Dünger- und Leim-Fabriken. 953 Direktion: Ernst Burgdorf, Johs. Arnold. Prokuristen: J. Schellhaas, H. Rexhäuser Aufsichtsrat: (Mind. 4) Vors. E. Balzer, Fritz Burgdorf, Alex. Levy, H. O. Hüttner. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Hamburg: Jos. L. Levy & Co.; für Oblig. u. deren Zs.: Hamburg: Vereinsbank; Hannover: Bernhd. Caspar. Bayerische Actien-Gesellschaft für chemische und landwirthschaftlich-chemische Fabrikate, Sitz in München, Zweigniederlass., Fabrik u. Direktion in Heufeld, Oberbayern. Gegründet: 19./11. 1857. Statutänd. 8./6. 1899, 14./5. 1903 u. 19./4. 1907. Zweck: Herstellung, Erwerb und Verwertung von Erzeugnissen der chemischen Industrie, sowie von Düngmitteln aller Art. Erwerb und Veräusserung von Grundbesitz, Betrieb von Gewerben, soweit dies obigem Zwecke irgendwie dient, die Beteiligung bei anderen Unternehmungen, welche in den Rahmen dieses Zweckes fallen. – Die Ges. besitzt ein Schwefelkiesbergwerk in Panzendorf, in dem der Betrieb 1899 wieder aufgenommen wurde; beteiligt ist die Ges. bei der Süddeutschen Imprägnierungs-Ges. in München (Div. 1900–1907: 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %) mit M. 20 000, nachdem bis einschl. 1906 darauf M. 30 000 abgeschrieben wurden. Der Besitz an Anteilen der Hausmullverwertungs-Ges. in München-Puchheim (M. 357 000) wurde 1907 mit M. 156 120 Gewinn verkauft. Im neuen Aufschluss zu Tessenberg bei Panzendorf sind 1906 Vorkommen ganz vorzüglicher Pyrite festgestellt worden. Die Untersuchungen über deren Mächtigkeit sind aber noch nicht so weit gediehen, dass die Bewilligung der sehr beträchtlichen Mittel für die Ein- richtung eines regelmässigen Bergwerksbetriebes in Tessenberg und einer Anlage für Zutalbringung der Erze beantragt werden kann. Für die Entwicklung von Panzendorf- Tessenberg soll die Errichtung einer eigenen (österreich.) Ges. stattfinden. Das Unternehmen hatte 1907/08 unter dem andauernden Versagen der Werkanlagen und den fortgesetzten Betriebsstörungen, die sich grös-tenteils aus den alten Kraftanlagen ergeben, zu leiden. Zur Abhilfe dieser Misstände wird eine elektrische Kraftanlage er- richtet, die im August 1908 bereits in Betrieb kommen soll. Die Kosten belaufen sich etwa auf M. 300 000. Mit der Firma Akt.-Ges. für chemische Produkte vorm. H. Scheidemandel in Berlin u. der Firma Otto Zimmermann in Ludwigchafen a. Rh. hat die Ges. Verträge äbgeschlossen, nach welchem ihr Knochenkontingent ab 1./1. 1908 auf Syndikatsdauer von der Scheidemandel-Ges. verarbeitet wird, wogegen die Ges. am Gewinn dieser Ges. beteiligt ist u. ab 1./1. 1909 einen garantierten Mindestnutzen geniesst. An Stelle der ausfallenden Herstellung von Dampfleim werden andere Präparate erzeugt. Die Schwefelsäurefabrik hatte nur eine Produktion von wenig mehr als der Hälfte der Leistungsfähigkeit der An- lage, was auf Betriebsstörungen zurückgeführt wird. In Salzsäure, Sulfat, Glaubersalz und schwefelsaurer Tonerde hat die Ges. relativ befriedigend gearbeitet. Das Unternehmen schloss auch das Geschäftsjahr 1907/08 mit einem Verlust von M. 29 563. Davon sind M. 6145 Betriebsverlust in Heufeld u. M. 23 418 Verlust aus dem Bergwerksbetrieb in Panzen- dorf. Der Verlust wurde aus dem R.-F. gedeckt. Umsatz 1900–1906: M. 1 382 935, 1 478 258, 1 592 908, 1 462 988, 1 583 277, 1 327 014, 1 209 054; 1907 (4 Mon.) M. 545 456; 1907/08: M. 1 475 581. Die a. o. G.-V. v. 1./10. 1906 beschloss die Einsetzung einer Prüfungskommission, spec. zur Revision der Bilanzen von 1904 u. 1905. Nach dem in der a. o. G.-V. v. 19./4. 1907 erstatteten Prüfungsbericht ist im Abschluss von 1905 durch den früh. Dir. Hilbert eine Überbewertung in Höhe v. M. 10 219 erfolgt, für die derselbe aufkommt. Ein An- trag, Hilbert und den früh. A.-R. weiter regresspflichtig zu machen, wurde abgelehnt. 1907 wurde ein Ern.-F. von M. 60 000 geschaffen u. aus dem Spec.-R.-F. M. 100 000 zu Ad. o. Abschreib. verwendet. Kapital: M. 1 575 000, und zwar M. 750 000 in 1000 Aktien I. Em. à M. 450 und in 1000 Aktien II. Em. à M. 300, M. 825 000 in Prior.-Aktien, und zwar 1000 I. Em. à M. 600 und 225 II. Em. à M. 1000. Die Prior.-Aktien berechtigen zu 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahlungs- recht und geniessen Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Es wird eine Zuzahlung auf die St.-Aktien geplant, die dadurch in Prior.-Aktien umgewandelt werden würden. Urspr. A.-K. fl. 500 000 in 1000 Aktien à fl. 500 = M. 900, erhöht 1870 auf M. 1 500 000 in 1000 Aktien à M. 600, reduziert im Juni 1882 die Aktien à M. 900 auf M. 450 und die Aktien à M. 600 auf M. 300 = M. 750 000. –— Prior.-A.-K. urspr. M. 600 000 in 1000 Aktien à M. 600, erhöht lt. G.-V.-B. vom 4. Mai 1895 um M. 225 000 in 225 Aktien à M. 1000, total = M. 825 000. Anleihen (nach dem Stande vom 30./4. 1908): 4½ % Darlehen der Südd. Bodencreditbank M. 103 900; ferner 4 % Anleihen von 1887 M. 83 250 in Stücken àa M. 1500 und M. 150, bezw. 1893 M. 84 500 in Stücken à M. 1000 und à M. 100. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. der Anleihe von 1887 durch jährl. Auslos. auf 2./1., der Anleihe von 1893 ab 1904–33 durch jährl. Ausl. von M. 3000 auf 2./1. Zahlst.: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank. Geschäftsj.: 1./5.–30./4.; bis 1906: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: Je 4 Aktien I. Em., je 6 Aktien II. Em., je 5 Prior.-Aktien I. Em. = je 1 St., M. 1000 bis 5000 rior.-Aktien II. Em. = 1 St., M. 6000 Prior:-Aktien II. Em. = 2 St., je weitere M. 3000 Prior.- Aktien II. Em. = 1 St. 3