1010 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. Zur Zus. legung im Verhältnis von 2:1 wurden 548 St.-Aktien eingereicht, von denen 274 St.-Aktien abgestempelt wieder zurückgegeben worden sind. Von dem Rechte der Zus.- legung der Aktien durch Bezug von Genussscheinen zu entgehen, ist auf 284 Aktien Gebrauch gemacht worden, so dass der Ges. durch Bezug von 284 Genussscheinen zu je M. 500 der Betrag von M. 142 000 zugeflossen ist. Von dem anderweitigen Rechte der Um. wandlung zus. gelegter St.-Aktien in Vorz.-Aktien wurde auf 42 zus. gelegte St.- Aktien Gebrauch gemacht, so dass, ausser den ausgegebenen 600 Vorz.-Aktien à M. 1000, 42 Vorz. Aktien à M. 1000 bestehen. Aus dieser letzteren Transaktion flossen der Ges. weitere M. 21 000 in bar zu. Das A.-K. der Ges. beträgt nunmehr M. 1 158 000 u. besteht aus 642 Vorz.-Aktien à M. 1000 u. 516 St.-Aktien à M. 1000. Ausserdem bestehen noch, wie oben näher erläutert, 284 Genussscheine à M. 500. Durch die Ausgabe von Vorz.-Aktien sind die Bankkonten um mehr als M. 400 000 niedriger geworden, auch das Kreditoren-Kto zeigt einen wesentlich geringeren Saldo als im Vorjahre. Die Zus. legung der Aktien bzw. der Bezug von Genussscheinen sowie die Zuzahlung auf zus. gelegte St.-Aktien zur Um.- wandlung dieser St.-Aktien in Vorz.-Aktien haben einen Buchgewinn von M. 437 000 ergeben. Nach Beschluss der a. o. G.-V. v. 3./3. 1907 ist dieser Gewinn im Betrage von M. 437 000 zuzügl. Debitorenreserve aus der Bilanz vom 31./5. 1906 M. 49 374 zuzügl. R.-F. aus der Bilan- vom 31./5. 1906 in Höhe von M. 101 076 abzügl. Verlust aus der Bilanz vom 31./5. 1906 in Höhe von M. 43 306, also M. 57 770, demnach insgesamt M. 544 145, nach Abzug der Sanierungskosten zu Abschreib. zu verwenden. Die Sanierungskosten haben den Betrag von M. 15 867 erfordert, weiter wurde der Betrag von M. 20 000 zurückgestellt als voraus. sichtliche Spesen für die Wiedercinführung der Aktien an der Börse. Zu Abschreib. standen demnach M. 508 277 zur Verfüg. Die Verwalt. hat nach dem von der G.-V. v. 5./. 1907 genehmigten Sanierungsplane den Betrag von M. 114 137 auf Debit. abgeschrieben. Des weiteren wurde der Betrag von M. 394 140 zu Abschreibungen auf Inventarwerte usw. benutzt; ausserdem ein Betrag von M. 10 860 aus dem Betriebsgewinn zu Abschreib. ver- wendet, so dass die Gesamtabschreibungen für das Geschäftsjahr 1906/07 die Summe von M. 519 137 ergaben. Da der Abschluss des Geschäftsjahres 1907/08 einen Reingewinn von M. 93 278 ergab, so beschloss die G.-V. v. 21./9. 1908 die Verteilung von 6 % Div. an die Vorz.-Aktien, 4 % Div. an die St.-Aktien und 6 % an die Genussscheine, zahlbar ab 31./1. 1909. Nachträglich stellte es sich aber heraus, dass der inzwischen entlassene Dir. Kommiss.-Rat Hugo Fritzsche die Ges. schwer geschädigt habe. In der a. o. G.-V. v. 25./9. 1909 wurde mit- geteilt, dass die Bilanz vom 31./5. 1908 sich als falsch erwiesen habe. Statt des damals ausgewiesenen Reingewinnes von M. 93 000 sei eine Unterbilanz von M. 300 000 gewesen. Fritzsche habe hinter dem Rücken des A.-R. mit dem Buchverlag fürs Deutsche Haus in Berlin einen Vertrag geschlossen, wobei die Ges. mit M. 460 000 festgelegt worden ist; Fritzsche habe dabei Sonderverträge mit dem gedachten Verlage abgeschlossen, die ihm persönl. Vorteile sicherten. Nicht ganz korrekt ist mit der Unterbringung der im Jahre 1907 anlässlich der Sanierung neu ausgegebenen Aktien verfahren. So soll ein Teil der Aktien auf Kredit ausgegeben sein, ohne dass die rückständigen Zahlungen dafür energisch eingetrieben worden sind. Seitens des A.-R. ist gegen Fritzsche bereits Zivilklage in Höhe von M. 82 000 angestrengt worden. Unter solchen Umständen beschloss die a. o. G.-V. v. 25./1. 1909 die am 31./1. 1909 fällige Div. nicht zur Auszahlung zu bringen, sondern den Betrag von M. 67 410 einem Rückstell.-Kto zu überweisen; ferner wurden folgende Anträge angenommen: Die Mitgl. des A.-R. Webel und Petit werden beauftragt, in Gemeinschaft mit der neuen Direktion nochmals einen Bericht über die Lage des Unternehmens auszuarbeiten, sowie auch eine Bilanz per 31. Dez. 1908 aufzustellen und der nächsten G.-V. vorzulegen; ferner eine Kommission, bestehend aus Dr. Kallir, H. Zieger, Kühnert, M. Webel und H. Petit (die durch je einen Delegierten der beiden Banken verstärkt werden kann) zu wählen, welche über eine Sanierung beraten und der nächsten G.-V. Vorschläge machen soll. Ferner wurde konstatiert,, dass ein Posten der im Jahre 1907 ausgegebenen Aktien nur zum Teil bezahlt worden sei. Die Genussscheine haben die Form von indossablen Verpflichtungsscheinen, die an Ordre lauten, und werden mit zugehörigen Gewinnanteilscheinen und je einem Erneuerungs- schein ausgegeben. Die Inhaber von Genusss heinen haben keinerlei Aktionärrechte, ins- besondere kein Stimmrecht und keinen Einfluss auf die Führung der Geschäfte und auf die Feststellung des Jahresgewinns. Vorzugsaktien und Genussscheine haben Dividenden- rechte lt. Gewinnverteil. (s. unten). Im Falle der Liquidation erhalten nach Bezahlung der Gesellschaftsschulden zunac st die Vorzugsaktionäre den Nennbetrag ihrer Aktien. Dann erhalten die Inhaber von Genussscheinen bis zu M. 500 auf je einen Genussschein. Hier- nach werden die St.-Aktien bis zum Nennbetrage ausgezahlt, der Rest wird unter die Vorzugsaktionäre und Stammaktionäre gleichermassen verteilt. Hypotheken: M. 270 000 erststellig auf dem Leipziger Grundstücke. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Bis Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 Sl. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. Nach Zahlung von 6 % Vorrechts-Div. an 38 Vorz.-Aktien erhalten die Genusssch. bis zu je M. 30 Div., danach die St.-Aktien bis zu 4 % während der Restgewinn nach 10 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 2000) und bis 15 00 an den Vorstand unter allen Aktionären gleichmässig verteilt wird. Die Genussscheine sollen mit je M. 500 verlost werden können.