388 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Die Thätigkeit der Landbank findet ihre Hauptgrundlage in den preuss. Agrargesetzen v. 27./6. 1890 u. 7./7. 1891, welche neben dem Ansiedelungsgesetz v. 26./4. 1886 bezwecken, dem Bedürfnis der Vermehrung des mittleren und kleineren Bauernstandes und der Sesshaft- machung ländlicher Arbeiter, namentlich in den östlichen Provinzen, nachzukommen. Dabei ist die Landbank bedacht, die erworbenen Güter zweckmässig so aufzuteilen, dass auch selbst- ständige Vorwerke u. Restgüter an Käufer, welche einen Grundbesitz von mittlerer Grösse suchen, abgegeben werden können. Unter besond. Verhältnissen auch Verkauf eines Gutes im ganzen. Die Bank ist beteiligt bei der Mecklenburg. Ansiedlungs-Ges. A.-G. in Schwerin mit M. 950 000 mit 50 % Einzahl., ferner bei der Königsberger Terrain-A.-Ges. Oberteich-Maraunenhof mit M. 287 000 in Aktien u. 265 Genussscheinen. Die Bank erwarb bis Ende 1908: 290 Güter in den Provinzen Brandenburg, Sachsen, Schleswig-Holstein, Pommern, Posen, Ost- u. Westpreussen, Schlesien, Westfalen u. in den Königreichen Bayern u. Sachsen, im Grossherzogtum Mecklenburg- Schwerin, sowie im Herzogt. Sachsen-Altenb. mit einem Gesamtumfang von 202 126 ha, und zwar 1901 17 Güter mit 10 525 ha, 1902 12 mit 6660 ha, 1903 28 mit 22 450 ha, 1904 24 mit 18 124 ha, 1905 34 mit 24 989 ha, 1906 36 mit 24 080 ha, 1907 22 mit 14 410 ha, 1908 28 mit 13 263 ha. Von den genannten 202 126 ha haben bis Ende 1908 ca. 179 375 ha 4480 Käufer gefunden, u. zwar 1901 ca. 12 425 ha, 1902 ca. 16 435 ha, 1903 ca. 14 584 ha, 1904 ca. 19 204 ha, 1905 ca. 22 543 ha, 1906 ca. 19 800 ha, 1907 ca. 16 453 ha, 1908 ca. 13 181 ha; es sind im ganzen dadurch 2561 selbständige neue Bauernwirtschaften, sowie 416 selbständige Vorwerke und Restgüter gebildet, während 1751 bestehende Wirtschaften durch Zukäufe vergrössert wurden. Die Bank ist befugt, auf Beschluss des A.-R. Oblig. auszugeben; dieselben lauten, sofern nicht ein besonderes Privileg Inh.-Oblig. gestattet, auf Namen und an Ordre. Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 000 000, Erhöhung lt. G.-V. v. 12./4. 1897 um M. 5 000 000 in 5000 Aktien (begeben zu pari), voll eingezahlt seit Jan. 1900. Mit Rücksicht auf die Ausdehnung der Geschäfte beschloss die G.-V. v. 11./4. 1905 weitere Er- höhung des A.-K. um M. 5 000 000 (auf M. 15 000 000) in 5000 ab 1./7. 1905 div.-ber. Aktien à M. 1000, übernommen von einem Konsort. zu 107 %, angeboten den Aktionären 2:1 vom 10.–24./5. 1905 zu 110.50 %, einzuzahlen 30 % plus Agio bei der Anmeldung, 40 % am 1./7. 1905, 30 % am 20./9. 1905. Anleihen: I. M. 10 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. v. 1900, rückzahlb. zu 103 0%, frühestens kündbar zum 2./1. 