Brauereien. 1313 Dividenden 1903–1907: 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Emil Herm. Paul Werm, Carl Friedr. Aug. Werm. Aufsichtsrat: Vors. Carl Walter, Franz Nagler, Schöneberg; Dir. Rob. Hoffmann, Berlin. Deutsche Bierbrauerei A.-G., Sitz in Berlin, Altmoabit 60, Zweigniederlassungen in Pichelsdorf und in Radeberg i. Sa., diese unter der Firma Radeberger Exportb ierbrauerei. Gegründet: 21./4. 1903; eingetr. 18./5. 1903. Letzte Statutänd. 1./7. 1903 u. 5./4. 1905. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Das Unternehmen ist aus der 1885 als A.-G. mit M. 730 000 A.-K. errichteten Radeberger Exportbierbrauerei in Dresden hervorgegangen. Das A.-K. dieser Ges. wurde bis 1895 nach und nach auf M. 104 000 herabgesetzt und zwecks Neubaues und Umbaues des Werkes 1895 um M. 2 000 000 und 1898 bezw. 1899 um M. 2 396 000 Aktien auf insges. M. 4 500 000 erhöht. Die Rentabilität des Unternehmens 1898/99–1901/1902 stellte sich auf 1, 0, 4, 6½ %. Lt. G.-V. v. 1./7. 1903 trat die Radeberger Exportbierbrauerei auf Grund der Bilanz v. 30./9. 1902 in Liquid., gleichzeitig beschloss die Deutsche Bierbrauerei Über- nahme der Anlagen. Dass das A.-K. der Deutschen Bierbrauerei nur auf M. 4 000 000 fest- gesetzt werden konnte, wurde durch die andersartige Kapitalisierung des neuen Unternehmens, sowie durch Abschreib. des vorhand. R.-F. der Radeberger Exportbierbrauerei von M. 938 600 auf die einzelnen Anlagekonten ermöglicht. Letztere gingen danach für zus. M. 5 480 000 in Besitz der neuen Ges. über; hiervon wurden M. 5 150 000 bar bezahlt, für den Rest von M. 330 000 wurden Hypoth. übernommen. Betrieben werden die beiden Brauereien in Radeberg u. Pichelsdorf nebst Mälzerei, in Döberitz- Rohrbeck befindet sich ein Restaurationsgrundstück. 1905 Ankauf des Doppelgrundstücks Charlottenburg, Berliner- strasse 87 und Brauhofstrasse 9 für M. 256 722. Die Grundstücke in Pichelsdorf umfassen ca. 24 Morgen, wovon ca. 8 Morgen disponibel, die auf ca. M. 300 000 zu schätzen sind. In Gemeinschaft mit der Feldschlösschen-Brauerei wurde 1906 in Dresden ein Grundstück erworben, wodurch sich das Wirtschaftsanwesen- Kto um 199 352 erhöhte. Sonstige Zugänge auf Immobil.- und Masch.- Kto erforderten M. 305 512. In der Abteilung Radeberg wurden 1904/1905 notwendige grössere Neu-Anlagen u. Umbauten vorgenommen, die sich auf Aufstellung einer neuen Dampfmaschine, Erweiterung der Kühl-Anlage, Umbau des alten Sudhauses zum Maschinenhaus, neue Dynamos, Erweiterung der elektr. u. Rohr- leitungen erstrecken. Für diesen Zweck sind 1904/1905 aus laufenden Mitteln M. 224 669 verausgabt worden. Zugänge auf Anlage-Konti bei beiden Brauereien erforderten 1906/07 M. 124 005, ausserdem wurden für Reparaturen M. 100 462 ausgegeben. Absatz 1902/1903 bis 1905/1906: 189 068, 210 912, 241 642, 274 585 hl; später nicht veröffentlicht. Die G.-V. v. 5./4. 1905 genehmigte die Herbeiführung einer Interessengemeinschaft mit der Brauerei z. Feldschlösschen in Dresden (siehe diese Ges.), deren A.-K. sich vorwiegend im Besitz der Bank für Brau-Ind. in Berlin-Dresden befindet. Diese Interessengemeinschaft hat den Zweck durch möglichste Verbilligung der Produktion und des Absatzes eine grössere Rentabilität der Abteil. Radeberg u. der Feldschlösschen-Brauerei herbeizuführen. In diesem Concern wurde lt. G.-V. v. 18./8. 1905 auch die Aktien-Brauerei Gambrinus in Dresden ein- bezogen, die für M. 53 550 jährlich erpachtet ist. Näheres s. bei der Firma Gambrinus- Brauerei. Gesamtabsatz der Interessen-Gemeinschaft 1905/1906: 428 456 hl.; später nicht veröffentlicht. 1905 fand die Übernahme der Berliner Kundschaft der Ver. Werder'schen Brauereien statt. Die Flaschenbierabteilung des Berliner Betriebes, welche infolge der Konkurrenz grösserer Betriebe schon lange wenig rentabel war, ist 1908 in die Roland- Flaschenbierversand G. m. b. H. eingebracht. Die Werte an Inventar, Pferden u. Wagen etc., welche in die neue Ges. eingebracht sind, wurden von den betr. Bilanz-Konten 1908 abgesetzt. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000, voll eingezahlt. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 1./7. 1903 um M. 2 000 000 (begeben an die Bank für Brauindustrie zu pari) zwecks Erwerb der Betriebe der Radeberger Exportbierbrauerei zu Radeberg und Pichelsdorf. Ahnleihe: M. 1 500 000 in 4½ % Oblig. lt. G.-V. v. 1./7. 1903, rückzahlb. zu 103 %, Stücke à M. 1000, an Ordre gestellt auf Namen der Bank für Brauindustrie als Pfandhalterin u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1906 durch jährl. Ausl. von M. 30 000 im Jan. auf 1./10.; ab 1906 verstärkte Tilg. oder gänzl. Künd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Noch in Umlauf am 30./9. 1908 M. 1 440 000. Sichergestellt ist die Anleihe durch Verpfändung beider obengenannter Brauereien. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke die gesetzl. Frist. ahlst. siche unten. Die Anleihe ist von der Bank für Brauindustrie übernommen und April 1904 zur Notiz an der Berl. Börse zugelassen; erster Kurs 14./4. 1904: 101 %. Kurs Ende 12041908: 102 75, 103.40. 102.50, 99.50, 100 %. Zulassung in Dresden erfolgte im April 1904. rster Kurs 2./5. 1904: 101.80 %. Kurs daselbst Ende 1904–1908: 103.50, –, –, –, „ Hypotheken: M. 752 286 auf verschiedene Grundstücke (am 30./9. 1908). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 A. = 1 St. Gewinn Verteilung: Mind. 5 % R.-F., 4 % Div., event. besondere Rückl., vertragsm. ant. an Vorst. u. Angestellte, vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 10 000 als andl.-Unk. zu verbuch. fester Jahresvergüt.), Rest weitere Div. bezw. zur Verf. der G.-V. G. Bilan am 30. Sept. 1908: Aktiva: Immobil. I 2 742 900, Geleisanlage 1, Quellwasserleit.- krundstück u. Anlage 205 797, Masch. 529 693, Lagerfastagen 95 507, Gär- u. Lagertanks 84 363, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1908/1909. II. 83