Sprit- und Presshefen-Fabriken, Brennereien. 1655 Betriebe des Besitzers sich befindet oder ob dieselbe gepachtet ist. Die Lieferung hat frei Fabrik zu erfolgen. Den Lieferanten, deren Brennereien mehr als 25 kKm Luftlinie von der Fabrik entfernt liegen, werden nach Bestimmung des A.-R. mind 10 Pf. für je 100 1 absoluten Alkohols Frachtbeitrag gewährt. Geschäftsjahr: 1. Okt. bis 30. Sept. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: Jede Aktie Lit. A = 2 St., Lit. B = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., bis 10 % des A.-K., ist dieser Betrag erreicht, Zu- wendungen z. Spec.-R.-F. gleichfalls bis 10 % des A.-K., 4 % Div. den Aktien Lit. B, dann 4 % den Aktien Lit. A, vom Rest 10 % Fant. an A.-R., 15 % Tant. an Vorst., Grat. an Angestellte etc., hiernach 1 % Super-Div. an Aktien Lit. B, Rest weitere Div. an Aktien Lit. A, deren Besitzer Rohspiritus geliefert haben. Bilanz am 30. Sept. 1908: Aktiva: Grundstück 116 000, Gebäude 259 897, Betriebs- Einricht. 58 658, Bassinwagen 1, Gespanne 5873, Gleisanlage 1, Mobil. 1, Utensil. 1, Fässer 6194, Wertp. 419 096, Kassa 9797, Sprit u. Spiritus 824 807, Wechsel 19 914, Steuerbonifikat. 3352, Kontingentscheine 6793, Betriebsmaterial. 18 964, Versich. 1652, Beteilig. bei der Centrale f. Spiritus-Verwert., Berlin 59 000, do. bei d. Lagerhaus-Ges., Berlin 10 000, do. bei d. Fuselöl- Verwert.-Ges., Berlin 1250, do. bei der Spiritus-Zentrale 100 500, Ausstell. d. Leipziger Sprit- fabrik. Leipzig 16 260, Debit. (einschl. Bankguth) 885 850. – Passiva: A.-K. 1350 000, R.-F. I 135 000, do. II 135 000 (Rückl. 10 000), Pens.-F. 136 803 (Rückl. 3000), Disp.- u. Unterst.-F. 1162, Kredit. 211 506, gestundete Branntweinverbrauchsabgabe 507 133, Flaschen- abschreib. 15 000, Div. 58 500, Nachvergüt. an Aktionäre 202 869, Tant. u. Grat. 69 338, Vor- trag 1554. Sa. M. 2 823 868. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 26 276, Steuern, Betriebsmaterial., Filterkohle, Reparat. etc. 84 174, Gehälter, Löhne, Porti, Versich., Gespanne etc. 110 489, Dubiose 104, Abschreib. 19 537, Gewinn 345 261. – Kredit: Vortrag 3907, Sprit u. Spiritus 453 413, Grundstückertrag 54 981, Zs. 71 953, Gewinn auf ausgeloste Effekten 1589. Sa. M. 585 845. Dividenden 1893/94–1907/08: Aktien Lit. A: 0, 2, 4, 4, 0, 0, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4 % Aktien Lit. B: 4, 4, 4½, 5, 2, 4, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Inhaber von Aktien Lit. Aerhielten ausser 4 % Div. noch folg. Super-Div. in Form von Nachvergüt. für je 100 1 reinen Alkohols auf von ihnen gelieferten Rohspiritus: 1896/97: 10 Pfg.; 1899/1900: M. 1.25; 1900/1901: M. 1.50; 1901/1902: M. 1.50; 1902/1903: M. 3; 1903/04–1905/06: Je M. 2.60; 1906/07 u. 1907/08: Je M. 4. Coup.