574 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Dividenden 1906/07–1907/08: 7, 7 %. Direktion: Komm.-Rat Jul. Ad. Demmer, Ing. Bernh. Demmer. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Georg Friedr. Demmer, Stellv. Justizrat Dr. Alfred appelius, Bankier Paul Strauss, Eisenach; Dr. phil. Fritz Demmer, Wien: Dr. jur. Ad. Hopf, Dresden. Prokuristen: Walter Demmer, Karl Gutgesell, Aug. Forkardt. Fahrzeugfabrik Eisenach in Eisenach. Gegründet: 3./12. 1896. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Letzte Statutänd. 3./6. 1899, 15./5. 1900, 7./2. 1903, 14./11. 1905 u. 12./11. 1908. Die Ges. übern. vom Geh. Baurat Heinr. Ehrhardt Immobil. zu Eisenach, sowie die Velocipedfabrik in Zella. Das mitübernommene Deutsche Reichspatent betr. Kesselschüsse (Herstell. von Cylindern u. schweren Hohlkörpern) wurde 1898 an ein Kon- sortium bezw. an die neu gegründete A.-G. Press- u. Walzwerke in Düsseldorf-Reisholz wieder verkauft. Zweck: Fabrikation von Fahrrädern, Rädern, Fahrzeugen, Kesselschüssen, Metallwaren u. Maschinen aller Art, sowie Erwerbung u. Ausnutzung darauf bezügl. Patente u. Abschluss aller damit zus.hängenden Geschäfte. 1899/1900 wurde die Fabrikation von Militär- u. Motor- fahrzeugen, Benzindroschken, Lastwagen u. Omnibussen, sowie von Kriegsmaterial (Geschützen) aufgenommen. Die Erzeugung von letzterem hat sich zum Hauptbetrieb entwickelt, ist aber in den ersten Betriebsjahren mit grossen Kosten verknüpft gewesen. Grundstücksbesitz: ca. 67 600 am (davon 17 000 qam bebaut) in der Nähe des Bahnhofs Eisenach. Für Neuanlagen etc. wurden 1900–1907 M. 395 417, 274 197, 84 393, 101 545, 203 114, 366 231, 285 658, 372 614 ausgegeben. Die Ges. ist bei dem Bau- und Sparverein in Eisenach mit M. 10 000 beteiligt. Kapital: Bis Ende 1908: M. 3 314 000 in 886 abgest. St.- u. 2428 Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die ab 1./2. 1903 div.-ber. Vorz.-Akt. erhalten aus dem Reingew. 6 % Div. vorweg mit event. Nach- zahlungspflicht u. nehmen, nachdem die St.-Aktien 4 % erhalten haben, mit diesen am etwaigen Restgewina gleichmässig teil; im Falle Auf lös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien zuerst befriedigt. Urspr. A.-K. M. 1 250 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./9. 1897 um M. 625 000, von den Aktionären zu pari bezogen, u. lt. G.-V. v. 8./6. 1898 um M. 825 000, davon M. 750 000 den Aktionären zu pari überlassen, M. 75 000 freihändig zu 140 % begeben. Ferner erhöht lt. G.-V. v. 3./6. 1899 um M. 1 000 000 (auf M. 3 700 000) in 1000 Aktien (div.-ber. ab 1./4. 1899), angeboten den Aktionären 3: 1 v. 16.–26./6. 1899 zu 165 %. – Zwecks Reorganisation der finanziellen Verhältnisse der Ges. beschloss die G.-V. v. 7./2. 1903 Herabsetzung des A.-K. um M. 1 850 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1, ferner zugleich Erhöhung durch Ausgabe von höchstens M. 2 900 000 in Vorz.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 26./3. 1903 dergestalt, dass bei Einreichung je einer zus. gelegten St.-Aktie u. gleichzeitiger Zuzahl. von je M. 1000 zuzügl. 2 % Aktienstempel u. 4 % St.-Zs. ab 1./2. 1903 die eingereichte Aktie als Vorz.-Aktie abgestempelt u. eine neue Vorz.-Aktie gewährt wurde. Frist zur Ein- reichung der alten Aktien zur Zus. legung 15./6. 1903. 42 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt u. hierfür 21 neue Aktien ausgegeben u. für zus. M. 8448.72 verkauft, sodass auf jede alte Aktie M. 201.16 entfielen. In Ausführ. vorstehender Beschl. sind durch Besitzer von St.- Aktien M. 1 928 000 Vorz.-Aktien zum Bezuge gekommen, von Dritten gegen bar wurden M. 500 000 bezogen, sodass im ganzen M. 2 428 000 Vorz.-Aktien, die zuzügl. M. 886 000 zus. gelegter St.-Aktien, insgesamt M. 3 314 000 das jetzige A.-K. bilden. Von dem Buchgewinn von M. 1 850 000 ist die Unterbilanz v. M. 880 070 getilgt, M. 452 739 wurden zu Abschreib., Res.- Stellungen, Disagio auf Oblig. u. zur Deckung der Kosten der Reorganisation verwandt. Das Jahr 1905/1906 ergab einen Nettoüberschuss von M. 100 953 gegen M. 367 351 Verlust im Vor- jahre; nach Abzug von M. 25 000, die zur Verstärkung des Delkr.-Ktos verwandt wurden, blieben M. 75 953 zu Sonder-Abschreib. auf Masch. u. Einricht. übrig. Der bestehende Verlust. saldo von M. 1 144 927 wurde aufs neue vorgetragen, u. davon aus dem Gewinn von 190607 M. 264 856 getilgt, so dass noch eine Unterbilanz von M. 880 070 bestehen blieb. Das Resultat von 1906/07 wurde durch zwei Streiks ungünstig beeinflusst. 1907/08 erzielte die Ges. einen Fabrikationsgewinn von M. 1 501 811, ausserdem an Mietseinnahmen etc. M. 3244, zus. M. 1 505 056. Nach Abrechn. der Handl.-Unk., Zs. etc. u. der Abschreib. (M. 250 107), sowie nach Dotierung des Delkr.-Kontos mit M. 40 000 verblieb ein Nettoüberschuss von M. 804 083. Es wurden hiervon M. 100 000 zu Extra-Abschreib. auf Masch. u. Einricht. ver- wendet und der Rest von M. 704 083 vom alten Verlust-Saldo in Abzug gebracht, so dass dieser noch mit M. 175 987 bestehen blieb. Zur Reorganisation der Ges. beschloss die a. o. G.-V. v. 12./11. 1908 Herabsetzung des M. 886 000 betragenden Stamm-A.-K. um M. 443 000 durch Zus. legung der Aktien 2:1 (Frist 31./1. 1909). Von den eingereichten 2 St.-Aktien wurde 1 St.-Aktie zurückbehalten u. ver- nichtet, während die andere St.-Aktie den Vorz.-Aktien, und zwar ab 1./2. 1908, gleichge- stellt und mit entsprechendem Stempelaufdruck versehen, zurückgegeben wurde. Der durch diese Kapitalherabsetzung verfügbar werdende Betrag ist zur Bestreitung der mit der Herabsetzung verbundenen Kosten, zur Beseitigung einer Unterbilanz von M. 175 987, sowie zu Abschreibungen u. Reservestellungen zu verwenden. Die auf die Vorz.- Aktien vom 1./2. 1903 bis 1./2. 1908 rückständigen Dividenden werden in der Weise reguliert, dass dem Einreicher von je 5 rückständigen Div.-Scheinen, gleichviel welchen Jahrgangs, 3%