― ―― Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Erzbergwerke und Mittenbetriebe. Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Blei- und Zinkfabrikation zu Stolberg und in Westfalen in Aachen, Hochstrasse 11. Gegründet: Am 5./7. 1845 als Ges. für Bergbau u. Zinkfabrikat. zu Stolberg, Kön. Be- stätigungsurkunde v. 31./12. 1845; handelsger. eingetr. am 26.5. 1862. Im Jahre 1853 fand Verschmelzung mit dem Rhein.-Westfälischen Bergwerks-Verein unter Annahme der jetzigen Firma statt. Neues Statut v. 20./12. 1900, abgeändert 30./5. 1908, 24./4. u. 30./5. 1909. Zweck: Betrieb von Bergbau u. Verhüttung von Blei- u. Zinkerzen, auch gekaufter Erze. Die Ges. besitzt: I. Blei- u. Zinkhüttenanlage zu Stolberg und Erzgruben in der Umgegend von Stolberg (Grube Diepenlinchen etc.), bei Coblenz (Grube Mühlenbach) u. an der Sieg (Gruben Bergsegen, Anrep-Zachäus (Betrieb eingestellt) Zur Schönen Aussicht, Gustav Bischof); u. a. II. Bleihütte zu Ramsbeck in Westf. (1907 ausser Betrieb gesetzt), Erzgruben daselbst u. in der Umgegend (Dörnberg, Aurora, Bastenberg etc.); III. Zinkhüttenanlage zu Dortmund (Westfalen), Kohlen- u. Eisensteinfelder daselbst; die Kohlen- u. Eisensteinfelder sind in der Vorrichtung begriffen; IV. Grosse Bleierzgruben-Komplexe bei Linares, in der Provinz Jaén (Grube Aquisgsana) u. bei Almeria in Spanien (Sierra Almagrera u. Cabo de Gata). 1898 wurden die Zink- u. Bleierz-Koncessionen Matthias b. Vasbeck in Waldeck erworben u. in Förderung genommen. In Blankenheim in der Eifel wurde 1900 das ausgedehnte Koncessionsfeld Silberberg auf lange Jahre, mit Recht des Ankaufs, angepachtet u. man begann im Nov. 1901 daselbst mit Versuchsarbeiten (diese 1908 eingestellt); auch das Blei- bergwerk in Maubach (Kreis Düren) wurde 1908 ausser Betrieb gesetzt. 1906 Inbetrieb- nahme eines neuen Lagers der Grube Schwelm (Westf.) durch Tagbau. Infolge Betriebs- einstellung der Bleihütte Ramsbeck wurde eine a. o. Abschreib. von M. 650 000 vorgenommen. — 1908 wurde mit der Chemischen Fabrik Rhenania zu Aachen ein Abkommen getroffen, nach welchem die seitens dieser Ges. auf den Zinkhütten zu Stolberg u. Dortmund er- richteten Fabrikanlagen zur Darstellung von Schwefelsäure aus den schwefeligen Gasen der Blende-Röstöfen vom 1./1. 1909 ab für eigene Rechnung übernommen u. betrieben wird. Die Tilgung des vereinbarten Übernahmepreises dieser Fabrikanlagen erfolgt in der Weise, dass die Stolberger Ges. der Chem. Fabrik Rhenania die Schwefelsäure noch auf eine Reihe von Jahren mit einem bestimmten Preisnachlass liefern wird. Im Mai 1900 fand der Ankauf des Grubenfeldes Neudüsseldorf bei Dortmund nebst 8 Morgen Terrain statt. Durch diesen Grubenerwerb ist die Verwertung der vorerwähnten Dortmunder Kohlenfelder der Ges. durchführbar; vorläufig wird mit dem Bau einer Ver- suchsanlage zur besseren Aufschliessung der Lagerungsverhältnisse vorgegangen. Diese Versuchsanlage (Zeche Lucas), erstreckt sich auf das Abteufen zweier Schächte Förderschacht Stolberg I u. Wetterschacht Stolberg II, bis 120 bezw. 220 m (mit Sumpf 240 m) sowie auf die Ausrichtung von 4 je 600 m langen Querschlägen nach Norden u. Süden. Im Frühjahr 1907 wurde mit der Förderung aus den Vorrichtungsarbeiten begonnen. Gesamtförderung 1907 u. 1908: 56 495, 27 023 t. 1896 wurde eine Kleinbahn zur Verbindung der Ramsbecker Etablissements mit der Eisenbahnstation Bestwig-Nutlar hergestellt. Arb.-Zahl der Gruben, Hütten etc. 1908 durch- schnittlich ca. 3623. Das Kto Immobil., Konc., Gruben u. Hütten wurde infolge Neuanlagen, Erweiterungen etc. 1907 u. 1908 mit M. 1 677 517 bezw. 915 903 belastet; bei Mobil.-Kto be- trug der Zugang M 144 657 bezw. 85 303. Produktion: 1900 1901 1902 1903 1904 1905 1906 1907 1908 Bleier, 69035 6859 499 006 8138 67 988 55 00 Zinker:z . „ 17 109 19 982 21 955 18 143 17 466 16 965 16 277 16 411 16 795 Rohzink . . 138 243 18 894 18 412 21 083 22 723 25 204 26 029 26 334 25 086 gewalztes Zink „ 5 355 5 330 6 285 6 700 5 323 4 715 4 700 4 766 5 306 Kaufblei . . 15 558 17 434 18 399 16 090 16 570 16 571 17 227 15 358 14 287 Silber. . . kg 36 512 32 225 46 312 31 936 40 068 42 593 39 596 35 918 42 599 Bei Aufnahme der Bestände ult. 1907 war die Ges. gezwungen für Konjunkturverlust auf Metall M. 795 879 abzuschreiben, auch auf verschiedene Aktien etc. M. 68 936, ebenso einen