Kohlenbergbau. 381 Aufsichtsrat: (3–12) Vors. Bankier C. Neuburger, Stellv. Syndik. Dr. jur. M. Heckscher, F. Weber, Gen.-Dir. Jul. Beck, Reg.-Baumeister Curt Hoffmann, Kammerherr Ferd. von Keudell, Berlin; Stadtrat G. Börner, Gen.-Dir. Wilh. Schreiber, Charlottenburg; Rechtsanwalt Max Böhm, Zehlendorf; Komm.-Rat Ernst Elias, Kottbus; Kammerrat Carl Künzig, Wilmersdorf. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Carl Neuburger, Komm.-Ges. a. A. Senftenberger Kohlenwerke Actiengesellschaft in Berlin, Schützen-Strasse 33. (In Konkurs.) Gegründet: 13./3. 1900 mit Nachträgen v. 16., 18., 19./6. 1900; eingetr. 27. 6. 1900. Letzte Statutänd. 28./12. 1901 u. 18./9. 1902. Gründer s. Jahrg. 1901/1902. Die Senftenberger Kohlen- werke G. m. b. H., haben in die A.-G. für M. 975 000 eingebracht: Verschiedene in der Gemeinde Senftenberg gelegene Grundstücke samt Gebäuden, ferner verschiedene Kohlenabbaugerechtig- keiten in Grösse von zus. 20 ha 23 a 73 qm, weiter mehrere Rechte aus Kaufverträgen, darunter solche auf 21 ha 9 a 49 qm grosse Grundstücke, endlich sämtl. Masch., Fördergeräte u. Utensil. auf Grube Elisabethglück u. in der Brikettfabrik der G. m. b. H. Betrieben wurden die Gruben Elisabethglück mit Brikettfabrik mit 5 Pressen und Hansa b. Tröbitz mit Brikettfabrik mit jetzt 7 Pressen. Kohlenförderung 1901/1902–1904/1905: 4 098 293, 7 018 886, 7 164 081, 8 155 789hl: Brikettproduktion: 90 407, 131 019, 144 615, 163 211 t. Die Ges. stand wegen einer Schuld an die Bernburger Maschinenfabrik seit April 1906 unter Zwangsverwaltung, wodurch auch der höchst ungünstige Lieferungsvertrag mit der Kohlenfirma Ed. J. Weinmann in Berlin, der die Brikettfabrikation bis 1912 verschlossen war, hinfällig geworden ist. Am 9./7. 1906 wurde dann der Konkurs über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Klein, Berlin NW. 23, Altonaerstr. 33. In dem Ende September 1906 abgehaltenen Prüfungstermin berichtete der Konkursverwalter, dass die beiden zur Konkursmasse gehörigen Gruben Hansa und Elisabethglück, sowie die in Berlin befindliche Bureauein- richtung für den Preis von M. 2 619 220 freihändig verkauft und auch bereits aufgelassen worden sind. Von dem Kaufpreise wurden bei der Auflassung M. 1 150 479 bezahlt, während der Restbetrag erst bei Fälligkeit der übrigen Hypotheken zur Auszahlung gelangt. Die Hypotheken-Gläubiger erhalten sonach volle Befriedigung. Für die ungedeckten Gläubiger kommen nach dem augenblicklichen Status nach Abzug der Kosten des Verfahrens ca. M. 120 000 zur Verfügung. Sollten jedoch noch 2 nach eingetretener Zwangsverwaltung bewirkte Hypotheken-Eintragungen im Betrage von M. 125 000 mit Erfolg für die Masse angefochten werden, dann würde sich die Teilungsmasse auf M. 245 000 erhöhen. Forderungen sind bis jetzt angemeldet M. 114 772 mit Vorrecht und M. 2 130 145 ohne Vor- recht. Von ersteren konnten aber z. Z. nur M. 19 441, von letzteren nur M. 162 415 aner- kannt werden. Von den mit Vorrecht angemeldeten Forderungen findet ein grosser Teil seine Erledigung infolge des Verkaufs der Werke, Die ohne Vorrecht angemeldeten Forderungen setzen sich zusammen aus: M. 138 132 für Waren und Wechsel, M. 937 432 Schadenersatzansprüche, M. 1 030 532 Ausfallsforderungen, M. 9932 Tantiemen, M. 14 123 3 rozess- und Gerichtskosten. Nach dem Bericht des Verwalters sind auch die meisten Aus- fallsforderungen durch den Verkauf der Gruben hinfällig geworden und werden endgültig bestritten bleiben. Bei dieser Sachlage und in Rücksicht auf die voraussichtlich entstehenden Prozesse dürfte die Dividende noch erheblichen Schwankungen unterworfen sein und im günstigsten Falle 34 % für die vorrechtlosen Gläubiger betragen. Die G.-V. der Aktionäre V. 3./11. 1906 beschloss gegen die Hauptabnehmerin, die Kohlenfirma Ed. J. Weinmann, strafrechtlich und civilrechtlich vorzugehen und eine Schadenersatzklage von M. 350 000 anzustrengen. Bei obsiegendem Urteil dürften für die Aktionäre noch etwa 50 % des A.-K. zu retten sein. Zwischen dem Verwalter des Konkurses der Senftenberger Akt.-Ges., und Käufer der beiden Gruben Hansa und Elisabethglück, der Firma Peter Wehrhahn in haben sich Zwistigkeiten herausgestellt, die zu einem Prozesse geführt haben. Es sich dabei um Streitigkeiten betreffend die Übernahme von Verbindlichkeiten etc. . die Firma Peter Wehrhahn. Nach Beendigung eines grossen Teils der schwebenden erfolgte im Oktober 1908 eine Abschlagsverteilung. Ausser den bevorrechtigten. 34 aantg welche bereits früher mit M. 35 000 zur Auszahlung gelangten, waren vor- * 590 800 im Betrage von M. 2 276 023 angemeldet, von denen jedoch nur 1 60 endgültis anerkannt worden sind. Diese letzteren erhalten jetzt eine Abschlags- Velte n 22 0% während sbpäterhin je nach dem Ausfall der noch anhängigen Prozesse Es 6–12 % zur Verteilung kommen werden. 3 aie Wal M. 1 400 000, u. zwar in 871 abgest. St.-Aktien u. 529 Vorz.-Aktien à M. 1000. Über Divfd lungen des A.-K. siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches, ( Mnidenden: Auf &ktien 1900 /1901—1904/1905: 6, 6, 0, 0, 0 %; auf Vorz.-Aktien 1903/1904 %RMonate): 6 %; 1904/05–1905/06: 6, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) * 3 70 33 Hubertus Braunkohlen Akt.-Ges. in Brüggen (Erft) bei Liblar. 30./12. 1908 7 eingetr. 13./1. 1909 in Kerpen. Gründer: Bergwerksbesitzer Carl gen sen., Bergwerks-Dir. Carl Brendgenj un., Kierdorf; Bergwerks-Dir. Eduard Brendgen, —