912 Fabriken für Chemikalien etc. Chemische Werke vorm. Dr. Heinrich Byk in Charlottenburg Windscheidstrasse 23. Gegründet: 27./2. bezw. 26./3. 1896 mit Wirkung ab 1./7. 1895; eingetr. 30./3. 1896. Über- nahmepreis M. 1 500 000. Letzte Statutänd. 9./11. 1899, 6./11. 1902 und 8./11. 1906. Sitz der Ges. bis 8./11. 1906 in Berlin. Zweck: Fortführung des Handelsgeschäfts in Berlin und der chem. Fabrik in Oranien- burg von Dr. Heinr. Byk. Die Anlagen wurden 1902/1903 vergrössert. Die Bilanz 1904/05 schloss mit einem erheblichen Verlust ab, der in Höhe von M. 470 000 in der Hauptsache auf Unrichtigkeiten in der Bilanz von 30./6. 1904 zurückzuführen ist. Die Erstattung dieser Summe ist erfolgt, so dass den Aktionären daraus ein Schaden nicht erwachsen t. As= 1904/1905 herrührend verblieb einschl. der Abschreib. von M. 68 000 ein Verlust von rund M. 240 000, der bis auf einen Fehlbetrag von M. 144 952 durch den R.-F. gedeckt wurde. Das Geschäftsjahr 1905/06 stand unter dem Einfluss der Reorganisation der Betriehe und hat ebenfalls ein ungünstiges Ergebnis gezeitigt. Erzielt wurde ein Brutto-Gewinn von M. 79 894, dem an Handl.-Unk. M. 189 628 gegenüberstehen. Infolge einer Reihe von Ab. schreibungen (s. Gewinn- u. Verlust-Kto), welche sich als nötig erwiesen, ergibt die Bilan- einen Verlust von M. 479 454, wozu der Verlustvortrag aus dem Vorjahre in Höhe von M. 144 952 tritt, sodass der Gesamtverlust M. 624 406 beträgt. Die Ges. f. Farbenfabrikation m. b. H., deren sämtliche Anteile in dem Besitz der Ges. Byk waren, hat sich als nicht lebensfähig und deren Betrieb als verlustbringend erwiesen. Die daraufhin beschlossene und durchgeführte Liquidation dieser Ges. ergab neben der Notwendigkeit, das Beteiligungs konto in Höhe von M. 50 000 abzuschreiben, einen Ausfall an der Forderung an diese Ges. in Höhe von M. 136 955. Eine Spezialabteilung der genannten Ges. wurde als lebensfähig erachtet und deshalb dem Hauptbetriebe von Byk angegliedert. Die Charlottenburger Fabrik-Abt. wurde 1906 aufgegeben und die Betriebe nach Oranienburg verlegt. Zwei für Hausbetrieb geeignete Fabrikationszweige sind mit dem neuen Bureau in Charlottenburg vereinigt worden. Nachdem die aussergewöhnlichen Verlustquellen für die Ges. beseitigt sind und durch Schliessung der früheren Charlottenburger Betriebsstätte die Betriebsspesen sich reduzieren, hofft die Verwaltung allmählich wieder befriedigende Resultate aufweisen zu können. 1906/07 konnte die Unterbilanz bereits auf M. 567 664, 1907/08 auf M. 507 406 vermindert werden. Das Geschäft 1907/08 litt unter verschiedenen ungünstigen Faktoren, vor allem dem Preissturze der Edelmetalle, die Höhe des Umsatzes blieb gegen 1906/07 etwas zurück. 1906/07 Ankauf von 16 254 qm Terrains in Oranienburg für M. 125 000; auf ein weiteres Grundstück daselbst in Grösse von 29 069 qm wurde der Ges. die Option ein- geräumt. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht zur Vermehrung der Betriebsmittel und Erweiterung der Geschäftstätigkeit der Ges. lt. G.. v. 11./11. 1898 um M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. für 1898/99 zur Hältte ihres Nennwertes, angeboten den Aktionären 3: 1 v. 23./11.–3./12. 1898 zu 125 %, und zur Erweiterung der Anlagen, Stärkung der Betriebsmittel und Verminderung des Bankkredits lt. G.-V. v. 6./11. 1902 um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 neuen, für 1902/1903 zur Hälfte div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsortium zu 107 %, angeboten den Aktionären 2: 1 v. 19./11.–6./12. 1902 zu 112 % abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 31./12. 1903; einzuzahlen 25 % u. Agio sofort, restl. 75 % bis 28./2. 1903. Agio mit etwa M. 38 000 in den R.F. Hypotheken: M. 168 504. 1906/07 sind M. 185 000 neu aufgenommen; von der alten 4¼ % Hypoth., die mit jährl. 2 % u. ersp. Zs. tilgbar ist, sind bis 30./6. 1908 M. 36 495 amortisiert; verstärkte oder gänzl. Tilg. mit 9 monat. Frist seitens der Ges. ab 1./1. 1907 vor- behalten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Okt.-Nov. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. event. Sonderrücklagen, 4 % Div., alsdann 10 % Tant. an A.-R. (Minimum M. 7000), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1908: Aktiva: Grundstücke 319 096, Gebäude 498 400, Masch. 490 300, Utensil. 20 600, Goldbetrieb u. Laboratorium 21 400, Kontoreinrichtung 6400, Rohmaterial 163 355, halbfert. u. fert. Fabrikate 638 697, Kassa 26 774, Wechsel 46 645, Debit. 582 95 Effekten 2739, Verlust 507 408. – Passiva: A.-K. 3 000 000, Hypoth. 168 504, Kredit. 404 35, Accepte 51 828. Sa. M. 3 624 689. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 567 664, Handl.-Unk. 175 762, Hypoth. Zs. 7511, Abschreib. 72 963, do. auf Debit. 15 600. – Kredit: Betriebsgew. 332 092, Verlust 507 408. Sa. M. 839 500. Kurs Ende 1896–1908: 124.80, 133, 135.60, 132.80, 127.75, 119.50, 128.25, 123.25, 118.80, 3 65.60, 62.75, 62.75 %. Aufgel. 23./4. 1896 zu 129 %. Notiert in Berlin. Lieferbar sind seit 7./1. 1903 sämtl. Stücke. Dividenden 1895/96– 1907/08: 8½, 8½, 8½, 9, 9, 9, 9, 7, 6, 0, 0, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J K) Direktion: Dr. Siegfr. Litthauer, Karl Scholz, Dr. Friedr. Ludw. Schmidt. Prokurist: Paul Schultze. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Bank-Dir. Jul. Stern, Geh. Komm.-Rat Dir. Alex. Lucas, Bank-Dir. Sigm. Mosevius, Bankier C.- Hagen, Berlin; Dr. Rud. Frank, Grunewald. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Nationalbank f. Deutschland.