verbesserungen u. Neuanlagen 1903/1904 – 1907/1908: M. 160 200, 133 000, 448 327, 119 369, 501 388, davon M. 75 000 für Grunderwerb. Produktion 1903/04–1907/08: Roheisen 48 615, 40 987, 60 556, 60 575, 50 670 t, Stahlwerk 33 540, 39 982, 47 363, 61 699, 53 653 t, in Blech- walzwerken 17 100, 17 390, 15 466, 20 586, 19 043 t. Die Ges. gehört dem Roheisen-Syndikat u. Grob- u. Feinblech-Verbande an. Zwecks besserer Fundierung des Unternehmens wurde für 1906/07 u. 1907/08 von der Verteilung einer Div. abgesehen. Der Bruttogewinn von M. 391 275 wurde mit M. 318 533 zu Abschr. verwendet, ausserdem M. 50 000 dem R.-F. zugeführt u. M. 22 741 vorgetragen. Kapital: M. 2 000 000 in 833 abgest. St.- u- 1167 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 5 % Vorz.-Div. ohne Nachzahl.-Verpflichtung und werden im Falle Auflös. der Ges. vor den St.-Aktien befriedigt. Urspr. M. 150 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./3. u. 7./8. 1899 um M. 1 050 000, wovon M. 289 000 zum Umtausch von Hypoth. dienten; weiter It. G.-V. v. 21./6. 1900 um M. 1 000 000, vollgezahlt seit Ende 1900; hiervon dienten M. 500 000 zum Ankauf der oben genannten beiden Walzwerke in Weidenau, M. 500 000 wurden von der Gew. Storch & Schöneberg in Kirchen übernommen. Endlich erhöht zur Bestreitung der durch die Neuanlagen gegen den Voranschlag entstandenen Mehrkosten lt. G.-V. v. 2./2. 1901 um M. 300 000 (auf M. 2 500 000) in 300 Aktien, sämtl. von den Aktionären übernommen. Zur Wiederaufrichtung der Ges., welche durch den Konjunkturumschwung in den Jahren 1900–1902 erhebliche Verluste erlitten hatte, beschloss die G.-V. 3./5. 1902 Herabsetzung des A.-K. auf M. 833 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist bis 1./10. 1902). Die dadurch freigewordenen M. 1 667 000 wurden mit M. 1 167 601 zur Tilg. des bis Ende März 1902 aufgelaufenen Fehlbetrags, mit M. 250 000 zur Bildung einer Rücklage für Ab- nahmeverpflicht. u. mit M. 249 398 zu Abschreib. auf Anlagewerte benutzt. Zur Beschaffung von weiteren Betriebsmitteln beschloss die G.-V. v. 3./5. 1902 die Ausgabe neuer 5 % Vorz.- Aktien ohne Nachzahlungsrecht bis M. 1 250 000; dieselben wurden den Aktionären angeboten und 1167 Stück gezeichnet und bar bezahlt. Hypothekar-Anleihe: M. 1 200 000 in 4½ %, Oblig. lt. G.-V. v. 2./2. 1901, von denen aber nur M. 80 000 begeben u. bis 1./7. 1908 M. 61 000 ausgelost sind, restl. M. 1/059 000 sind bei Banken gegen gewährte Darlehen (Ende Juni 1908 M. 969 444) hinterlegt. Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 zu 105 %% durch jährl. Auslos. im Okt. (zuerst 1905) auf 1./4. Zahlst.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank; Elberfeld: Berg. Märk. Bank. Darlehen: M. 700 000 der Aktionäre; M. 969 444 der Banken (siehe Hypoth.-Anleihe). Geschäftsjahr: 1./7.30./6., früher (bis 1898) Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Cewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 5 % Div. an Vorz.-Aktien, 4 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen 7 % Tant. an A.-R. (mind. M. 500 Ppro Mitgl.), Rest an beide Aktienarten gleichmässig. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Grundbesitz u. Anlage-Kti 3 136 293, Utensil.-Coquillen 8 Magazin 431 034, Arbeiter-Wohnungen 6542, Beamten- do. 67 167, Versich. 3172, Avale 100 000, nicht begeb. Oblig. 1 059 000, Wechsel 9788, Kassa 7432, Debit. 586 834, Vorräte 642 229. —– Passiva;: A.-K. 2 000 000, Oblig. 1 138 000, Avale 100 000, Löhne 32 144, Frachten 515, Kredit. 905 272, Darlehen der Aktionäre 700 000, do. der Banken 969 444, Betriebs-Kredit. 31 376, R.-F. 150 000, Vortrag 22 741. Sa. M. 6 049 493. Gewinn- u. Verlust-Konfo: Debet: Gen.-Unk. 51 848, Knappschafts- u. Unfall-Versich. 5 030, Zs. 152 157, Abschreib. 318 533, R.-F. 50 000, Gewinn 22 741. – Kredit: Vortrag 10 657, Betriebsüberschuss 627 653. Sa. M. 638 310. Dividenden: 1891–98; 42, 0, 0, 0, 6½, 25, 25, 5; 1899/1900: 24 % (für 1½ Jahre, u. z. für 500 000 für 6 Monate); 1900/1901–1907/1908; 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.)