Thonwaren- und Chamotte-Fabriken, Ziegeleien. 799 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 72 469, Hypoth. 5000, Handl.-Unk. 1246, Löhne 302. – Kredit: Zs. 3523, Verlust 75 494. Sa. M. 79 018. Dividenden 1895/96–1901/1902: 0 %. Liquidatoren: Max Ravoth, Adalb. Winkler. Vereinigte Dampfziegeleien u. Industrie-Akt.-Ges. in Berlin W. 9, Potsdamer Strasse 5, mit Zweigniederlass. in Fischergasse bei Meissen i. S. Gegründet: 3./6. 1889; eingetr. 12./7. 1889. Statutänd. 14./8. 1900, 25./5. 1903, 2./6. 1904, 27./5. 1905 u. 21./9. 1907; bis 14./8. 1900 lautete die Firma „Vereinigte Halbe'r Dampfziegeleien A.-G.“ Die Anlagen in Meissen sind 1903 durch Ankauf des gesamten A.-K. von M. 281 000 der A.-G. Meissener Thonwaren- u. Kunststeinfabriken in Meissen zu pari erworben. Zweck: Erwerb, Veräusserung, Pachtung, Herstellung sowie der Betrieb von Ziegeleien u. anderen mit dieser Branche in Verbindung stehenden Anlagen. Die Grundstücke der Ges. in Halbe haben eine Grösse von ca. 474 Morgen. Die Grundstücke in Meissen sind in der Klosterstr. 20 bezw. Fischergasse 8 belegen, haben eine Grösse von ca 23 450 qm. Die Halbe'r Anlagen liegen direkt an der Berlin-Görlitzer Bahn, eine Stunde von Berlin, um- fassen 6 Ringöfen für eine Produktion von sa. 45 000 000 Hintermauerungssteinen. Die Betriebskraft besteht in 5 Wolffschen Lokomobilen von zus. über 400 PS. Vorhanden sind 6 Arbeiterkasernen, 12 Beamtenwohnhäuser, 1 Verwaltungsgebäude. Die Tonlager der Ges. genügen selbst bei gesteigerter Produktion auf viele Jahre hinaus und erhalten weitere Reserven durch die bei der kgl. Hofkammerverwaltung gesicherten neuen Tonfelder. Die Werke in Meissen bestehen aus 2 zweistöckigen Gebäuden aus dem Jahre 1907 mit 2 Rund- öfen, 2 Lang- u. verschied. Muffelöfen u. Lagerräumen, sodann aus den Neubauten von 1906, nämlich dem Hauptgebäude von 4 Stockwerken mit 4 Rund- und 2 Rechtecköfen, 1 unter- kellerten Parterrebau mit 4 grossen Arbeitssälen, 1 Retortenofengebäude, 1 dreistöckigem Maschinenhause, die Modelltischlerei, Zimmerei u. Reparaturwerkstätten enthaltend, sowie 2 grossen Lagerhäusern. Die aus 1890 u. 1894 stammenden Bauten haben 1905 bedeutende Erweiterungen u. Umbauten erfahren. Es sind dies 2 Gebäude von drei Stockwerken mit 9, Rundöfen, ein ebensolches für die Müllerei, die Mischerei von zwei Stockwerken, ein drei- stöckiges Verwaltungsgebäude mit Beamtenwohnungen, 2 Arbeiterwohnhäuser, ferner Ton- schuppen, Pferdeställe etc. Die Betriebskraft liefern 2 Sauggasmotoren von zus. 360 PS. An grossen Arbeitsmasch. sind vorhanden: 7 Zerkleinerungs- u. 6 Mischmasch., zwei Rohr- pressen, ferner diverse Pressen zur Platten- u. Kapselfabrikation. Die Leistungsfähigkeit der Meissener Anlagen beläuft sich auf 16 000 000 kg. Hergestellt werden feuerfeste und säurefeste Produkte, Steinzeugwaren, Fussboden- und neuerdings auch Silhyo-Wandplatten auf Grund eines belgischen Geheim-Verfahrens mit reichspatentierten Maschinen. 