1910. – 40 Serien (Nr. 1–40) von je M. 250 000, 19 000 Stücke und zwar 4000 Abschnitte Lit. A (Nr. 1–4000) zu je M. 1000, 10 000 Lit. B (Nr. 1–10 000) zu je M. 500, und 5000 Lit. C (Nr. 1–5000) zu je M. 200. Die Nummern laufen durch alle Serien fort, sodass von jeder Littera auf jede Serie der 40. Teil der angegebenen Nummern entfällt. Die Schuldverschreibungen lauten auf Namen der Disconto- Gesellschaft und sind durch In- dossament, auch Blanko-Indossament übertragbar. Zs. 2./1. und 1./7. Keine Auslosung, sondern Tilgung nach 6 monatlicher Kündigung am 2./1. und 1./7. (zuerst 1910); der bis 1./7. 1939 nicht gekündigte Teil der Anleihe wird ohne Kündigung 2./1. 1940 fällig. Die Landbank haftet den Inhabern der Schuldverschreib. mit ihrem ganzen Vermögen für Kapital, Zs. u. Kosten, und ist nicht befugt, vor vollständiger Tilg. dieser Anleihe eine weitere Anleihe aufzunehmen, welche den Inhabern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. oder eine besondere Sicherheit einräumt. In Umlauf Ende 1908 M. 8 562 000. Verj. der Coup. in 4 J. (K.), der Stücke nach gesetzl. Bestimmungen. Zahlst. wie bei Div. Kurs in Berlin Ende 1900–1908: 99.20, 99, 101, 104.75, 104.40, 104.25, 102.90, 98.60, 99.75 %. Aufgelegt 26./4. 1900 zu 100.50 % plus 4½ % Stück-Zs. ab 1./1. 1900. II. M. 10 000 000 4½ % Teilschuldverschreib., rückzahlbar zu 103 %. Tilg. bis zum 1./4. 1915 ausgeschlossen, 6000 Stück Lit. A Nr. 1–6000 à M. 1000, 6000 Lit. B Nr. 6001–12 000 à M. 500, 5000 Lit. C Nr. 12 001–17 000 à M. 200. Zs. 1./4. u. 1./10. Keine Auslos., sondern Tilg. nach 6monat. Kündig. am 1./4. u. 1./10. (zuerst 1915), der bis 1./10. 1944 nicht gekünd. Teil der Anleihe wird ohne Künd. am 1./4. 1945 fällig. Wegen Sicherheit wie bei Anleihe I. Kurs in Berlin Ende 1907–1908; 98.60, 99.75 %. Zugelassen sämtliche M. 10 000 000, davon M. 5 000 000 am 11./6. 1907 zu 100 % zur Zeichn. aufgelegt. Hypotheken u. Restkaufgelder: M. 12 837 507 (Stand Ende 1908). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, ferner eine Summe an einen Fonds zur Gewährung von Beihilfen zu den bei den Ansiedelungen vorkommenden Folge- Einricht.-Kosten, welche den Beträgen gleichkommt, die über 7 % hinaus an die Aktionäre zur Verteilung gelangen, vom verbleib. Überschuss sind zu zahlen 4 % Div., 10 % von dem Überrest an A.-R., der Rest als Super-Div. an die Aktionäre. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Kassa 52 318, Debit. 1 265 246, allg. Hyp.-Kto (Debit.) 46 613 948, Effekten 1 863 047, Grundstücke 24 396 212, Grundstücke der Rentengüter 1214 730, Rentengutsmassen 2 775 428, Emissions-Kto der 4½ % Schuldverschreib. 165 000, (Hinterlegte Sicherheits-Accepte 9 611 507, Avale 8 848 969, Hypoth.-Avale, Debit. 884 954). – Passiva: A.-K. 15 000 000, Schuldverschreib. 18 562 000, do. Zs.-Kto 192 156, R.-F. 872 975 (Rückl. 51 547), Spec.-R.-F. 526 290, allg. Hypoth.-Kto (Kredit.) 11 083 148, Restkaufgelder 1 754 358, Konto- Korrent, Kredit. 4 236 281, Konto-Korrent, Zwischenkredit 24 573 974, Sparkasse der An- gestellten 275 580, unerhob. Div. 1510, Pens.-F. der Angestellten 283 486, (Sicherheits-Accepte 9 611 507, Avale 8 848 969, Hypoth.-Avale 884 954), Tant. an A.-R. 33 333, Div. 900 000, Vortrag 50 836. Sa. M. 78 345 932. ―――