=== Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 715 preise und dem aus dem Verkauf der Metalle tatsächlich erzielten Erlöse – ist dem R.-F. II gutzuschreiben oder zu belasten. Ist bei der Aufnahme der Inventur der Markt- preis für die in gekauften Erzen und Zwischenprodukten befindlichen und aus diesen herrührenden Metalle niedriger als der dem Kaufe zugrunde gelegte Einkaufspreis, so ist entsprechend den Vorschriften des HGB. der niedrige Marktpreis einzusetzen und der Unterschied aus dem R.-F. II zu decken. Die G.-V. hat das Recht, einen dritten R.-F. zu bilden und diesem in solchen Jahren, in welchen eine Zuwendung. an den Haupt-R.-F. nicht stattfindet, bis zu 5 % des Reingewinns zu überweisen. Über die Verwendung dieses dritten R.-F. beschliesst die G.-V. auf besonderen Antrag des A.-R. Die bis 1899 übliche Dotierung des Aktien-Rückkaufsfonds wurde eingestellt und dieser Fonds selbst in einen Div.-Erg.-F. umgewandelt. Aus diesem Fonds, dessen Höhe auf M. 2 186 801 festgestellt wurde, soll die Div. in solchen Jahren, in welchen weniger als 5 % des A.-K. verteilt werden kann, auf diesen Betrag ergänzt werden und, falls der Fonds auf diese Weise unter den Betrag von M. 2 000 000 gesunken ist, in den nächsten Jahren, in welchen eine Div. von mehr als 5 % verteilt wird, zunächst die Ergänzung des Fonds bis auf den Betrag von M. 2 000 000 vorgenommen werden. Dieser Div.-Erg.-F. hat sich infolge Ergänz. bezw. Zahlung der Div. für 1907 u. 1908 auf M. 909 698 vermindert. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Immobil., Konc., Bergwerks- u. Hüttenanlagen 16 719 567, Mobil., Werkzeuge, bewegl. Masch. u. Apparate 316 036, Material. 922 544, Erze 3 482 292, Metalle 1 244 839, Kassa 67 523, Wechsel 208 569, Wertp. 1 682 839, Debit. 4 192 818. – Passiva: A.-K. 15 118 800, Oblig. 5 820 000, R.-F. I 1 600 000, do. II 1 522 514, do. III 173 679, Div.-Erg.-F. 1 665 638, Kredit. 2 933 093, Gewinn (Vortrag) 3305. Sa. M. 28 837 031. Gewinn- u. Verlust- Konto: Debet: Abschreib. auf Immobil. 966 675, do. auf Mobil. 126 794, Gewinn 3305. Sa. M. 1 096 774. – Kredit: Gewinn auf Erze, Waren etc. M. 1 096 774. Kurs: In Berlin Ende 1887–1900: Priv. Aktien: 113.10, 128.90, 145, 129.40, 119.75, 109.25, 102.50, 107, 123.50, 144.75, 143.60, 158.25, 177.50, 139 %; St.-Aktien: 38.60, 45.25, 78.60, 66.60, 53.10, 34, 30, 33.50, 40, 71.50, 69, 78.60, 118, 67.50 %. Auch notiert in Köln. Die Priv. Aktien und die St.-Aktien wurden ab 10./1. 1901 in Berlin franko Zs. gehandelt, ab 22./5. 1901 wurde die Notiz für die alten Aktien überhaupt eingestellt. Gleichber. abgest. Aktien (Nr. 1–50 396) Ende 1901–1908: 117.90, 121, 144, 171, 203.75, 183.25, 137.70, 137.25 %. Eingef. im Mai 1901 durch die Deutsche Bank. Erster Kurs 22./5. 1901: 140.50 %. Lieferbar ab 1./4. 