Brauereien. 1493 werk mit der Eilenburger Bahn verbunden. 1902 Neubau der 1901 durch Brand zerstörten Mälzerei (Brandentschädigung M. 712 000) in Beton-Eisenkonstruktion nach System Hennebiqule; behufs Arrondierung des Brauereigrundstücks 1901/1902 Erwerb einer Parzelle an der Ost str. in Leipzig für M. 133 280. Die finanzielle Lage der Ges. 1907/1908 war nicht so günstig als in den letzten Jahren. Anstatt eines Bankguthabens hat sie dieses Mal eine Bankschuld von M. 65 119. Der Grund zu dieser Veränderung liegt in der er- wähnten völligen Erneuerung und Umgestaltung der Brauerei nach dem grossen Brande, die ohne jede grössere Finanzoperation durchgeführt ist. Allein für den Hauptbetrieb in Leipzig wurden in den letzten Jahren M. 1 970 000, ohne Berücksichtigung der Feuerver- sicherung, für folgende grössere Objekte verwendet: Das neue Sudhaus mit der Einrichtung, das neue Kühlmaschinenhaus mit der grossen Kühlmaschine von 500 000 Kalorien, die Ab- ziehhalle, die pneumatische Mälzerei für eine Verarbeitung von 180 000 Zentner Gerste, Stallungen, ein Kesselhaus mit Kohlensilo und 4 Kesseln von 800 am Heizfläche, die Neu- einrichtung der elektrisch-automatisch betriebenen Wasserstation, das neue Maschinenhaus mit 2 Dampfmaschinen von zus. 1000 HP, sowie die gesamte elektr. Kraftstation und der weitverzweigten Kraftübertragungsanlage mit insgesamt über 120 Motoren. Da die Ges. jetzt mit den Erneuerungen von grösserer Bedeutung am Ende ist und bis auf einen kleineren Betrag alles beglichen ist, hofft sie, von einer Finanzoperation absehen und ihre Finanzen durch Abschreib. wieder auf die alte Höhe bringen zu können. Allerdings wird dies nur möglich werden, wenn die gesetzgebenden Faktoren des Reichs eine gerechtere Steuerpolitik einschlagen. Das Häuser-Kto stieg 1907/1908 um M. 427 752 durch Erwerb eines Areals in Chemnitz, eines Ausschanklokales in Leipzig, den Ausbau verschiedener Niederlagen und Wirtschaftsgrundstücke, sowie bernahme dreier beliehener Wirtschaftsgrundstücke. Ab 1./4. 1904 Übernahme der Brauerei J. Baumann in Erfurt, deren Leitung Paul Baumann übertragen ist und die als Abteilung Erfurt weitergeführt wird: ab 1./7. 1904 Übernahme der Brauerei F. Rühl in Leipzig-Volkmarsdorf; die zugehörigen Grundstücke und Gebäude sind 1905 mit abgeschriebenem Verlust verkauft. Bierabsatz 1894/95–1907/08: 187 828, 182255, 196741, 211 844, 225 518, 248 902, 262 516, 259 316, etwa 260000, etwa 30 000, etwa 350 000, etwa 340 000, etwa 320 000, etwa 330 000 hl. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 1 927 972 auf Hauptbrauerei in Leipzig, M. 1 4075 478 auf Filial-Brauerei Erfurt, auf Häuser M. 1 811 193 (am 1./10. 1908). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Nov.-Dez. in Leipzig oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie „ Gewinn-Verteilung: 10 % 2. R.-F. (ist erfüllt), bis zu 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1908: Aktiva: Grundstücke 1 412 082, Gebäude 1 776 800, Masch., Brauerei-Utensil. u. Inventar 902 000, Pferde u. Wagen 217 500, Eisenbahn 23 600, Fastagen 119 700, Eishäuser u. Mobil. 108 000, Häuser 2 188 000, Kassa 102 627, Wechsel 5020, Effekten 204 846, Debit. 389 811, Darlehen 2 869 992, Versich. 300, Vorräte 859 325. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Hypoth. 5 214 643, Kapital-R.-F. 400 000, R.-F. II 100 000, Arb.-Unterst.-F. 129 526, Beamten- do. 133 235, Friedr. Wilh. Reinhardt-Stiftung 28 635, Div. 360 000, do. alte 400, Kaut. 114 608, Kredit. 599 529, Bankschulden 65 119, Tant. an A.-R. 19 666, Vortrag 14 242. Sa. M. 11 179 603. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 2 216 926, Zs. 54 206, Miete u. Pacht 25 637, Kursverlust 2690, Abschreib. 595 543, Reingewinn 393 908. – Kredit: Vortrag 37 245, Bier- u. Brauereiabfälle 3 245 639, Eingang auf abgeschrieb. Aussenstände 6026. Sa. M. 3 288 910. Kurs Ende 1889–1908: In Berlin: 185.50, 176.60, 173, 165, 175.10, 188, 199.75, 200.50, 204.50, 204.50, 207.25, 204, 203.50, 209.25, 216.75, 215.25, 202.50, 203.25, 179.50, 164.50 %. Eingef. 6./8. 1887 zu 172 %. – In Leipzig: 186, 176.50, 172, 164, 175.50, 188.40, 199.25, 202, 205, 204.50, 207, 203.50, 203.50, 209.25, 217, 215.25. 201.50, 204.50, 177.50, 164.75 %. Dividenden 1886/87–1907/1908: 10, 10, 11, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 10, 9 %. Zahlb. spät. am 15./1. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: I. Wilhelm Reinhardt, II. Heinr. Ranft, Leipzig; Paul Baumann, Erfurt. Prokuristen: Inspektor Carl Patzschke, C. J. W. Darnstädt, Leipzig; A. Merckens, Erfurt. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Geh. Justizrat M. Winterfeldt, Berlin; Stellv. Stadtrat Ph. Nagel, Stadtrat Max Ehmig, Komm.-Rat Franz Waselewsky, Komm.-Rat Fr. Reinhardt, Leipzig; Komm.-Rat Ernst Guhr, Engelsdorf; Bankier Gust. Ahrens, Berlin; Rentier Carl Baumann, Erfurt. Zahlstellen: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Nationalbank für Deutsch- and, Berliner Handels-Ges. Vereins-Bier-Brauerei zu Leipzig, Braustrasse 26. Gegründet: 2./1. 1857; eingetr. 25./6. 1862. Letzte Statutänd. 27./11. 1899 u. 10./2. 1903. Die Ges. besitzt ausser dem in Leipzig an der Zeitzer-, Brau- u. Lützowstrasse belegenen Brauereianwesen mit Mälzerei-, Wohn- u. Restaurationsgebäuden, Kellern u. Pferdeställen in den Vororten Leipzigs u. Umgegend 6 Grundstücke, wovon 4 Gasthofsgrundstücke, und zwar je eins in Eutritzsch, Connewitz, Ötzsch u. Grossstädteln, welche Ende Sept. 1908 abzügl. I. 729 800 Hypoth. mit zus. M. 260 319 zu Buche standen. —– Bierabsatz 1896/97–1907/1908: 46714, 49 415, 49 940, 51 356, 50 761, 47 822, 46 993, 48 343, 51697, 47 700, 45 300, 47 800 hl. 19 Kapital: M. 600 000 in 2000 Aktien à Thlr. 100 = M. 300. Das A.-K. bestand bis 10./2. 903 aus M. 750 000, wovon M. 150 000 nicht begeben, sondern in Res. gestellt waren. Die