Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 985 Für Vergrösserung der Anlagen in Elberfeld sind seit 1897 bis 1907 etwa M. 280 000 für Gebäude und M. 976 907 für Maschinen etc. aufgewendet. 1905 wurde ein Neben- grundstück für M. 21 628 hinzuerworben und eine neue grosse Dampfmaschine aufge- stellt; damit sind für absehbare Zeit grössere Zugänge für Elberfeld beendet. Da sich 1904 die Vergrösserung der Fabriksanlagen notwendig erwies, solche aber in Elberfeld der Raumverhältnisse wegen unmöglich ist, so erwarb die Verwaltung 1904 in Zehlendorf bei Berlin am neuen Teltowkanal ein etwa 4500 qR. grosses Grundstück mit 400 m Kanal- u. 500 m Strassenfront für M. 450 000, um daselbst eine Fabrik-Anlage zur Herstellung von Kartonpapieren, soweit sie den Artikel der Elberfelder Papierfabrik nicht berühren, zu er- richten. Die für April-Mai 1905 geplant gewesene Inbetriebsetzung dieser Neuanlage hat sich aus verschiedenen Gründen bis Anfang 1906 verzögert. Neben Terrain- u. Bauschwierig- keiten, sowie einem Schadenfeuer ist der Hauptgrund der Verzögerung die gleichzeitige Ausdehnung der Neuanlage auf die Herstell. lichtempfindlicher Papiere. Die ganze Anlage samt masch. Einrichtung stellt sich auf etwa M. 6 635 000. Auf ein Nachbargrundstück hat die Ges. 1906 die vorbehaltene Option (M. 100 für die qR.) ausgeübt. Leistungsfähigkeit der Ges. jetzt in Elberfeld (250 Arbeiter) u. Zehlendorf (300 Arbeiter) etwa 50 000 kg Tages- produktion. Die verspätete Inbetriebsetzung der Zehlendorfer Fabrik beeinträchtigte 1905/06 das Resultat. 1906/07 hat sich der Elberfelder Betrieb wieder bewährt. Dagegen hat sich die an den Zehlendorfer Betrieb geknüpfte Hoffnung nur teilweise erfüllt. Die Anlagen in Zehlendorf konnten noch nicht voll ausgenutzt werden. Hierzu kam noch ein erheblicher Preisrückgang für Kartonpapier. Nach Deckung des Verlustes der Zehlendorfer Abteilung aus dem Elberfelder Gewinn verblieb ein Bruttogewinn von M. 194 498, die Abschreib. er- forderten M. 361 354, so dass sich ein Verlust von M. 166 856 ergab, der aus dem R.-F. gedeckt wurde. Das Geschäftsjahr 1907/08 ergab einen Betriebsverlust von M. 506 619, der sich durch Abschreib. von M. 326 048 und Extra-Abschreib. von M. 302 000 auf einen Gesamt- verlust von M. 1 134 667 erhöhte, der aus dem R.-F. Deckung fand, welcher danach noch mit M. 735 977 bestehen blieb. Dieses schlechte Resultat ist nicht allein durch die un- günstige allgemeine Konjunktur, sondern auch und zwar zum grössten Teil durch die un- richtigen Massnahmen der früheren Geschäftsleitung verursacht worden. In der Hauptsache ist der Verlust durch die ungünstigen Ergebnisse bei der Fabrikation von photograph. Papieren entstanden; seit der Neuorganisation bezw. seit dem Eintrit des neuen Vorst. am 1./3. 1908 arbeitet jedoch auch diese Betriebsabteilung wieder besser. Für das Geschäftsjahr 1908/09 ist zwar noch keine Gewinnausschüttung zu erwarten, doch hofft die Ges. vom Jahre 1909/10 an bei guter Beschäftigung wieder an die Verteilung von Div. denken zu können. In der G.-V. vom 19./12. 