-Verj.: 4 J. (F.) Direktion: Otto Paulssen. Prokuristen: Schöne, A. Geissler. Aufsichtsrat: (9) Vors. Geh. Ökonomie-Rat A. Vollsack, Cospuden; Stellv. Stadtrat Herm. Schmidt, Ad. Lodde, Leipzig: Ökonomierat G. Helbig, Börln; Rittergutsbes. Johs. von der Crone, Markkleeberg; Okonomie-Rat E. Mayer, Frohburg; Rittergutsbes. Martin Oberländer, Güntheritz; Rittergutsbes. Kurt v. Zimmermann, Nischwitz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Bank für Sprit- und Produkten-Handel in Lichtenberg, Herzbergstr. 43/45, seit 20./4. 1904 Bureau in Berlin, Behrenstr. 47. Gegründet: 9./3. 1872; handelsger. eingetr. 12./3. 1872. Letzte Statutänd. v. 17./6. 1901. Die Ges. erwarb die Spritfabriken der Gebr. Wrede in Berlin und Oschersleben für M. 3 750 000 und das Getreide- und Düngergeschäft von Richter & Co. in Oschersleben für M. 99 000. Zweck: Fabrikation u. Handel mit Sprit u. Produkten, Betrieb von Bankgeschäften; bis 1903 auch chem. Düngerfabrik. Die gesamte Spritfabrikation von Berlin sowohl wie von Oschersleben ist nach dem auf einem ca. 900 qR. grossen Areal neu erbauten, mit Eisenbahnanschluss ver- sehenen Fabriketabliss. in Lichtenberg bei Berlin verlegt worden, woselbst das Oscherslebener Kontingent mit verarbeitet wird. Der Verkauf des frei gewordenen Grundstückes der Spritfabrik in Oschersleben samt Utensil. für M. 210 000 hat rund M. 556 000 Verlust gegen den Buchwert ergeben, von dem M. 420 000 als wirklicher Verlust verbucht sind, während der Rest dem Buch- wert der im Besitz der Bank verblieb. Düngerfabrik zugeschrieben wurde. Ebenso ist bei dem im Juli 1901 erfolgten Verkauf der ca. 459 qR. grossen Berliner Grundstücke in der Neanderstr. 11 713 u. Schäferstrasse 5/6 ein grösserer Verlust (ca. M. 805 000) entstanden. Der mit M. 1 220710 bar bezahlte Erlös wurde teils für den Neubau in Lichtenberg, teils im Geschäftsbetrieb verwendet. Zum Ausgleich dieser Verluste wurde in der G.-V. v. 17./6. 1901 die unten ausgeführte Kapitalsherabsetzung beschlossen. Der grosse Verlust erklärt sich aus dem bei Gründung der Gesellschaft bezahlten übermässig hohen Inferierungspreis. – Der jetzige Grundbesitz der Ges. ist unbelastet. Die Bank gehörte der Centrale für Spiritusverwertung G. m. b. H. in Berlin, seit 1./10. 1908 Spiritus-Zentrale G. m. b. H. in Berlin an, an welche sie ihr für 2 000 000 1 Spiritus in Lichtenberg 1901/1902 erbautes Lagerhaus auf 8 Jahre vermietet hat (Beteilig. am Absatz der Centrale bis 1908 8 085 456 J, und ist ferner bei der Spiritus- Lagerhaus-Ges. m. b. H., der Brennspiritus-Ges. m. b. H., sowie der Fuselöl-Verwertungs- Ges. m. b. H., sämtl. in Berlin, beteiligt. Mit Wirkung ab 1./7. 1903 Verkauf der Düngerfabrik in Oschersleben samt Grundbesitz an den seither. Dir. derselben Ad. Brückmann mit M. 18 527 Gewinn. (Siehe auch bei Kapital.) Die G.-V. v. 27./12. 1904 genehmigte eine Interessen- gemeinschaft mit der Posener Sprit-A.-G. ab 1./10. 1904 auf 10 Jahre; gegen diesen Beschluss wurde seitens einiger Aktionäre Anfechtungsklage erhoben, dieselbe aber vom Reichsgericht abgewiesen. Die Posener Ges. hat infolge des Prozesses auf die Gemeinschaft verzichtet, aber mzwischen Ende 1905/1906 nom. M. 1 687 000 Aktien der Bank erworben. Die a. o. G.-V.