33 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Direktion: Fr. Jütte, Geisweid; Alfr. Staegemeier, Siegen. Prokurist: Friedr. Flick. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Arn. Jung, Jungenthal; Carl Siebel, Kirchen; Gewerke Jul. Weber, Betzdorf; Ing. F. W. Lührmann, Düsseldorf; Otto Utsch, Cöln; Reg.-Rat Paul Stein. Deutsch-Venezolanische Schwefel-Gruben-Actien-Ges. in Cöln a. Rhein, Bureau Hohenzollernring 6. (In Konkurs.) Gegründet: 1./12. 1899 bezw. 23./2. 1900; eingetr. 7./3. 1900. Am 7./10. 1903 wurde über das Vermögen der Ges. der Konkurs eröffnet; Konkursverwalter: Justizrat Dr. Peusquens in Cöln; Anmeldefrist 20./1. 1904. In der 1. Gläubigerversammlung 7./11. 1903 verlautete, dass die bis dahin angemeldeten Forderungen M. 630 000 betrügen und die Vermögenswerte haupt- sächlich aus Anlagen in Venezuela beständen, wofür man glaube, etwa M. 100 000 erzielen zu können, ferner aus zweifelh. Forder. in Höhe von mindestens M. 74 000, deren grösster LTeil sich gegen die venezolanische Regierung richte. Die Gruben in Venezuela haben sich als völlig abbauunwürdig erwiesen. Bei der Gründung sollen Unregelmässigkeiten vorgekommen sein, weshalb die Gründer u. Verwalt.-Organe seitens des Konkursverwalters regresspflichtig gemacht werden sollen. Die bezügl. Klage auf Erstattung des A.-K. M. 2 000 000 u. M. 500 000 Überschuldung ist in der ersten Instanz abgewiesen, dagegen aber Berufung eingelegt. In dieser Regressklagesache hat das Oberlandesgericht zu Cöln als Berufungs- instanz, durch Urteil vom 9./12. 1907 die erstinstanzliche Entscheidung des Landgerichtes zu Cöln dahin abgeändert, dass der noch in der Höhe von M. 500 000 geltend gemachte Klageanspruch gegen die Gründer als Gesamtschuldner dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt worden ist: a) insoweit Schadenersatz verlangt wird für verheimlichten Gründungs- aufwand in Gestalt von M. 203 000 sogenannter Gratisaktien: b) insoweit Schadenersatz verlangt wird, weil die Angaben der Gründer im Gründerbericht hinsichtlich der Mächtig- keit und Abbauwürdigkeit der Schwefelgruben unrichtig und unvollständig gewesen sind; c) insoweit Schadenersatz verlangt wird, weil die Ges. durch das Einbringen der Schwefel- gruben in Venezuela für M. 800 000 von Gründern böswilligerweise geschädigt worden ist. Ferner ist der Klageanspruch für die noch geltend gemachten M. 500 000 gegen die Mit- glieder des Vorstandes und des A.-R. als Gesamtschuldner dem Grunde nach als gerecht- fertigt erklärt, insoweit Schadenersatz verlangt wird dafür, dass auf Beschluss des A.-R. vom 22./8. 1900 die Drahtseilbahn in Venezuela aus dem A.-K. der Ges. erbaut worden ist. Endlich ist der Anspruch dem Grunde nach auch insoweit für gerechtfertigt erklärt, als von den Mitgliedern des A.-R. Schadenersatz verlangt wird aus der Verwendung des in der G.-V. v. 30./6. 1902 aufgenommenen Darlehns von M. 200 000 zu Gesellschaftszwecken. Zur Entscheidung über die Höhe des Betrages ist die Sache in die I. Instanz zurückverwiesen. Mit dem früheren Werkssachverständigen Bergassessor Huhn hat sich die Konkursverwalt. auf der Grundlage von M. 12 000 geeinigt. Auch wurde in obiger Regressklagesache ein Vergleich geschlossen, indem die Gläubiger-Vers. v. 9./6. 1908 das Angebot der Beklagten, M. 420 000 u. die Kosten zu zahlen, acceptierte. Es erfolgte dann sofort eine Abschlags- zahlung von 70 % an die Gläubiger. Die Anlagen in Venezuela haben sich als unveräusser- lich erwiesen; die Entschädigung durch die venezolanische Regier. hat nur M. 5000 be- tragen. In der Konkursmasse liegen voraussichtlich noch 20–30 %; es hängt dies von einem noch schwebenden Prozess betr. eine bestrittene Forder. ab. Auf die Aktionäre wird voraussichtlich nichts oder nur ein ganz kleiner Prozentsatz entfallen. Zweck: Ausnutzung von 4 Konc. auf Schwefelgruben in Venezuela. Näheres s. Jahrg. 1902/1903 dieses Buches. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Zwecks Schaffung weiter dringend notwendiger Betriebsmittel wurden von den Aktionären M. 430 000 als Darlehen gezeichnet. Das Kapital ist voraussichtlich verloren, oder es wird nur ein ganz kleiner Prozentsatz entfallen. Dividenden 1900–1901: 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) (Direktion: Arthur Fritze; techn. Betriebsleiter in Venezuela Berg-Ing. W. Koenigsworth.) (Aufsichtsrat: Vors. Karl Strunkmann, Bielefeld; Stellv. Georg Kronsberg, Cöln-Nippes: Wilh. Kriegeskotte, Alb. Mackensen, Düsseldorf; Dr. jur. Pauli, Duisburg.) Vereinigte Stahlwerke van der Zypen und Wissener Eisenhütten Aktien-Gesellschaft in Cöln-Deutz mit Zweigniederlassung in Wissen a. d. Sieg. Gegründet: 13./7. 1881; eingetr. 27./7. 1881. Letzte Statutänd.. 20./10. 1903, bis wohin die Firma Wissener Bergwerke u. Hütten in Brückhöfe bei Wissen a. d. Sieg lautete u 8/6. 1906. Zweck: Erwerb u. Ausbeutung von Konc. auf Eisenstein u. and. nutzbaren Mineralien; Produktion von Eisen u. anderen Metallen u. Verarbeitung derselben; Handel mit Metallen u. Mi. neralien. Das bei Wissen a. d. Sieg belegene Areal der Ges. beträgt 63 ha 95 a 70 qm Auf diesem Grundbesitz werden die Alfredhütte mit? Hochöfen und die 1897 für ca. M. 1 350 000 hinzu-