Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. 513 Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Materialverbrauch 1 753 819, Betriebs- u. Verkaufsspesen, Löhne, Gehälter etc. 1 108 682, Amort. 44 532, Gewinn 197 748. – Kredit: Vortrag 10 053, Fabrikat.-Kto 3 094 728. Sa. M. 3 104 782. Kurs Ende 1903–1908: 115, 130, 132, 125, 113, 120 %. Zugel. März 1903; erster Kurs 12./3. 1903: 118 %. Notiert in Augsburg. „ Dividenden 1898/99–1907/08: 7½, 7½, 3, 5, 5, 7½, 7½, 6½, 6½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Dir. Jos. Birlo, Augsburg. Prokuristen: Josef Kraus, Ing. Jakob Gebhardt, Georg Linse, Augsburg; Ing. Johs. Lastin, Kaufm. Christian Zorn, Ludwig Plank, Berlin. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Franz Baptist Silbermann, Gust. Riedinger, Komm.-Rat Wilh. Reichel, Alph. Rosenbuch, Augsburg. Zahlstellen: München: Bayer. Filiale der Deutschen Bank; Augsburg: S. Rosenbusch. L. A. Riedinger, Maschinen- u. Broncewaaren-Fabrik A.-G. in Augsburg, Zweigniederlassungen in Berlin, Hannover, München u. Wien. Gegründet: 27./10. 1887; die Fabrik besteht seit 1854. Statutänd. 8./11. 1899, 5./12. 1903, 9./12. 1905 u. 29./12. 1906. Gesamtübernahmepreis der früh. Firma M. 2 685 462, gewährt wurden dafür M. 370 000 bar, M. 730 000 in Aktien, Rest durch die mitübernommenen Passiven gedeckt. Die Zweigniederlass. in Wien 1./7. 1899 durch Ankauf eines brautechn. Bureaus. Zweck: Fabrikation von Masch. u. Bronzewaren, insbes. Erwerb u. Betrieb der in Augsburg unter der Firma L. A. Riedinger betriebenen Masch.-Fabrik. Spec.: Bau von Eis- u. Kühlmasch., Dampfmasch., Dieselmotoren, Turbinen, Masch. f. Pulverfabriken, Brauerei- u. Mälzereimasch., Aufzügen, Transmissionsanlagen, Gasfabrikeinrichtungen, Kunstguss etc. Auch Beleuchtungs- körperfabrik. Zugänge auf Immobil. u. Einrichtungs-Kti erforderten 1906/07 u. 1907/08: M. 169 519, 245 204. Personalstand 1907/08 durchschnittl. 727 Beamte u. Arbeiter; Löhne u. Gehälter M. 955 920. Gesamtverkauf 1899/1900–1907 08: M. 4 805 000, 2 898 000, 2 728 000, 2 331 656, 2 171 664, 2799 125, 3 247 360. 3 164 420, 2 706 862. Die Bilanz 1904/05 ergab einschl. Aufwendung für Zs., Amort. etc. M. 108 950 Gesamtverlust, der aus dem R.-F. mit M. 8033 u. durch Heranziehung der aufgelösten Beamt.-Pens.-Kasse mit M. 100 917 Deckung fand. 1905/06 erbrachte nach Abschreib. von M. 64 255 für Amort. einen neuen Verlust von M. 115 348. Die Ursache wurde hauptsächlich auf die noch zu schlechten Preisen abge- schlossenen, aus 1904/05 herübergenommenen Aufträgen, zum grossen Teil auch auf die un- zulängliche Beschaffenheit der Werkstätten-Einricht., u. nicht minder auf die zu knappen Betriebsmittel der Ges. zurückgeführt. Im Jahre 1906/07 liessen die Preise infolge andauernd scharfen Wettbewerbes noch zu wünschen übrig u. vermochten auch dem Steigen der Roh- stoffe u. Arbeitslöhne nicht immer zu folgen. Das Unternehmen war im Verhältnis zu den Einricht. nicht vollauf beschäftigt. Mit