464 Bau-Banken, Bau-, Terrain- und Immobilien-Gesellschaften etc. Rhein. Hypoth.-Bank in Mannheim bis 1. 10. 1908 vollständig beglichen werden. — Die Aktionäre dürften jedenfalls leer ausgehen. 1909 wurden Vorschläge zur Beendigung des Konkurses gemacht, indem die Gläubigerschaft unter Aufhebung des gerichtlichen Verfahrens eine Ges. m. b. H. bildet, welche den Rest der Masse übernimmt. Die Quote wird von der Verwert. des Kölner Hofes abhängen; vielleicht entfällt eine Konkurs-Div. von ca. 10 %. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, wovon 60 % = M. 600 000 eingezahlt. Dividenden 1890–96: Je 5 %. Gewinn 1897–99: M. 28 481, 29 224, 28 823. (Vorstand: Dr. jur. Carl Meumann, Wilh. Meumann.) Den genannten beiden Direktoren wurde im Juli 1902 der Prozess gemacht. Koenigsberger Immobilien- und Baugesellschaft in Königsberg i. Pr. Gegründet: 25./5. 1898; eingetr. 3./6. 1898. Letzte Statutänd. 12./12. 1899 u. 30./3. 1903. Gründer s. Jahrg. 1902/1903. Zweck: Erwerb, Verwertung u. Bebauung von Grundstücken, Ausnutzung des Grund u. Bodens derselben, insbes. auch durch Gewinnung u. Verarbeitung der aus demselben her- zustellenden Material. u. Fabrikate aller Art. Die Ges. ist berechtigt, alle zur Erreichung der vorgedachten Zwecke erforderl. Geschäfte abzuschliessen, insonderheit auch Darlehen zu ge- währen u. zu nehmen, Bauten, sei es für eigene oder fremde Rechnung, auszuführen, sowie sich bei anderen gleichartigen Unternehm. zu beteiligen. Die Ges. hat zu Parzellierungs- u. Bebauungszwecken das jetzt hypothekenfreie Rittergut Amalienau im Westen der Stadt Königsberg erworben. Das Gut liegt 1,8 km vom Steindammer Thor entfernt u. grenzt im Osten an den Vorort Mittelhufen, im Süden an den Pregel, im Norden an die Fuchsberger Chaussee u. im Westen an Ratshof. Der südl. Teil des Terrains wird etwa 300 m vom Pregel entfernt von der Ostpreussischen Südbahn durchschnitten; an der Ratshöfer Grenze befindet sich eine Haltestelle. Ausserdem wird das Terrain von der Labiauer Bahn in einem weiten Bogen durchzogen. – Die Lawsker Chaussee, der Hammerweg und der Pillauer Landweg durchziehen das Villenkolonieterrain auf grossen Strecken u. führen direkt nach der Stadt, während die Fuchsberger Chaussee den durch Strassenbahn mit der Stadt verbundenen Besitz der Ges. im Norden berührt. Kaufpreis des 8./4. 1899 aufgelassenen Terrains einschl. aller Kosten, Spesen etc. insgesamt M. 1 476 581. Die katasteramtl. Vermessung des ganzen Besitzes ergab einen Bestand von 5 049 800 am, der Selbstkostenpreis stellte sich durchschnittl. auf ca. M. 0.29 pro qm. – Das mit M. 80 000 bewertet gewesene Vorwerk Waldgarten, 1 451 362 qm umfassend, welches vom Hauptgrundstück getrennt lag, wurde bereits im 1. Geschäftsj. mit Nutzen abgestossen. – Die verblieb. zur Parzellierung bestimmten 3 598 438 qm figurieren in der Bilanz: 1) als Terrainkto Villenkolonie, urspr. 1 284 863 qm umfassend, mit M. 0.60 pro qm d. i. mit M. 770917 inventarisiert. Nach dem im Juni 1899 behördlich genehmigten Bebauungsplan waren für die Anlage von Strassen von rund 15 Km Länge u. für 5 Schmuckplätze ca. 280 000 qm erforderlich, sodass rund 1 000 000 qm als Villenkoloniebauland verblieben. Gesamtunkosten der Strassenherstellung einschl. Anpflanzung von Bäumen, Anlegung von Schmuckplätzen u. Strassen-Entwässerung für das Villenterrain sind auf M. 1 300 000, d. i. M. 1.30 pro qm ver- anschlagt, wovon bis Ende 1907 M. 1 063 512 aufgewendet waren. — Von dem Terrainbestand (urspr. rund 1 000 000 qm Bauland) am 1./1. 1907 vo 623 744 qm im Buchwerte von M. 97 369 plus M. 194 811 Unkosten, zus. M. 1 168 511 wurden 1907 67 366 qm für M. 578 473 mit M. 414 233 Gewinn verkauft, 362 qm fanden für eigenen Bedarf Verwend., verblieben 556 016 qm zum Buchwert von M. 1 003 409, hierzu 1908 313 qm Neuerwerbung, andererseits 6967 am verkauft, sodass Ende 1908 549 362 dm verblieben mit M. 1 358 188 Buchwert. Die Ges. besitzt noch 9 Einzel- und 6 Doppelvillen, 2 Restaurationsgebäude, 1 Gärtnerhaus u. 2 Sechsfamilienhäuser mit zus. M. 1 344 364 zu Buche stehend. 2) Das Terrainkonto Amalienau umfasste 2 313 575 qm, welche zunächst landwirtschaftl. ausgenutzt werden und einem allmähl. Abverkauf vorbehalten bleiben. Das Terrain wurde mit M. 625 161 in der Eröffnungsbilanz bewertet, wobei für 2 212 785 qm die eingestellten Werte zwischen M. 0.10 u. M. 0.35 pro qm angenommen wurden. Die 100 790 qm grossen Pregelwiesen mit einer Wasserfront von 300 in standen als sehr wertvoller Teil des Gesamtbesitzes mit M. 1 pro qm zu Buche. Nach Verkäufen, Erwerbungen u. Abtretungen betrug der Bestand Ende 1906 1 825 492 qm mit M. 552 655 Buchwert, hierzu 1907 M. 66 900, somit zus. M. 619 555, wovon 1907 3400 qm für M. 5100 mit M. 4000 Gewinn verkauft, sodass Ende 1907 verblieben 1822 092 qm mit M. 618 535 Buchwert. 1908 verkauft 65 537 qm, für Anlagen u. Schmuck- plätze unentgeltlich aufgelassen, sodass Ende 1908 1703 436 qm im Buchwert von M. 831 915 Lerblieben. In dem nördl. von der Villenkolonie gelegenen Terrain befindet sich eine in der Bilanz nicht besonders aufgeführte Ziegelei. 3) Ausser obigen Terrains besass die Ges. 1907 noch div. Grundbesitz (Rathshof etc.) im Ausmasse von 298 939 qm, wozu in 1908 4710 qm erworben, dagegen 28 789 am für Strassen u. Anlagen unentgeltlich abgetreten, somit Bestand Ende 1908 274 860 qm zum Werte von M. 897 124. – 4) Der Besitz am Rennplatz betrug Ende 1908 die Hälfte von 127 971 qm = 63 985 qm zum Werte von M. 524 379. Die Ges. hatte Ende 1908 Restkaufgelder im Gesamtbetrage von M. 1 573 506 zu fordern, welche zum grössten Teil an I. Stelle eingetragen und mit 4 bezw. 4½ % verzinslich sind; Fälligkeitstermin verschieden.