Lagerhaus-, Speditions- und Omnibus-Gesellschaften etc. 689 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 9327, Zs. 2231, Abschreib. auf Beteil- 59 999, do. Utensil. 2500, do. Garagenanlage 2750, do. Debit. 29 969. – Kredit: 67, Verlust 106 710. Sa. M. 106 778. Dividenden: 1907 0 % (6½ Mon.) 1907/08: 0 % Vorstand: Wilh. Reich. Vors. Rechtsanwalt Wilh. Hoffstaedt, Berlin; Stellv. Ludwig Sussmann, Charlottenburg; Erich Penzlin, Schöneberg. Berliner Automobil-Centrale Akt.-Ges. in Berlin, NW., Schiffbauerdamm 35. Gegründet: 27./7., 11./8. u. 14./8. 1906; eingetr.: 5./10. 1906. Gründer: Oberstleutnant a. D. Albrecht von Knobelsdorff-Brenkenhoff, Berlin; Oberstleutnant a. D. Ed. von Montart, Friedenau; Hauptmann a. D. Baumeister Rob. Hohenstein, Schöneberg; Rentner Adolf Jordan, Charlotten- burg; Leutnant a. D. Henning von Sydow, Karlshorst. Statutänd. 30./3. 1907, 29./5. 1908 u. 30./3. 1909. Zweck: An- u. Verkauf von Automobilen für eigene oder fremde Rechnung, sowie Be- leihung von Automobilen, Unterhaltung einer Automobil-Garage, Betrieb einer Automobil- Reparatur-Werkstatt. Unterhaltung einer Amateur-Chauffeur-Schule. Auch Vertretung der Jenatzyfabrik. Der Schwerpunkt des Unternehm. liegt in dem Garage- u. Reparaturgeschäft. Die Garagehalle befindet sich in gemieteten Räumen, Schiffbauerdamm 35; der Pachtvertrag wurde 1908 auf 18 Jahre verlingert. 1909 findet ein Neubau bezw. eine Erweiterung statt. Kapital: M. 150 000 in 126 Vorz.-Aktien u. 24 abgest. St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 300 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./3. 1907 um M. 700 000 zwecks Erbauung neuer Garage- räume u. zur Ausdehnung des Geschäftsbetriebes. Diese ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien wurden von einem Konsort. zu 116 % übernommen u. davon 300 Stück den alten Aktionären 121 vom 24./4.–4./5. 1907 zu 119 % angeboten. A.-K. somit von 1907–1908 M. 1 000 000. Sanierung 1908: Die Ges. ist durch den Gründer der Ges. Siegmund Friedberg, dem Bankier der Ges., um ca. M. 750 000 geschädigt, da aber das Unternehmen selbst lebens- fähig ist, beschloss die G.-V. v. 29./5. 1908 die Rekonstruktion desselben in folgender Weise: Aus der Konkursmasse S. Friedberg wurden rund M. 318 000 eigene Aktien für M. 5000 u. Aufgabe der Ansprüche an die Konkursmasse erworben, während weitere M. 82 000 frei- händig für M. 18 560 angekauft wurden; diese 400 Aktien wurden vernichtet. Sodann wurde beschlossen, das noch verbleibende A. KE. von M. 600 000 auf M. 150 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 4: 1 herabzusetzen. Durch Zuzahl. von 5 % des Nennwertes der alten Aktien d. h. also von 20 % = M. 200 der zus. gelegten Aktien (zus. M. 25 200) wurden 126 Vorz.-Aktien mit einer Vorz.-Div. von 5 % kreiert. Der Rest des Gewinnes wird gleichmässig auf die beiden Aktienarten verteilt. Von dem aus der Aktienzus. legung resultierenden Buch- gewinn von M. 850 000 wurden M. 788 846 zu Abschreib. auf Debit. verwendet. Die G.-V. v. 29./5. 1908 verweigerte die Entlastung an Siegm. Friedberg, Fritz Bohn u. Theod. Lederer bezw. dessen Erben. Über verschied. Forder. an die Ges. schweben Prozesse, teilweise sind sie durch Vergleich erledigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 St.-Aktie = 1 St., 1 Vorz.-Aktie = 2 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Kassa 2920, Debit. 67 064, Waren 70 637, Masch. u. Werkzeuge 5325, elektr. Anlage 3291, Inventar 6588, Gebäude 29 712, Dubiose 1. –Pas siva: 1 150 000, Kredit. 30 564, noch zu bezahl. Löhne 445, Debit.-Res. 3600, Gewinn 931. Sa. 185 541. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 27 155, Dubiose 788 846, Dekort 679, Unk. 145 832, Aktienrückkauf 23 560, Aktienausgleich 10, Abschreib. 9787, Reingewinn 931. —– Kredit: Gewinn aus Aktienzus. legung 850 000, Aktieneinzahl.-Kto 25 200, R.-F. 16 128, Waren 54 746, Garage 25 151, Werkstatt 25 574, Zs. 3. Sa. M. 996 803. bDividenden: 1906: 12 % Pb... 1907––1908: 06,0 %. Direktion: Paul Neumann. Aufsichtsrat: Pastor Reinhard Hanff, Wildau b. Drahnsdorff; Rentier Friedr. Bühring, Blankenburg a. H.; General-Major a. D. Heinr. von Warendorff, Charlottenburg; Rentier Max Hahn, Nauen. Zahlstelle: Berlin: Eigene Kasse. Berliner Elektromobil-Droschken-Akt.-Ges. in Berlin, N. 4, Chausseestrasse 128. Gegründet: 15./5. 1905; eingetr. 27./7. 1905. Statutänd. 14./2. 1906 u. 25./6. 1908. Gründer: Bankier Carl Neuburger, Dr. jur. Ernst von Kaldenberg, Freih. Friedr. von Rothkirch u. Panthen, Berlin; Kammerrat Carl Künzig, Donaueschingen; Dir. Wilh. Schreiber, Charlottenburg. Zw eck: Betrieb des Droschken- und sonst. Fahrwesens mittels Kraftfahrzeuge in Berlin u. Umgegend, sowie Verkauf, Vermietung u. Aufbewahr. von Kraftfahrzeugen. Die Ges. hat Chausseestr. 128 u. Halensec, Katharinenstr. 19 je ein Depot. Die ersten Bedag-Wagen kamen Mitte Septbr. 1905 in Betrieb, jetzt im ganzen 226 Stück u. 5 Betriebswagen. An Fahrern werden ca. 400 beschäftigt. Verzögerung in der Anlieferung von Wagen, geringe Leistungsfähigk. der Akkumulatoren, Schwierigkeiten in der Gummibereifung, Streiks der Fahrer etc. be- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 19091910. I. 44