Ö0- % 384 Kohlenbergbau. Gneisenau u. einem verlass. Schachte u. Preussen mit 2 verlassenen Schächten. Die 1000 Kuxe der Zeche Scharnhorst sind 1901/02 sämtl. in Besitz von Harpen übergegangen. Lt. G.-V v. 28./10. 1893 wurden allmählich sämtl. Aktien der Bergwerks-Akt.-Ges. Hugo in Buer (mit 3 Schächten Hugo I–III) mit Div.-Scheinen ab 1893 gegen den gleichen Nominal- betrag neuer Harpener Aktien mit Div.-Scheinen ab 1893/94 unter gegenseitiger Vergütung von 4 % Stück-Zs. u. gegen eine Provis. von 5 % des Nom.-Betrages der Stücke angekauft. Die G.-V. v. 18./7. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-A.-G. Courl. Die Ges. Harpen gab für jede Courl-Aktie eine ihrer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1899 (s. 9 ahrg. 1900/01). Näheres über den Erwerb der einzelnen Zechen ist aus den früheren Jahrgängen dieses Jahrbuches zu ersehen. 1903 Erwerb von 261 Kuxen der Gew. Anneliese u. von 251 Kuxen der Gew. Westfalen, wovon 1907 jedoch 200 Kuxen wieder verkauft wurden. Beide Gew. sind in der Nähe von Hamm gelegen u. umfassen zus. ein Grubenfeld von 93 Maximalfeldern. Der Bau von Schächten lst vorläufig nicht in Aussicht genommen; zu- nächst wird lediglich abgebohrt. In Betrieb soll wieder gesetzt werden der älteste Schacht der Ges. Jakob, der mehrere Jahre still lag. Mit dem Weiterabteufen desselben ist begonnen worden. Die G.-V. v. 23./7. 1904 beschloss Vereinigung der Harpener Ges. mit der Bergbau- u. Schiffahrts-A.-G. Kannengiesser in Mülheim (Ruhr) als ganzes unter Ausschluss der Liquid. dieser Ges. Den Aktionären der aufgenommenen Ges. sind M. 5 000 000 zu diesem Zweck neu ausgegeb. Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1904 sowie M. 500 000 bar gewährt (Frist bis 10. 11.1904), sodass auf je M. 7000 Aktien der Ges. Kannengiesser einschl. Div.-Schein für 1904 je M. 5000 junger Aktien der Harpener Ges. u. M. 500 in bar entfielen, was unter Berücksichtigung der gegeb. Verhältnisse einer Abfindung von etwa 147 % gleichkam. Eine weitere Ausgabe von M. 5 000 000 Harpener Aktien diente zur Deckung erwähnter Barzahlung, ferner zur Bezahlung der Aktien der Central-A.-G. für Tauerei und Schleppschiffahrt zu Ruhrort, die durch die Ges. Kannengiesser 1904 übernommen sind, sowie zur Erhöhung der Betriebsmittel der Harpener Ges. Die 1895 gegründete Ges. Kannengiesser arbeitete mit M. 7 000 000 A.-K., auf welche 1899–1903: 6, 9, 9, 6, 6 % Div, verteilt wurden und hat 1903 eine 4½ %, ab 1908 zu pari mit mind. 3 % tilgbare Anleihe aufgenommen, die auf dem gesamten Bergwerks- u. Grun dbesitz der Ges. sichergestellt ist. Die Kannengiesser-Ges. besass die 2 Fettkohlen- zechen Verein. Sellerbeck u. Roland, die mit 470 000 t dem Kohlensyndikat angeschlessen waren, ferner eine Brikettfabrik und eine Kohlenwäsche. Grösse der Gerechtsame 1376 ha 63 a 01 am; Förderung 1903: 298 313 t. Die Ges. hat in ihrem Schiffahrtsbetriebe verhältnis- mässig günstig gearbeitet, während die Zeche Sellerbeck nennenswerte Überschüsse nicht gebracht hat; die Kohlenförderung auf dieser Zeche wurde im April 1905 eingestellt. Die Gesellsch. besass nach Auszahlung der letztjährigen Div. noch M. 1 000 000 Bankguth. u. unter ihren Effekten 2000 Aktien von im ganzen 4500 Aktien der Central-A.