416 Kohlenbergbau. Zweck: Erwerb und Betrieb von Braunkohlenbergwerken und Brikettfabriken, insonder- heit der Braunkohlenwerke Leonhard I und II zu Wuitz u. Spora, beide mit Bahnanschlüssen Bei Leonhard I beträgt der Besitz an Eigentumsfeldern 9 ha 96 a 92 am und die Abbau- gerechtigkeiten 129 ha 11 a 24 qm u. bei Leonhard II die Eigentumsfelder 1 ha 54 a 81 qm und die Abbaugerechtigkeiten 43 ha 10 a 36 qm., zus. also 172 ha 21 a 60 am Kohlenabbau- rechte, wozu neuerdings 63 ha 71 a 97 qm für M. 332 000 erworben wurden, zus. also 235 ha 93 a 97 qm, hiervon sind bisher rund 17 ha zum Abbau gekommen. Die Mächtigkeit der ziemlich horizontal abgelagerten Flöze beträgt bei Leonhard I im Durchschnitt 13,6 m und bei Leonhard II durchschnittlich 12,6 m. Der Wasserzufluss ist bei beiden Werken nur gering. Der Abbau erfolgt ausschl. im Tiefbau; er bewegt sich in einer Teufe von 35–40 m unter Tage. Die Grube Leonhard I fördert mittels unterirdischer Kettenbahn aus gemauertem Förderschachte, während der Flöz auf Leonhard II durch Kettenbahn auf schiefer Ebene erschlossen ist. Die Brikettfabrik Leonhard I bei Wuitz umfasst jetzt 6 Brikettpressen grossen Modells nebst allem Zubehör, die seit Januar 1906 sich in vollem Betriebe befinden. Leonhard II besitzt eine Brikettfabrik mit 3 Pressen, die sich seit Januar 1905 in Betrieb befinden. Beide Werke zus. weisen eine Produktionsfähigkeit von 14 000 D. W. à 10 t pro Jahr auf. Beide Werke sind Mitglied der Braunkohlen- und Brikett-Vereinigung für das sächsisch-thüring. Gebiet u. schlossen sich auch dem Syndikat „Verkaufs-Verein der Sächs. Braunkohlenwerke“ mit zus. 11 270 D. W. à 10 t Briketts an. Die Förderung an Braunkohlen betrug 1906/07–1907/08 4 414 243, 4 648 200 hl; an Briketts wurden 110 257, 117 204 t hergestellt. Der Bestand an Immobil. u. Mobil. betrug Ende Juni 1907 M. 2 800 382, dazu 1907/08 an Zugängen M. 214 885, Wertverminderungen u. Abschreib. M. 138 915, somit Bestand am 30./6. 1908 M. 2 876 353. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000, hiervon waren M. 1 373 000 für 1906/07 voll u. M. 127 000 zur Hälfte div.-ber. Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1907, rückzahlbar zu 103 %, 500 Stücke à M. 1000 u. 1000 à M. 500, lautend auf den Namen der Mitteldeutschen Credit- bank oder deren Order und durch Indoss. übertragbar. Tilg. ab 1908 in längstens 35 Jahren also bis 1942 durch Auslos. im Jan. auf 1./7. Zs. 2./1. u. 1./7. Zahlst. wie Div. Sicherheit: I. Sicherungs-Hypoth. von M. 1 100 000 auf den gesamten Bergwerks- und Grundbesitz. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Kurs in Berlin Ende 1908: 99.50 %. Aufgelegt am 25./8. 1908 zu 99 %; erster Kurs 31./8. 99.25 %. Die Einführung in Dresden erfolgte am 16./10. 1908 zum ersten Kurse von 99.25 %. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie=1 St. „Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl. nach G.-V.-B., bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant.; Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Grundstücke 80 830, Kohlenabbaurechte 1 480 498, Grubenanlagen 318 771, Brikettfabrikanlagen 699 906, elektr. Zentralanlagen 86 332, Kontor, Ze chen- u. Wohnhäuser 77 265, Eisenbahnen 74 801, Wasserversorgung, Utensil. und Wege- bauten 57 946, Stammanteil a. Verein Sächs. Braunkohlenwerke G. m. b. H. 10 200, Kaut. 2541, Versich. 1084, Kassa 50 305, Aussenstände 323, Guth. beim Syndikat 82 223, Bankguth. 211 702, Vorräte an Kohlen u. Briketts 6704, Material. 15 281. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth.-Anleihe 1 000 000, R.-F. 19 813 (Rückl. 11 338), Spec.-R.-F. 90 000 (Rückl. 60 000), Restkaufgelder auf Kohlenabbaurechte 372 648, Rechnungsschulden 48 509, Guth des Vorst., von Beamten u. Arbeitern etc. 6520, Tant. an A.-R. pro 1906/07 7356, Oblig.-Zs. u. Betriebs- ausgaben für das Jahr 1907/08 40 510, Div. 135 000, Tant. an A.-R. 9542, Vortrag 26 819. Sa. M. 3 256 720. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. u. Steuern 33 688, Anleihe-Zs. 45 000, Wert- minderung auf Kohlenabbaurechte 25 565, Abschreib. 138 915, Gewinn 242 700. – Kredit.: Vortrag 15 933, Bruttogewinn 442 492, Zs. 1878. Sa. M. 460 304. Kurs Ende 1908: 134.75 %. Zugelassen sämtl. M. 1 500 000, davon M. 1 000 000 zur Zeichnung aufgelegt am 25./8. 1908 zu 135 %; erster Kurs am 31./8. 140 %. Notiert in Berlin. Die Einführung in Dresden erfolgte am 16./10. 1908 zum ersten Kurse von 143.50 %. Dividenden 1906/07–1907/08: 7½, 9 % (für Aktien Nr. 1374–1500 für 1906/07 nur 3/ %). Coup.-Verj.: 4 J. (K.) „ Direktion: Reg.-Baumeister a. D. Ernst Quandt. Schöneberg; Stellv. Bergwerks-Dir. Otto Knackstedt, Zeitz. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Ant. Gust. Wittekind, Stellv. Baurat Karl Waechter, Berlin; Generaldir. Gottlob Schumann, Grube Ilse; Bankier A. Paderstein, Dresden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank; Dresden: Phil. Elimeyer. Braunkohlen-Akt.-Ges. Herkules in Zittau. Verwaltung in Hirschfelde bei Zittau. Gegründet: 22./9. 1906; eingetr. 2./5. 1907. Gründer: Braunkohlengewerkschaft Herkules Zittau; Dir. Wilh. Meuthen, Mannheim; Dir. Theodor Faber, Zittau; Rechtsanwalt Carl Siebert, Charlottenburg; Adolf Koch, Berlin. Die Mitgründerin „Braunkohlengewerkschaft Herkules“ bei Hirschfelde hat das gesamte von ihr unter dieser Firma betriebene Unter- nehmen mit Nutzungen, Lasten, Rechten u. dergl. in die Akt.-Ges. eingebracht.