1908 wurde dem früheren Vorstand Löbbecke die Ent- lastung verweigert. Kapital: M. 3 000 000, u. zwar M. 1 000 000 in 1000 abgest. Aktien à M. 1000 u. M. 2 000 000 in 2000 Akt. von 1903 bezw. 1905 à M. 1000. Urspr. M. 1 250 000 in Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 2./12. 1889 sollten die Aktien, auf welche eine Zuzahl. von M. 200 geleistet wurde, in Vorz.- Aktien umgewandelt werden. A.-K. nach Durchführ. dieser Transaktion M. 1 250 000 in 888 Vorz.- u. 362 St.-Aktien à M. 1000. Nach G.-V.-B. v. 14./5. 1892 wurden von diesen 362 St.-Aktien 70 durch unentgeltl. Erstattung der früheren Direktion in den Besitz der Ges. gelangte und 10 freihändig zu 30 % angekaufte St.-Aktien vernichtet und die verbliebenen 282 St.-Aktien in 94 Vorz.-Aktien zus. gelegt, sodass das A.-K. alsdann M. 982 000 in 982 Stück gleichberecht. Aktien à M. 1000 betrug, für welche die Bezeichnung Vorz.-Aktie wieder gestrichen ist; dazu lt. G.-V. v. 7./9. 1896 noch 18 * 1000 = M. 18 000, begeben zu 110 %, somit A.-K. M. 1 000 000. —–= Die G.-V. v. 15./6. 1897 beschloss Erhöhung des A.-K. zwecks Ankauf der Remkes'schen Papier- fabriken in Elberfeld (s. oben) um M. 1 000 000 (auf M. 2 000 000), div.-ber. ab 1./7. 1897, begeben zu 135 % an Carl Neuburger u. von der Heydt & Co., Berlin u. von der Heydt-Kersten & Söhne, Elber- feld, welche davon M. 250 000 v. 10.–20./7. 1897 den Aktionären 1: 4 zu 135 % plus Stück-Zs. u. 1 % Reichsstempel u. Schlussscheinstempel anboten. Die G.-V. v. 18./12. 1899 beschloss Ver- kauf der Aktiva in Fockendorf u. gleichzeitig Herabsetzung des A.-K. von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1. Der Stempelaufdruck auf den siltigen Aktien lautet dahin, dass das Wort „Fockendorfer“ durchstrichen u. durch „Elber- felderé ersetzt ist und die Worte „Lt. G.-V.-B. v. 18./12. 1899 ist die Firma der Ges. in Elberfelder Papierfabrik A.-G. geändert worden“ aufgestempelt sind. Zwecks Anlage einer Specialfabrik bei Berlin beschioss die ausserord. G.-V. v. 19./11. 1903 Erhöhung des A.-K. um M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1904, übernommen von einem Kon- sortium zu 200 %%, angeboten den Aktionären 1: 1 v. 10.–24./1 2. 1903 zu 210 %. Die G.-V. v. 4. 1905 beschloss weitere Erhöhung um M. 1 000 000 (auf M. 3 000 000) in 1000 neuen, ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsortium zu 200 %, angeboten den Aktionären 2: 1 v. 9.–25./2. 1905 zu 210 %. Die neuen Mittel dienten zur Ausdehnung der Fabrikation und Stärkung des Betriebskapitals. Hypothekar-Anleihen: I. M. 800 000 in 4 % Oblig. von 1897, rückzahlb. zu 105 %, Stücke 3 M. 500 u. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl von 2 % zuzügl. ersparter s. auf 31./12. Die wie oben angeg., bei Ankauf der Remkes'schen Fabriken an Zahlungsstatt ausgegeb. Oblig. tragen die Firma Fockendorfer Papierfabrik. Zu ihrer Sicherheit dient eine erststell. Hyp. auf der Elberf. Fabrik. Noch in Uml. Ende Juni 1908 M. 653 000. – Nicht notiert. II. M. 2 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. G.-V. v. 21./11. 1905, rückzahlbar zu 03 % ab 1909, 2000 Stücke Serie 1 (Nr. 1–2000) à M. 1000, 1000 Serie II (Nr. 2001–3000)