-G. f. Tauerei in Ruhrort. Zur Erlangung des ganzen Besitzes wurde 1904 der Kauf von 2300 Aktien der Tauerei zu 155 % aus einer Hand getätigt, so dass noch 200 Aktien ausstanden, Die Ges. Kannengiesser hatte also zum Erwerb der Tauerei neben ihren eigenen Mitteln für Übernahme der Anleihe- schuld der Tauerei von M. 1 263 000 noch rund M. 2 000 000 aufzuwenden. Durch den Erwerb der Kannengiesser-Ges. sichert sich die Harpener Ges. einen grossen Einfluss auf das 1903 errichtete rhein. Kohlenkontor (Kohlenhandel- u. Rhederei-Ges.), von dessen St.-Anteilen die Harpener Ges. M. 1 083 720 übernommen hat u. zu dessen Hauptgründern die Kannengiesser-Ges. gehörte sie erlangt dadurch ferner mit ihrem nunmehrigen Besitz von 11 Rad-, 4 Schraubenschlepp- dampfern, 2 Bugsierschraubenbooten, 8 Tauerbooten, 72 eisernen Schleppkähnen mit 65 000 t Tragfähigkeit u. 3 Specialfahrzeugen eine dominierende Stellung in der Rheinschiffahrt. Die bei Übernahme der Bilanzwerte der Kannengiesser-Ges. in die Bilanz der Harpener Ges. frei- gewordenen Beträge sind zu Abschreib. auf den Konten der neu übernommenen immobilen Anlagen verwendet worden. Die G.-V. v. 27./10. 1905 beschloss Ankauf des Bergwerks Siebenplaneten. Grösse des an die Harpener Zeche Neu-Iserlohn I anstossenden Feldes des Bergwerks 4 412 991 qm. Beteil. von Siebenplaneten im Kohlensyndikat 300 000 t für Kohlen, 61 200 t für Koks, 132 360 t für Briketts. Es sind 64 Koksöfen ohne Anlagen zur Gewinnung von Neben- Produkten, 7 Brikettpressen und 2 Förderschächte, von denen der Hauptschacht mit neuer Fördermaschine ausgestattet ist, vorhanden. Haus- u. Grundbesitz 178 733 am mit 17 Wohn- häusern. Reingewinn von Siebenplaneten 1904 M. 158 000, woraus M. 120 Ausbeute pro Kux verteilt sind. Von einer 4 % Grundschuld von M. 1 000 000 sind noch M. 620 000 ungetilgt (siehe bei Anleihen). Die Kuxeninhaber haben pro Kux M. 4500 bar oder M. 2200 neue Harpener Aktien mit Div.-Recht ab 1./7. 1905 erhalten (siehe auch unter Kapital). 1907 Beteiligung an den Gewerkschaften Victoria-Kobold bei Lünen (s. Kap.) mit M. 2 948 105 zu Buch stehend. Der Bau der beiden Schächte in dem Felde der Gewerk- schaft „Victoriaé bei Lünen nahm 1907/08 angemessenen Fortgang, u. haben die beiden Schächte zurzeit eine Teufe von 283 m bezw. 335 m erreicht. Ferner wurde 1905 die Majorität von nom. M. 319 500 Aktien der A.-G. Mainkette in Mainz (A.-K. derselben M. 400 000, Div. 1904–1907: 4, 4, 3, 3 %) für M. 352 010 erworben. Der Betrieb wurde der Abteil. Schiffahrt der Harpener Ges. angegliedert. Auf den Zechen Recklinghausen I u. II und Hugo I, II u. III lastet eine Bergwerks- abgabe von 1 % zu gunsten des Herzogs von Arenberg (für 1907/08 M. 181 745) Die Ges. Harpen besass Ende Juni 1908 1299 Beamten-u. Arb.-Wohnhäuser mit 609 Beamten- und 4139 Arb.-Wohnungen; ausserdem hatte die Ges. 1907/08 ihren Arbeitern zum Bau von ――i―.