1124 Getreide-Mühlen, Brot-Fabriken etc. Hefft'sche Kunstmühle, Akt.-Ges. in Bammental (Baden) Gegründet: 23./4. 1908; eingetr. 16./7. 1908 in Heidelberg. Gründer: Süddeutsche Disconto- Ges., Jakob Hirsch & Söhne, Gebr. Zimmern & Comp., N. Steiner & Cie., Ludwig Zimmern. Mannheim. Die Gründer machten auf das A.-K. folgende Einlagen und brachten gemein- schaftlich ein: Die in Bammenthal gelegene, bisher von der Firma C. F. Hefft & Söhne daselbst betriebene Kunstmühle mit den nachstehend verzeichneten Vermögenswerten, wie sich solche aus einer auf 13. April 1908 aufgestellten Bilanz dieser Firma ergeben: Effekten 4920, Kassa u. Reichsbankguth. 11 529, Wechsel 3103, Waren 57 524, Säcke 22 100, Kohlen- vorrat 215, Debit. 102 679, Mühle mit Wasserkraft, Wohnhaus u. Grundstücken 663 574, zus. M. 865 645. Diese Werte sind belastet mit einer Hypoth. von M. 400 000, Guthaben der Süddeutschen Disconto-Ges. 15 645, zus. M. 415 645, somit Überschuss M. 450 000, wofür 450 Aktien gewährt wurden. Zweck: Herstellung von Mühlenfabrikaten u. ähnlichen oder verwandten Produkten sowie der Handel mit solchen, insbesondere die Fortführung der bisher unter der Firma C. F. Hefft & Söhne in Bammenthal betriebenen Kunstmühle. Kapital: M. 450 000 in 450 Aktien à M. 1000. Genussscheine: 150 Stück im Nennwerte à M. 1000, welche den Gründern Nr. 1––4 (s. oben) zur Deckung ihrer Forder. gewährt wurden. Die Genussscheine sind bis 4 % div.-ber. und zwar aus dem Reingewinn, welcher sich nach Abzug von 4 % Div. auf die Aktien u. von 15 % Tant. an A.-R. ergibt. Der verbleibende Rest muss zur Hälfte zur Auslos. von Genuss- scheinen so lange verwendet werden, bis diese vollständig getilgt sind. Wird die restliche Hälfte zur Verteilung einer Super-Div. verwendet, so muss derselbe Betrag, der auf eine Aktie entfällt, auch auf den Genussschein ausbezahlt werden. Hypotheken: M. 400 000. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Direktion: Karl Hefft, Bammenthal, Moritz Wagner, Heidelberg. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Benno Weil, Stellv.: Emil Hirsch, Ludwig Zimmern, Leopold Steiner, Rechts- anwalt Anton Lindeck. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Süddeutsche Disconto-Ges. Berliner Victoriamühle Akt.-Ges. in Berlin, S0. 33, Schlesische Strasse 38. Gegründet: Am 28./3. bezw. 22./6. 1907 mit Wirkung ab 1./4. 1907; eingetr. 26./6. 1907. Gründer: Neue Boden-Akt.-Ges., Reg.-Rat a. D. Dir. Dr. Otto Droste, Bank-Dir. Rob. Frieboes, Kammergerichtsrat a. D. Bank-Dir. Wilh. Thinius, Berlin; Bankier Albert Schwass, Char- lottenburg. Auf das A.-K. brachte in die Akt.-Ges. ein die Mitbegründerin Neue Boden- Akt.-Ges. die ihr gehörigen gesamten Geschäftsanteile der Berliner Victoriamühle G. m. b. H. zu Berlin in Höhe von M. 750 000 zum Nennbetrage und ferner ihren Anspruch aus einem derselben Ges. gewährten baren Darlehen von M. 550 000 zu 5 % verzinslich mit dem Zins- recht seit 1./4. 1907 und erhielt dafur als Entgelt für die erste Sacheinlage 750 und für die zweite Sacheinlage 550 Aktien zum Nennbetrage; der Anspruch auf den Gewinn des Ge- schäftsjahres 1906/07 verblieb der einbringenden Ges. Die gesamten Gründungskosten trug die Neue Boden-Akt.-Ges., welche auch weitere M. 196 000 bar übernahm. In dem Betriebs- jahre 1905/06 erzielte die Ges. m. b. H. einen Gewinn von M. 18 887, in 1906/07 einen Ertrag von M. 69 484; während dieser beiden Geschäftsjahre befand sich die Mühle im Umbau. Der Gewinn der G. m. b. H. pro 1905/06 wurde völlig, der pro 1906/07 bis auf M. 42 856, die auf neue Rechnung vorgetragen wurden, zu Abschreib. verwandt. Die neue Akt.-Ges. über- nahm im speziellen u. a. M. 500 000 Grundstücke (M. 2346 pro 9R. bei M. 2401 Taxe), M. 693 788 Gebäude, M. 400 500 Masch., M. 241 372 Debit., M. 1 079 294 Vorräte, M. 30 898 Bankguth, Wechsel, Kassa etc. Die schwebenden Schulden betragen M. 609 008, die Hypoth.-Lasten M. 1 000 000. Nach dem beendeten Umbau kann die Mühle ca. 4000 t in ihren Körnersilos u. ca. 13–14 000 Sack vermahlene Ware in ihrem Mehllagerhaus und Mehlsilo lagern. Die Jahresproduktion beträgt rund 37 500 t. Zweck: Betrieb des Müllereigewerbes, insbesondere Erwerb der Geschäftsanteile der „Berliner Victoriamühle G. m. b. H.“ zu Berlin und Betrieb der unter dieser Firma in Berlin, Schlesischestrasse 38, bestehenden Victoria-Mühle, einschliesslich aller hiermit un mittelbar oder mittelbar in Verbindung stehenden Hilfs- und Nebengeschäfte. Vermahlt 1907/08: 17 601 t Weizen u. 12 138 t Roggen. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 000 000. 3 Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1908: Aktiva: Fehlende A.-K.-Einlage 150 000, Grundstük 500 000, Fabrik- u. Wohngebäude 688 485, Masch. 429 078, elektr. Beleucht. 4946, Feuerlösch. 9 Badeanlage 5805, Material., Mühlenutens. u. Mobil. 9472, Körner u. Mühlenfabrik. 893 619, Kohlen 5535, Säcke 12 570, Debit. 377 301, Dubiose 1, Wechsel 1823, Kaut. u. Effekten 898, Kassa 16 469, Bankguth. 8483. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 1 000 000, Kredit. 535 20 z. R.-F. 54 000, Div. 60 750, Tant. an A.-R. 1190, do. an Vorst. 111, Vortrag 3850. Sa. M. 3 104 485. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 70 991, Löhne 88 897, sonstige Bevieh kosten 25 661, Reparat. 27 260, Versich. 8710, Hausunk., Hofpflasterung etc. 6734, Zs. 34 169,