Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 731 Kurs: Notiert in Düsseldorf, aber meistens gestrichen; Ende 1908: 130 %. Dividenden 1892–1908: 11, 10, 10, 10, 15, 15, 15, 15, 0, 0, 0, 6, 8, 8, 10, 9, 7 % Coup.- Verj.: 5 J. (F.) Vorstand: Komm.-Rat C. R. Poensgen, Ernst Poensgen. Prokuristen: Karl Erk, Karl Peekhaus. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Geh. Justizrat Esser, Dr. Alb. Poensgen, Aug. Haniel, W. Grevel, Alb. von Burgsdorff, Komm.-Rat C. Poensgen, Arthur Poensgen. vahlstellen: Gesellschaftskasse; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Cöln, Berlin u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankver. Akt.-Ges. für Hüttenbetrieb in Duisburg-Meiderich. Gegründet: 15./3. 1902; eingetr. 24./4. 1902. Statutänd. 29./6. 1905 u. 11./5. 1907. Gründer s. Jahrg. 1904/1905. Die G.-V. v. 11./5. 1907 beschloss die Firma in Akt.-Ges. Thyssen & Co. um- zuwandeln (noch nicht erfolgt). Die Gewerkschaft Vereinigtes Gladbeck brachte ihre in den Gemeinden Meiderich, Oberhausen und Hamborn gelegenen Grundstücke nebst den darauf befindl. Gebäuden und Anlagen, namentlich dem in der Erricht. begriffenen Hochofenwerk gegen Gewährung von 1000 Aktien à M. 1000 in die A.-G. ein. Die Anlagen der Ges. sind etwa 1 km westlich der Bahnstation Neumühl –Rheinland an der Emscher gelegen. Dort hat die Ges. Eisenbahnanschluss. Sie steht ferner durch die Eisenbahn Deutscher Kaiser— Oberhausen-West mit dem Rheinhafen der Gew. Deutscher Kaiser u. der Station Oberhausen- West in Verbindung. Die Ges. setzte den 1901 von der Gew. Vereinigtes Gladbeck be- gonnenen Bau eines modernen Hochofenwerkes fort. Im Mai u. August 1903 wurden der erste und zweite Ofen, im Dez. 1904 der dritte, im April 1907 der vierte Ofen in Betrieb genommen, mit jährl. ca. 300 000 t Produktionsfähigkeit; ein fünfter Hochofen ist 1909 in Betrieb gekommen. Es werden alle Sorten Giesserei-, Puddel-, Stahl- und Spiegeleisen, sowie Ferro- Mangan hergestellt. Zur Dampferzeugung dienen 26 Cornwallkessel mit zus. 2960 am Heiz- fläche. Die Heizung erfolgt durch Hochofengase. Die zurzeit vorhandenen Dampfmaschinen repräsentieren zus. 6675 HP. Zur besseren Ausnutzung der Hochofengase sind im Bau begriffen eine Gasreinigungsanlage für Heiz- und Kraftzwecke, zwei Gasgebläsemaschinen von zus. 3200 Ps und vier Gasmaschinen zur Erzeugung elektr. Energie von zus. 8000 PS. Ferner ist eine Drahtseilbahn seitens der Gew. Deutscher Kaiser von deren Kokerei auf dem benachbarten Schacht IV nach der Hochofengicht der Ges. hergestellt, vermittels deren der Koks den Hochöfen ohne Umladung zugeführt wird. Die Ges. beschäftigte 1908 im Durch- schnitt 30 Beamte und 546 Arb. Roheisen-Produktion 1903–1908: 73 770, 145 788, 186 829, 216607, 215013, 161 738 t. Die Ziegeleianlage umfasst zwei Ringöfen; Jahresproduktion 1902–1908: 5.749 600, 