Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1647 Zweck: Errichtung und Ankauf von Spritfabriken innerhalb Deutschlands, insbesondere östlich der Elbe, und der Betrieb derselben, der Betrieb von Spiritusprodukten und Kom- missionsgeschäften und alle in dieses Fach einschlagende, mit ihm zusammenhängende Geschäfte. 1908 Ankauf des Geschäftes der Kommandit-Ges. Max Katzenellenbogen in Berlin; dasselbe wird als Produkten-Abteil weitergeführt. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1St. Bilanz am 30. Sept. 1908: Aktiva: Fabrikgrundstück in Königsberg i. Pr. mit bau- lichen u. maschinell. Anlagen u. Anschlussgleis 618 500, Terrain in Königsberg 24 253, Pferde u. Wagen, Bassinwagen, Fässer, Utensil. 145 400, Abschlagszahl. auf den für die Zentrale eingelagerten Spiritus u. sonst. Warenbest. 588 550, Beteil. an der Zentrale für Spiritus. Verwertung, G. m. b. H. 63 750, do. a. d. Spiritus-Zentrale 107 500, do. an sonst. Unternehm. 1250, bei der Steuerbehörde hinterlegte Avalwechsel u. Wertp. 725 201, bei anderen Behörden hinterlegte Wertp. 23 015, Kassa, Wechsel u. Steuerscheine 134 846. – Passiva: A.-K. 1200 000, Bankavale 350 000, R.-F. 20 000 (Rückl. 10 000), Kredit. 1 608 544 abzügl. 914 236 Debit., bleibt 694 308, Tant. u. Grat. 21 400, Div. 144 000, Vortrag 2559. Sa. M. 2 432 267. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebs-, Handl.-Unk. u. Zs. 287 417, Verluste 9652, Abschreib. 62 900, Kursverlust 5106, Gewinn 177 959. – Kredit: Vortrag 2746, Waren, Bruttogewinn 540 289. Sa. M. 543 035. Kurs: Die Zulassung der Aktien zur Notiz an der Berliner Börse wurde 1908 beantragt. Dividenden: 1906 0 % (Gründungsjahr); 1906/07–1907/08: 12, 12 %. Direktion: Ludwig Katzenellenbogen, Max Katzenellenbogen, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Justixrat Wilh. Hoffstaedt, Berlin; Stellv. Bankier Max Katzenellenbogen, Schöneberg; Emil Cohn, Charlottenburg: Fabrikbes. Fritz Katzenellenbogen, Berlin; Frokuristen: Ludwig Sussmann, Erich Penzlin, Alfred Hirschfeld, Ad. Simon. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin; Mitteldeutsche Creditbank; Königsberg: Norddeutsche Creditanstalt. Breslauer Spritfabrik, Actien-Gesellschaft in Breslau mit Filialfabriken in Kandrzin i. O.-Schl. und Lissa i. Pos. Gegründet: 6./5,. 1872. Letzte Statutänd. 27./12. 1899, 27./12. 1904 u. 14./12. 1907. Die G.-V. vom 27./12. 1904 genehmigte eine Interessengemeinschaft mit der Nordhäuser Sprit- fabrik A.-G. ab 1./10. 1908 auf 10 Jahre. Die Ges. besitzt von der Nordhäuser Ges., wie auch von der Bank f. Sprit- u. Produktenhandel in Berlin eine grössere Anzahl Aktien. Eine zum 28./9. 1907 einberufene a. o. G.-V. sollte die Angliederung (Fusion) der Nordhäuser Ges. beschliessen, doch wurde der Termin wieder aufgehoben, weil anlässlich der Kapitals- erhöhung, die bei Genehmigung der Fusion mit der Nordhäuser Aktien-Spritfabrik hätte stattfinden müssen, ein Erbe eines der ersten Aktienzeichner im letzten Augenblicke un- erwartete Schwierigkeiten bereitete. Zweck: Fabrikation u. Handel von u. mit Spritprodukten, Ölkuchen, Futter- u. Dünge- mitteln, Betrieb des Spiritus-, Produkten- u. Kommissionsgeschäfts, sowie aller hiermit in Zu- Bbammenhang stehender Gewerbe. In Kandrzin und Lissa, sowie in dem Spirituslagerhause der Ges. zu Frankf. a. O. wurden 1901/1902 neue 4½ Mill. Lit. fassende Reservoire u. daselbst 1906 weitere 2 Mill. Lit. Reservoire errichtet und an die Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin, der die Ges. auch wieder angehört, vermietet. In Kandrzin wird seit 1901 eine Olkuchenmühle u. Melassefuttermischanstalt und in Lissa seit 1907 eine Fabrik von Kartoffel- focken betrieben. Die Ges. ist an mehreren anderen Unternehmungen beteiligt. Umsatz über 200 000 hl jährl. Kapital: M. 4 200 000 in 1480 St.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600, 1760 St.-Aktien à M. 1200 und 1000 Vorz.-Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1200. Urspr. A.-K. Thlr. 150 000 = M. 450 000 in 750 Aktien à Thlr. 200 = M. 600, erhöht 1884 um M. 438 000 in 730 Aktien à M. 600, 1887 um M. 492 000, 1888 um M. 120 000, 1889 um M. 600 000, It. G.-V. v. 14./12. 1894 um M. 900 000 (die letzten 4 Erhöhungen in Aktien à M. 1200) und lt. G.-V. v. 7./5. 1898 um die ab 1./7. 1898 div.-ber. Vorz.-Aktien. Die letzteren haben Anrecht auf 4½ % Vorz.-Div. ohne weiteren An- Pruch am Jahresgewinn aber mit ev. Nachzahlung bezw. Entnahme des Fehlenden aus dem Spec.-R.-F. Die Vorz.-Aktien unterliegen ab 1./7. 1900 der Amort., und zwar zu 105 % bis 1. Juli 1910, von da ab zu 102.50 %; zu diesem Zweck ist eine Prämien-Res. (jetzt M. 30 000) sebildet. Bei Kapitalserhöhungen haben die ersten Zeichner resp. deren Rechtsnachfolger das Bezugsrecht auf die eine Hälfte der neu- auszugeb. Aktien und alle jeweiligen Aktionäre nach Verhältnis des Aktienbesitzes auf die andere Hälfte al pari; für die Em. von M. 900 000 (1894) war das Bezugsrecht lt. G.-V. v. 14./12. 1894 aufgehoben, von diesen ab 1./9. 1893 div.-ber. M. 900 000 wurde die eine Hälfte zu 108.50 % begeben, die andere Hälfte den Gründern bezw. deren Rechtsnachfolgern zu pari überlassen. Die Vorz.-Aktien wurden den seitherigen Aktio- nären bis 15./6. 1898 angeboten, auf M. 6000 nom. alte Aktien kam eine Vorz.-Aktie. Hypotheken: M. 250 000 auf Nikolaistadtgraben 19 u. 23 in Breslau. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: ÖOkt.-Jan. Stimmrecht: Jede St.-Aktie à M. 600 1 St., jede St.-Aktie à M. 1200 = 2 St., jede Vorz.-Aktie à M. 1200 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., (ist erfüllt), 4½ % Div. an Vorz.-Aktien nebst etwaigen IV.-Rückst., alsdann 4 % Div. an St.-Aktien, vom Ubrigen ev. Sonderrückl., dann 7½ % Tant.