1350 Brauereien. Demminer Bockbrauerei Akt.-Ges. in Demmin. Gegründet: 22./12. 1908; eingetr. 16./1. 1909. Gründer, welche sämtl, Aktien übernommen haben: Witwe Luise Kossow, geb. Voigt, Demmin, Frau Bürgermeister Davids, Anna geb. Kossow, Wismar; Kaufm. Herm. Völcker, Düsseldorf; Frl. Emmy Völcker, Braumeister Artur Schröder, Buchdruckereibes. Dr. Wilh. Gesellius, Demmin, sowie 61 weitere Personen, meistens von Demmin. Die Akt.-Ges. hat die bisherige Brauerei der Witwe Luise Kossow, geb. Voigt, übernommen, u. zwar: a. das eigentliche Brauereigrundstück mit Gärten, ein Wohnhaus an der grossen Wollweberstrasse mit Gärtnerei, eine Peenewiese in Meyenkrebs u. einen Platz am Kahldenbollwerk, dazu Fässer u. Gebinde, Bierapparate u. Flaschen, Pichereianlagen, Werk- stätteneinricht. u. Fuhrwerke zum Gesamtwerte von M. 400 000. Hiervon sind M. 313 000 auf Hypoth. verrechnet, M. 20 000 werden bar gezahlt; der Rest von M. 67 000 gilt als Einlage Bürgermeister Davids; M. 15 000 Hypoth. 15 Aktien A; d. Herm. Völcker für M. 21 800 Hypoth. 21 Aktien A u. 4 Aktien C; e. Frl. Emmy Völcker für M. 10 000 Hypoth. 10 Aktien A. Zweck: Der Erwerb und Betrieb der bisher unter der Firma „Demminer Bockbrauerei Johs. Kossow“ betriebenen Bierbrauerei. Kapital: M. 300 000 in 260 Inh.-Aktien A à M. 1000, 60 Nam.-Aktien B à M. 500 und 50 Nam.-Aktien C à M. 200. Anleihe: M. 313 000. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie A = 1 St.; Inhaber von Aktien B u. C haben bis zu M. 1000 Akt.- Besitz nur eine Stimme, für jede angefangenen M. 1000 Akt.-Besitz je eine weitere Stimme; kein Aktionär kann mehr als 10 Stimmen auf sich vereinigen. Direktion: Braumeister Artur Schröder, Sparkassenrendant a. D. Arnold Heinke. Aufsichtsrat: Dr. Wilh. Gesellius, Oswald Ruffert, Herm. Freimuth, Dr. Paul Behncke, Franz Beckers, Heinr. Siems, Rich. Davids. Dessauer Actien-Brauerei „Zum Feldschlösschen in Dessau i. Anhalt. Gegründet: 5./11. 1895. Letzte Statutänd. 27./7. 1903. Die Ges. übernahm als Einlage die Firma „Brauerei zum Feldschlösschen Fr. Robitzsché“' nebst Restaurationen Hofjäger u. Prinz Heinrich in Dessau nach dem Stande vom 30./9. 1894 für M. 1 033 688, sie übernahm ferner die Passiven von M. 33 532, Hypoth. M. 176 000 und gewährte zur Ausgleichung 100 Aktien à M. 1000 und bar M. 724 155. Ferner erwarb die Ges. 1896 die Brauerei und Mälzerei von Max Peters in Dessau nebst Eishaus in Jonitz und Kellerei in Zerbst für zus. M. 914 380. (Inzwischen wieder verkauft.) 1906 Erwerb des Etablissements Krystallpalast in Dessau für M. 369 000 inkl. M. 250 000 Hypoth. Der Bruttogewinn für 1906/07 beträgt M. 24 849. Um die erforderlichen Abschreib. sowie abzubuchende zweifelhafte Posten zu decken, wurde der Delkr.-F. von M. 20 000 und teilweise auch der Spec.-R.-F. von M. 40 000 herangezogen, und es dienten hiernach M. 39 629 zu ordentl. Abschreib., M. 26 243 als besondere Abschreib. auf Dubiose, auf Wirtschafts- u. Niederlagsgrundstücke, wonach M. 18 977 als Rest der Specialreserve verblieben, die einem neu gebildeten Delkr.-F. zugeführt wurden, der aber 1908 mit dem Gewinn von M. 3964 zur Abschreib. auf Hypoth. u. Darlehen Verwendung fand. Zweck: Herstellung von Malz, Bier und deren Nebenprodukten. Der Betrieb ist 1903 in der durch Erweiterungen (neue Sudhausanlage etc.) vergrösserten, ehemals Robitzsch'schen Brauerei vereinigt; das Anwesen der Peters'schen Brauerei ist bereits ganz veräussert. Bierabsatz 1895/96–1907/08: 38 263, 37 639, 38 420, 35 797, 35 377, 35 780, 32 550, 32 342, 33 826, 32 500, 30 000, 2, 2 hl. Kapital: M. 780 000 in 780 abgest. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v. 28./3. 1896 zwecks Erwerb der Peters'schen Brauerei in Dessau um M. 700 000 (auf M. 1300 000) in 700 ab 1./10. 1895 div.-ber. Aktien, begeben zu pari. Zwecks Tilg. der Unterbilanz (30./9. 1902 M. 104 191) und zu Abschreib. auf die Anlagen der ehemals Peters'schen Brauerei, in welcher der Betrieb aufgegeben ist, beschloss die G.-V. v. 27./7. 1903 Herabsetzung des A.-K. auf M. 780 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 5: 3. Frist bis 10./12. 1903. 17 nicht eingereichte Aktien wurden für kraftlos erklärt. Durch den Gewinn 1902/1903 ver- mindert sich der Verlustsaldo aus dem Vorjahre von M. 106 892 auf M. 61 281. Gedeckt ist er aus dem aus der Sanierung stammenden Gewinn von M. 520 000 von dem ausserdem M. 300 138 zu Abschreib. auf Anlagen, M. 20 000 zu solchen a. Dubiose, M. 20 000 zur Bildung eines Delkr.-Ktos, M. 72 970 für einen Disp.-F. u. M. 45 610 als Vortrag verwandt sind. Hypotheken: M. 250 000 zu 4½ %% auf das Robitzsch'sche Anwesen, unkündbar e des Gläubigers bis 1905, halbjährig kündbar seitens der Ges. v. 1./10. 1908; M. 505 400 auf eigene Wirtschaften.