1905/06 u. 1906/07 wurden zus. M. 1 996 258 für Erweiterung der Anlagen in Halbe u. Meissen aus- gegeben; Zugänge 1907/08 M. 142 859, entstanden hauptsächlich in Meissen durch Ausbau der neuen Wanaplatten-Abteilung. Der Absatz der Ges. betrug 1904/05–1907/08: in Halbe: 32 580 000, 40 835 000, 32 952 000, Steine; in Meissen: 7 999 000, 7 237 000, 9 201 000, ? kg. Der Rückgang des Reingewinns der 3 Geschäftsjahre 1905/06–1907/08 findet seine Erklärung einerseits durch den Rückgang der Verkaufspreise für Hintermauerungssteine, andererseits für 1906/07 u. 1907/08 in dem geringeren Absatz derselben infolge Einschränkung der Bau- tätigkeit in Berlin u. den durch den hohen Diskont bedingten hohen Zinsausgaben. Die Pro- duktion in Halle wurde auf das äusserste beschränkt. Der Verlust aus 1907/08 von M. 299 155 wurde aus dem R.-F. gedeckt. 8 Kapital: M. 2 400 000 in 2400 Aktien Lit. A (Nr. 1–2400) à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, die G.-V v. 3./4. u. 14./8. 1900 beschlossen, zum Zwecke der Verstärk. der Betriebsmittel u. zu Ab- schreib. die bisher. Aktien durch eine 30 % Zuzahl. in Aktien Lit. A umzuwandeln u. die Aktien, auf welche nicht zugezahlt wurde, 5 zu 1 Aktie Lit. A zus zulegen. Frist bis 14./2. 1901. Es sind Zuzahlungen auf 749 Aktien geleistet, 250 alte Aktien sind in 50 Aktien Lit. A zus.- gelegt und für 1 verbliebene Aktie ist 1 Aktie Lit. A neu ausgegeben worden. Somit das A.-K. um M. 200 000 herabgesetzt u. an Stelle der St.-Aktien sind durch Zus. leg. u. uzahl. Aktien Lit. A in Höhe von M. 800 000 getreten. Die Ges. erzielte durch diese Transaktionen nach Abzug der Kosten einen Buchgewinn von zus. M. 420 477, von dem M. 67 500 zu Abschreib. wurden, M. 44 820 wurden dem R.-F. u. M. 308 157 dem Spec.-R.-F. zugeschrieben. G.-V. v. 25./5. 1903 beschloss zum Zwecke der Erweiterung der Ziegeleibetriebe u. zur B der Betriebsmittel Erhöhung des A.-K. um M. 200 000 in 200 Aktien Lit. A mit 1 00 echt ab 1./4. 1903, übernommen von C. Neuburger zu 125 % unter Tragung aller Kosten 1 t der Em., angeboten den Aktionären 28./5.–11./6. 1903 4: 1 zu 130 %; Agio mit 0 0 1999 in den R.-F. Zur weiteren Vergrösser. des Unternehmens beschloss die G.-V. v. 15 3 04 Erhöhung um M. 600 000 in 600 Aktien Lit. A mit Div.-Ber. ab 1./4. 1904, über- von einem Konsortium zu 150 %, angeboten, den Aktionären 3: 1 v. 15.–29./6. 1904 in 800 %, u. zu dem gleichen Zweck die G.-V. v. 27./5. 1905 um M. 800 000 (auf M. 2 400 000) 1500 Aktien Lit. A mit Div.-Recht ab 1./4. 1905, übernommen von einem Konsortium zu 50 % angeboten den Aktionären 2: 1 v. 16.–30./6. 1905 zu 160 0%. Urbotheken: M. 102 250 (auf Meissen) zu 4 u. 5 %. M. 3000 in Halbe. 1095 nleihe: M. 1800 000 in 5 % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. 21./9. 1907, rückzahlbar z. 5 %. 1000 Stücke à M. 1000 u. 1600 Stücke à M. 500 lautend auf den Namen Carl Neu-