6 463 300, 7 447 350, 6 728 000, 5 391.550, 4 515 150, 2 710 000 (1908 mit einem Ringofen) Steine. Der Gesamtgrundbesitz der Ges. in Duisburg-Meiderich, Hamborn, Oberhausen u. Rheinau betrug Ende 1908 noch 91 ha 60 a 19 qm, nachdem 1908 6 ha 50 a 85 qm für M. 357 840 verkauft sind. Zugänge auf Anlage-Kto erforderten 1908 M. 2 049 272, davon entfallen M. 1194 845 auf die Hochöfen, M. 149 836 auf Betriebsgebäude u. M. 467 957 auf wohngebäude, M. 179 383 auf elektr. Anlagen. Im Jahre 1906 hat die Ges. den Grubenfeld- Besitz der Concordia-Hütte, vormals Gebr. Lossen A.-G. in Bendorf u. die Gew. Weilburg zu Weilburg erworben. Diese Grubenfelder haben eine Grösse von ungefähr 2000 ha u. liegen zum grössten Teil in Gebieten, in denen bisher bereits mit Erfolg Eisenstein-Bergbau be- trieben worden ist. Die Ges. ist bei den Rheinischen Kalksteinwerken G. m. b. H., Wülfrath, mit ¼ Anteil beteiligt, eingez. M. 500 000, ausserdem M, 1 500 000 Darlehn der Gesellschafter Dieses Unter- nehmen umfasst z. Zt. einen zus.hängenden Grundbesitz von 208 ha, wovon etwa die Hälfte zum Abbau günstig anstehendes Kalksteingelände ist. Die Förderung beträgt über 2000 t arbeitstäglich. Es' sind 3 Ringöfen in Betrieb, welche arbeitstäglich 400 t Kalk her- stellen. – 1906 hat die Ges. in Gemeinschaft mit der Firma Thyssen & Co. und der Gew. Deutscher Kaiser, die Firma Transportkontor „Vulkan“, G. m. b. H., Rotterdam und Bruck- hausen-Rhein (St.-Kap. M. 30 000) und die Firma Thyssensche Eisenhandels-Ges., m. b. E.= Duisburg-Meiderich (St.-Kap. M. 100 000) gebildet. Die erstere Firma wird in der Hauptsache den Transport der für Gew. Deutscher Kaiser und die Ges. selbst bestimmten Erze auf dem Rhein besorgen, die letztere hat nach Ubereinkunft mit dem Roheisen-Syndikat, G. m. b. H., Düsseldorf, zunächst den Verkauf von syndiziertem Roheisen aufgenommen. Das Effekten-Konto umfasst: M. 1 074 000 St.-Aktien, M. 376 000 6 % Vorz.-Aktien, M. 471 000 5 % Obligationen der Akt.-Ges. Oberbilker Stahlwerk, Düsseldorf-Oberbilk, die im J. 1906 erworben wurden. Diese Ges., deren A.-K. M. 2 000 000 St.-Aktien u. M. 9 000 000 Vorz.-Aktien beträgt, hat seit 1900 Div. nicht verteilt. 1905 fand auf 1000 Aktien der Oberbilker Ges. eine Zuzahlung von 75 % des Nominalbetrages statt. Diese Aktien wurden in 6 % Vorz.-Aktien umgewandelt. 1905/06–1906/07 ergaben Reingewinne von M. 152 855 bezw. 364 959, aus welchen je 6 % Div. auf die Vorz.-Aktien verteilt wurden. Bei dem Er- werb der Aktien und Oblig. des Oberbilker Stahlwerks sind in der Hauptsache der Roheisenverbrauch des genannten Werkes sowie der Bedarf an Stahlfassongussstücken der mit der Ges. liierten Werke bestimmend gewesen. Zweck: Übernahme u. Fortbetrieb der in Meiderich von der Gew. Vereinigtes Gladbeck in Gladbeck i. W. begonnenen Hochofenanlagen mit allem Zubehör, Bergbau auf allen Gruben,