―― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 725 Victor Nawatzki, Vegesack; Komm.-Rat Carl Spaeter, Koblenz; Gen.-Dir. Herm. Steinicke, Halle a. d. Saale. YZahlstellen: Bremen: Bremer Bank (Filiale der Dresdner Bank), Deutsche Bank, Deutsche Nationalbank, Disconto-Ges., Bernhd. Loose & Co., Carl F. Plump & Co., E. C. Weyhausen; Berlin: Nationalbank für Deutschl.; Frankf. a. M.: Mitteldeutsche Creditbank. Koenigin-Marienhütte Act.-Ges. in Cainsdorf b. Zwickau i. S. Gegründet: 13./12. 1877 aus der Deutschen Reichs- u. Continental-Eisenb.-Bau-Ges.; = eingetr. 8./1. 1878. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Statutänd. 27./3. 1899, 10./12. 1901. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes zu Cainsdorf, sowie Abbau von Kalksteinbrüchen bei Crimmitschau u. der Flussspatgrube Ludwig ver. Feld, des Dolomitbruches in Wahlen u. der Hornsteinbrüghe in Osdatz u. Waldau. Die Koenigin- Marienhütte umfasst jetzt 1 Martinwerk mit 4 Öfen, 1 Walzwerk, 1 Giesserei für Maschinen- u. Bauguss, Maschinen- bauwerkstätte, 1 Röhrengiesserei nebst Wasserleitungsbau u. Gaswerksbau, 1 Brückenbau- anstalt und eine Dinasziegelei; als Hilfsbetriebe besitzt die Ges. eine Gasanstalt und ein elektr. Kraftwerk. 1899 wurde der Ausbau der Wasserkraft der Mulde durch eine neue Turbinenanlage von 300 HP. fertiggestellt; ebenso 1900 zur Ersparung von Kohlen zu Betriebs- u. Beleucht.-Zwecken ein Kraftwerk mit 900 HP., welches mit den Turbinen zus, arbeitet. 1900 wurde die Licenz zum Bau von Riedler-Express-Pumpen erworben, welche die Ges. mit mehreren anderen Firmen teilt. Der Betrieb der der Ges. im sächs. u. reuss. Vogtlande gehörigen Eisensteingruben ist jetzt ganz eingestellt, die Erzgrubenfelder b. Auerbach in der Oberpfalz wurden 1906 mit M. 770 786 Gewinn verkauft (s. unten bei Anleihe II). Der Restbesitz der in Bayern gelegenen Gruben u. Mutungen wurde 1907 mit M. 197 501 Gewinn verkauft, hiervon fanden M. 97 501 zu ausserord. Abschreib. Verwendung, während M. 100 000 dem Disp.-F. überwiesen wurden. Der bereits Ende 1901 ausgeblasene veraltete Hochofen kam 1907/08 zum Abbruch u. wird nicht wieder aufgebaut. Arb.-Zahl 1908: 1856. Ausgaben für Neuanschaffungen etc. 1902–1908: M. 175 559, 227 284, 143 036, 192 618, 233 080, 100 429, 142 347. Gesamtumsatz 1899–1908: M. 9 951 320, 12 212 743, 7 007 559, 7 064 546, 7 249 384, 8 028 446, 8 872 240, 9 850 698, 11 372 112, 9379 207. Löhne 1908: M. 2 044 720. Die Ges. gehört dem Gussröhren-Syndikat an. Mit der Eisengewerkschaft Maximilianshütte A.-G. in Rosenberg, welche in der Nähe zu Lichtentanne das Thomas- und Walzwerk König Albertwerk errichtete, wurde 1895 bezw. 1897 eine Verständigung zur Verhütung des Wettbewerbes erzielt. Der Vertrag mit der Maximilianshütte betr. Lieferung von Thomasblöcken ist zum 1./2. 