1902 nur die neuen Stücke. Die Zulassung der Aktien Nr. 50 397–51 896 wurde Ende Juni 1909 beantragt. In Brüssel Ende 1892–1900: Priv. Aktien: frs. 432, 396, 399, 492, 535, 547, 610, 679, 530 pro Aktie; St.-Aktien: frs. 165, 130, 148, 200, 285, 270, 305, 375, 285 Ppro Aktie. Gleichber. Aktien Ende 1901–1908: frs. 450, 460, 554, 638, 758, 686, 529, 520 pro Stück. Dividenden: Priv. Aktien 1887–99: 6, 7½, 7½, 8½, 7, 6, 5, 6, 7, 7, 8, 10, 10 %; St.-Aktien 1887–99: 1, 2½, 2½, 3½, 2, 1, 0, 1, 2, 2, 3, 5, 5 %; gleichber. Aktien 1900–1908: 8, 5, 5, 6, 9, 10, 10, 5, 5 %. (1901 gezahlt aus dem Div.-Erg.-F., ebenso wurden zur Zahlung der Div. für 1907 dem Div.-R.-F. M. 334 361 entnommen.) Zahlbar 1./6. Coup.-Verj.: 5 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Geh. Bergrat Dr. Victor Weidtman. Aufsichtsrat: (9–13) Präs. Rob. Suermondt, Aachen; Stellv. Victor Linon, Verviers; Alfred de Watteville, Paris; Graf Fritz de Pinto, Ensival; Theodor Nellessen, Geh. Komm.-Rat Carl Delius, Aachen; Alfred Simonis, Verviers; Graf Carl van der Straten-Ponthoz, Brüssel; Komm.-Rat Emmerich Weismüller, Frankf. a. M.-Bockenheim; Geh. Justizrat Carl Teewag, Dortmund; Berghauptm. a. D. Vogel, Bonn. Prokuristen: Wilh. Jacobs, Carl Demmer, A. Mensing, Carl Breuer, Ferd. Hilt. Zahlstellen: Aachen: Eigene Kasse, Bergisch Märkische Bank, Rhein.-Westfäl. Disconto- Ges. u. deren Filialen in Cöln, Coblenz u. Bonn; Berlin: Deutsche Bank, Mendelssohn & Co.; Berlin, Düsseldorf u. Cöln: A. Schaaffh. Bankver.; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co.; Elberfeld: von der Heydt, Kersten & Söhne; Verviers: Banque geénérale Belge; Lüttich: Nagelmackers & fils; Brüssel: Balser & Co. Heinrich Lapp A.-G. für Tiefbohrungen in Aschersleben. Gegründet: 20./2. 1899; eingetr. 7 4. 1899; Übernahmepreis M. 1 220 394 abzügl. M. 95 394 Passiva, also M. 1 125 000. Gründung 8. Jahrg. 1900/1901. Statutänd. 14./9. 1907. Zweck: Ausführung von Tiefbohrungen, Betrieb der Masch.- Fabrikat. Lieferung von Tiefbohr-Einricht., Tiefbohr- Werkzeugen und Fanggeräten aller Art. Laut G.-V. v. 14./9. 1907 kann die Ges. für eigene und fremde Rechnung Tiefbohrungen ausführen. Die Ges. ist an einer Reihe von Bergwerks- Unternehmungen beteiligt; Grundeigentum der Ges. in Aschersleben insgesamt 1 ha 34 a mit einer Gesamtstrassenfront von ca. 430 m Länge. 1907 gelang es die Beteiligung an den Kalifeldern Lossa b. Rossleben mit gutem Gewinn zu veräussern. Der Verkauf konnte nicht gegen Barzahlung erfolgen. Die Ge- sellschaft erhält den Kaufpreis, der inzwischen verzinst wird, bei Erreichung des Kalilagers in der vom Käufer in Angriff zu nehmenden Schachtanlage, spätestens jedoch am 1./4. 1910. Für diese Zahlungsverpflichtung bürgt eine erste Berliner Bank selbstschuldnerisch. Die Ges. war somit in der Lage für 1906/07 statt mit einem Fehlbetrage mit einem Reingewinn