Mälzereien. 1639 „Max Weisenfeld Münchener Export-Malzfabrik München“ betriebenes Fabrikationsgeschäft, bestehend insbesondere aus dem Fabrikanwesen Haus Nr. 37 an der Tegernseer Landstrasse (0,291 ha), nebst Masch. u. Einrichtungen, Vorräten von Malz, Malzkeimen, Gerste, Säcken, Wechseln, Kassa, Aussenständen, zum Anschlagswerte von M. 871 186.27. Hiervon kamen M. 263 886.10 Passiva in Abzug, sodass der reine Übernahmewert M. 607 300.17 betrug. Max Weisenfeld erhielt hierfür 496 Aktien der Ges. à M. 1000 u. M. 111 300.17 in bar. 905 wurde eine Zweigfabrik in Pilsen errichtet, auch daselbst ab 15./9. 1906 der Betrieb der fürstl. Lobkowitzschen Mälzerei auf mehrere Jahre gepachtet; ab 1./10. 1905 wurde der Betrieb der Kolosseumsmälzerei in München übernommen. 1906 Erwerb der Malzfabrik August Forster in Memmingen für M. 150 000, gedeckt durch Übernahme von M. 50 000 in Hypoth., Rest durch Hingabe von neuen Aktien beglichen. Anfang 1908 erwarb die Ges. die sämtl. Ge- sellschaftsanteile der Vereinsmälzerei München G. m. b. H., bisher inn Besitze der Mitgl. des Vereins Münchener Brauereien; die Ges. wurde dadurch Besitzerin der Bergbräumälzerei, sowie der Kellereien der früheren Bergbrauerei. Die Münchener Export-Malzfabrik bringt auf diese Weise die infolge ihres fortgesetzt steigenden Malzabsatzes schon längst geplante Erweiterung ihrer Betriebsanlagen nunmehr zur Durchführung. Die neu erworbenen An- lagen liegen in nächster Nähe der alten Fabrik. Die Leistungsfähigkeit der Bergbräu-Mälzerei soll durch Umbauten der grossen Kellereien zu Malzzwecken eine derartige werden, dass der Gesamtbetrieb der Münchener Export-Malzfabrik zu einer Vermälzungsfähigkeit von jährl. rund 400 000 Ztr. gelangt. Zu dem neu erworbenen Besitz gehört eine umfangreiche maschinelle Einrichtung zur Herstellung von Kunsteis, für dessen Hauptproduktionsmenge die Münchener Brauereien als Abnehmer gewonnen sind. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht lt. G.-V. vom 18./4. 1906 um M. 250 000 in 250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./8. 1906; hiervon dienten 71 Aktien zu 140 % = M. 99 400 mit zum Erwerb der Malzfabrik Forster in Memmingen, restliche 179 Aktien wurden von einem Konsort. zu 118 $% übernommen und den alten Aktionären 3:1 vom 2.–16./7. 1906 zu 127.50 % abz. 4 Stück-Zs. bis 1./8. 1906 angeboten. Nochmals erhöht zum Bau einer neuen Mälzerei lt. G.-V. v. 3./7. 1907 um M. 250 000 (auf M. 1 000 000) in 250 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den alten Aktionären zu 130 %. Hypotheken: M. 246 896 zu 4 % mit % Annuität, Rest von urspr. M. 323 000, Darleiherin Bayer. Vereinsbank in München. II. M. 50 000 auf der 1906 erworbenen Mälzerei Forster in Memmingen. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Oblig. Aufgenommen lt. G.-V. v. 26./2. 1909 zur Bezahlung der neuen, in der Vereinsmälzerei vorgenommenen Neubauten sowie zur Verstärkung der Betriebsmittel. Geschäftsjahr: 1./8.–31./7. Gen.-Vers.: Spät. Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., ev. bes. Abschreib. u. Rückl., hierauf 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. M. 4000), vertr. Tant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Juli 1908: Aktiva: Immobil. 736971, Masch. inkl. Memmingen 102 496, Säcke 33 103, Fuhrpark 16 607, Vorräte 742 265, Kassa u. Wechsel 159 406, Debit. 1 016 021, Stammanteile der Vereinsmälzerei 63 500, Vereins-Mälzerei Aval-Kto 138 250, vorausbezahlt. Pachte u. Versich. 9054, Patente u. Schutzmarken 2265. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Hypoth. 296 896, Abschreib. 84 228, Säcke-Abschreib. 18 296, R.-F. 110 195, Spec.-R.-F. 40 000 (Rückl. 10 000), Div.-R.-F. 60 000, unerhob. Div. 100, Deikr.-Kto 25 000 (Rückl. 10 000), Kredit. 1121 644, Avale 138 250, Div. 100 000, Vortrag 25 331. Sa. M. 3 019 042. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk., Zs., Tant. etc. 495 108, Abschreib. 24 619, Dubiose 11 311, Gewinn 145 331. – Kredit: Vortrag 28 461, Bruttogewinn aus Malz, Malz- keimen, Eis u. Mieten 647 910. Sa. M. 676 371. Kurs Ende 1904–1908: 129.50, 135, 151, 135, 126 %. Zugelassen Jan. 1904. Notiertin München. Dividenden 1901/02–1907/08: 7 % (17½ Mon.), 8, 9, 9, 10, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Max Weisenfeld. Prokuristen: Gebhard Stohr, Max Friedmann. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Justizrat Alb. Gänssler, München; Stellv. Bankier Rud. Ploch- mann, Frankf. a. M.; Ludwig Weisenfeld, Nürnberg. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Frankf. a. M.: I. L. Finck; München: Bayer. Vereinsbank. Aktien-Mälzerei Neustadt a. d. Haardt in Neustadt a. d. Haardt. Gegründet: 11./7. 1888 als Vereinigte pneumatische Malzfabriken Neustadt a. d. H. vorm. G. Hassieur Söhne und Hermann Cron; Firma am 15./12. 1892 wie jetzt geändert. Letzte Statutänd. 28./12. 1899 u. 26./2. 1904. Zweck: Herstellung von Malz, An- und Verkauf von Gerste, Malz und verwandten Pro- dukten. wie sie sich in dieser Branche ergeben. Jährl. Malzabsatz 80 000–90 000 Ctr. Die a. o. G.-V. v. 27./6. 1907 beschloss den Verkauf der früheren Hassieurschen Fabrik mit allen Einrichtungen, sowie den dazu gehörigen Gebäulichkeiten um M. 450 000 an die Meisenheim- Schmeissbacher Mälzerei A.-G. Die Aktienmälzerei Neustadt mit der früher Cronschen Fabrik bleibt weiter bestehen, jedoch darf in derselben vertragsmässig vier Jahre lang nicht gearbeitet werden. Der Antrag auf Liquidation wurde zurückgezogen. Das finanzielle