1906 gekündigt. Zwecks Herstellung dieser Blöcke im eigenen Martinwerk der Cainsdorfer Ges. ist dieses 1905 u. 1906 mit M. 250 000 Kostenaufwand umgebaut. Wert der Gesamtanlagen der Marien- hütte Ende 1908 M. 4 801 400. Die Gesamtabschreib. seit 1877–1908 betragen M. 11 309 443. Im J. 1905 konnte eine Minderung des Verlustsaldos von M. 302 776 um M. 205 447 auf M. 157 329 stattfinden, der 1906 ganz getilgt wurde. Kapital: M. 5 503 800, und zwar M. 5 007 600 in 8346 Vorz.-Aktien mit Aufdruck in roter Farbe „Vorz.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901* (Nr. 1–8346) à M. 600 u. M. 496 200 in 745 abgest. St.-Aktien mit Aufdruck in grüner Farbe ,St.-Aktie gem. G.-V.-B. v. 10./12. 1901* (Nr. 1–663) à M. 600 u. 41 ebensolchen St.-Aktien (Nr. 663/664–826/827) à M. 1200. Bis Ende 1901 M. 6 000 000 in 10 000 Aktien (Nr. 1–10 000) à M. 600. Bezugsrecht al pari hatten die ersten Zeichner und die Aktionäre je zur Hälfte. Zur Tilg. der Unterbilanz am 31./12. 1901 von M. 730 648, Abstossung der bis 1./7. 1902 unkündbaren, in den letzten Jahren behufs Ausführung von Neubauten aufgenommenen Bankkredite, sowie behufs Vor- nahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 10./12. 1901 folgendes: 1) Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung von Aktien (je 2 Aktien von M. 600 zu einer Aktie). 2) Schaffung von 5 % Vorz.-Aktien. Die Aktien, auf welche eine bare Zuzahlung von M. 100 geleistet und auf welche ausserdem eine 4½ % hypothekarisch eingetragene, zu 105 % rückzahl- bare Oblig. der Ges. von M. 150 bezogen wurde, blieben von der Zus. legung befreit und wurden Vorz.-Aktien. Dieselben erhalten ab 1./1. 1902 aus dem Reingewinn 5 % Div. vorweg und nehmen an dem weiter verteilbaren Rest, nachdem die übrigen Aktien gleichfalls 5 % erhalten haben, mit diesen gleichmässig teil. Im Falle Liquid. der Ges. werden zunächst die Vorz.-Aktien mit einem Betrage von je M. 100 auf je M. 600 Nennwert berücksichtigt; die weitere Verteilung geschieht auf beide Aktienarten gleichmässig nach Massgabe ihres Nennwertes unter Abzug jener auf die Vorz.-Aktien vorweg gezahlten M. 100. 3) Ausgabe von Oblig. der Ges. gemäss Ziffer 2. Frist zur Zuzahlung und Zeichnung der Oblig. v. 2.–31./1. 1902. Nach diesem Termine sind die Aktionäre, welche sich an der Zuzahlung und Zeichnung der Oblig. nicht beteiligt hatten, zur Einreichung ihrer Aktien zur Zus. legung bis 10./5. 1902 aufgefordert worden. 164 Aktien wurden nicht eingereicht, für kraftlos erklärt u. dafür die 82 St.-Aktien a M. 1200 mit Doppelnummern ausgegeben. Im ganzen ist auf 8346 Aktien eine Zuzahlung von M. 834 600 geleistet worden: ferner hat die Ges. aus der Zus. legung von 1654 Aktien in 827 einen buchmässigen Gewinn von M. 496 200 erzielt. Diese beiden Beträge unter Hinzunahme von Res. in Höhe von M. 234 447 sind zu ausserord. Abschreib. in Höhe von M. 700 000, ferner zur Tilg. der Unterbilanz per 31./12. 1901 von M. 730 648 und mit M. 126 910 zu einer Rücklage für die Kosten der Rekonstruktion und der Anleihe II verwandt worden. 3 ――― ―――― ―――――― x. ――