der Reorganisation konnte erst nach erfolgter Aktien- aufzahlung begonnen werden, so dass zwar ein Teil der Unkosten der Reorganisation dem vergangenen Geschäftsjahre 1906/07 zur Last fiel, die Verbesserungen jedoch erst im Jahre 1907/08 zur Geltung kommen konnten, welches nach M. 62 454 Abschreib. mit einem Rein- gewinn von M. 46 156 abschloss, verwendet zu weiteren Abschreib. u. Vortrag auf 1908/09. Kapital: M. 2 086 000 und zwar 1915 Vorz.-Aktien u. 171 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 100 000, erhöht lt. G.-V. v. 27./10. 1890 um M. 1 100 000 in 1100 Aktien, div.-ber. ab 1./7. 1890, angeboten den Aktionären zu 103 %; A.-K. somit M. 2 200 000. Zur Sanierung der Ges., speziell zur Tilg. der Unterbilanz, behufs Abschreib. u. Reservestellungen, beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 Herabsetzung des A.-K. von M. 2 200.000 auf M. 1 320 000 durch Zus.- legung der Aktien 5:3 (Frist 31./3. 1907), nicht eingereichte Aktien werden für kraftlos erklärt; ferner beschloss die G.-V. v. 29./12. 1906 behufs Stärkung der Betriebsmittel, sowie für Um- u. Neubauten, die Ausgabe bis zu M. 2 200 000 in 2200 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907; die- selben wurden den alten Aktionären unter folg. Beding. zur Verf. gestellt: Bei Einreich. von 5 Stück alter = 3 zus. gelegter St.-Aktien sowie Bezahlung von M. 2000 in bar erfolgt die Liefe- rung von 5 Vorz.-Aktien à M. 1000 zus. M. 5000. Um den Besitzern von weniger als 5 St.-Aktien das Bezugsrecht auf Vorz.-Aktien zu ermöglichen, haben sich Augsburger Banken u. Bankiers bereit erklärt, bei Einreichung von je einer Stammaktie u. Bezahlung von je M. 400 in bar eine Vorz.-Aktie dagegen zu liefern. Für jede Bareinzahlung werden bis 15./4. 1907 vom Tage der Einzahlung an 5 % Zinsen vergütet, die bei der Aufzahlung sofort in Abzug ge- bracht werden (Frist 15./4. 1907). Auf 1915 St.-Aktien wurden je M. 400, zus. also M. 766 000, aufgezahlt. A.-K. somit jetzt wie oben. Die Vorz.-Aktien erhalten im Falle der Liquidation Vorbefriedigung aus dem Ges.-Vermögen, ferner erhalten dieselben eine 6 % Vorz.-Div., ohne dass ihnen ein Recht zusteht, Nachzahlungen aus dem Gewinne späterer Jahre zu verlangen, wenn der Reingewinn in einem Jahre zur Zahlung einer 6 % Vorzugsdiv. auf die Vorz.- Aktien nicht ausreicht. Der Buchgewinn aus der Sanierung 1906/07 im Betrage von M. 880 000 wurde in folgender Weise verwendet: Extra-Abschreib. auf Einricht.-Kto M. 230 000, Abschreib. auf Inventar 83 676, do. auf Patente 1000, do. auf Debit. 60 000, Aktien-Emissionsspesen u. Gebührenäquivalent-Kto 60 000, Abschreib. Verlust 1905/06 115 348, do. 1906/07 71 376, Zu- auf Res.-Kto 208 600, do. auf Extra-Res. 50 000. Die G.-V. v. 27./11. 1907 beschloss ann, von dem Res.-Kto in Höhe von M. 208 600 die Hälfte einem Abwickelungskto gutzu- schreiben, sowie die Extra-Res. von M. 50 000 in ein Delkr.-Kto umzuwandeln. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. II. 33