― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 33 land-Cement, Schlackensteinen u. Wegebaumaterial 1899 u. 1900 Errichtung einer Portland- Cementfabrik mit einer Produktionsfähigkeit von jährlich 100 000 Fass in 10stündiger Schicht und einer Steinfabrik mit einer Produktionsfähigkeit von 40 000 Steinen in Ziegelsteinformat pro Schicht. Am Bahnhof Hochfeld hat die Ges. ein 47 Morgen grosses Terrain mit Gleis- anlagen zum Schlackensturz. 1900 Bau einer weiteren elektr. Centrale für Licht u. Kraft mit 375 HP., wodurch hauptsächlich auch die Steinfabrik elektr. Antrieb erhalten hat, ferner eine Pumpanlage, die die Kondensation der Betriebsmaschine der Cementfabrik u. eine Gas- kraftmasch. von 500 HP. mit Wasser versieht. 1903 wurde zur Verbilligung der Gestehungs- kosten ein vorhand. Gebäude zu einer Giesserei für Coquillen u. schweren Lehmguss ein- gerichtet u. zu diesem Zweck die elektr. Centrale erweitert. Zwecks voller Ausnutzung der Hochofenanlage beschloss die G.-V. v. 18./8. 1904 zur Vergrösserung des Eigenverbrauchs von Roheisen Ankauf des Oberbilker Blechwalzwerkes mit 4 Walzenstrassen gegen Ge- währung von M. 900 000 neue Aktien zu 110 % mit Div.-Recht ab 1./1. 1905, von welchem Tage ab die Übernahme des Werkes erfolgte. Zwecks Anlage eines neuen im Herbst 1905 in Betrieb gekommen Martinstahlwerkes mit 3 Martinöfen von 40 –50 t Fassung u. 7 Genera- toren zur Herstellung von Flusseisen u. Flussstahl u. sonstigen Erweiterungen wurde der A.-R. ermächtigt, durch Aufnahme einer Anleihe von M. 1 000 000 neue Mittel zu beschaffen. Zur weiteren Ausgestaltung des Walz- u. Hochofenwerks, der Giesserei und Cementfabrik, sowie zur Erhöhung der Betriebsmittel genehmigte die G.-V. v. 26./1. 1905 Erhöhung der Anleihe um M. 2 000 000 auf M. 3 000 000. Die Grundstücke des Oberbilker Werkes sind von der Duisburger Ges. nur gepachtet, u. zwar auf 15 Jahre zu jährl. M. 20 000. Die ge- samten Werksanlagen wurden mit nur M. 350 000 bewertet. Das) ahr 1906 schloss nach Abschreib. von M. 470 861 mit einem Verlust von M. 195 072 ab (gedeckt aus R.-F.), da der gesamte Hochofenbetrieb unter dauernden Störungen litt; statt der erwarteten ca. 130 000 t Eisen konnten nur ca. 84 000 t erzeugt werden. Die Kosten des durch die fehlerhafte Konstrukt. notwendig gewordenen Umbaues des neuen Hochofens bilden einen wesentlichen Teil des Betriebsverlüstes. Auch hat die Untersuchung des gesamten Hochofen- Betriebes ergeben, dass auch die 3 anderen Hochöfen in der Konstruktion veraltet u. ausserdem infolge unzu- länglicher Reparaturen ziemlich verbraucht sind. Die Reorganisation des gesamten Hoch- ofenbetriebes wird Mitte 1909 durchgeführt sein. Der Verlust für 1908 M. 445 917 wurde durch Entnahme a. R.-F. gedeckt. Die ordentl. G.-V. v. 13. Juni 1907 beschloss die Sanierung der Ges. (Näheres hierüber s. unten bei Kap.). Für Neuanlagen wurden 1906 u. 1907 M. 1 948 493 bezw. 1 466 841 verausgabt. Das Konto: Ausgabe 1907/08 für im Bau befindliche Neuanlagen stand Ende 1908 mit M. 4 017 543 zu Buch. 1902–1908 wurden auf den Gruben gefördert 7209, 10 840, 11 074, 17 354, 16 082, 19 667, 20 252 t, phosphorhaltige Erze u. ausserdem Roteisenstein; die Hochöfen erzeugten 80 016, 96 495, 82 928, 87 963, 84 246, 98 521, 81 449 t, Eisen, Gusswarenproduktion: 16 247, 18 430, 18 129, 20 634, 23 457, 24 225, 16 255 t, Cementversand 320, 1150, 1563, 1305, 16 895, 16 670, 20 072 Doppelladungen. Das Stahlwerk produzierte 1906–1908: 65 992, 72 600, 69 985 t Roh- brammen u. Blöcke. Das Oberbilker Blechwalzwerk stellte her: 5434, 5047, 4700 t Luppen; 34 408, 34 650, 29 050 Schweisseisen- u. Flusseisenstreifen u. Bleche. Gesamtarbeiterzahl 1908 durchschnittl. 1220 Mann in Hochfeld u. 325 in Oberbilk. Die Schlackensteinfabrik lieferte 1906 bis 1908: 5 802 500, 5 530 000, 2 836 000 Stück. – Die Ges. gehörte 1908 dem Roheisen-Syndikat mit 79 776 t, auch beim Schiffsbaustahl-Contor sowie dem Rhein.-Westf. Cement-Syndikat bpeteiligt. Kapital: M. 7 200 000 in 4200 abgest. Aktien à M. 1000 u. 3000 Aktien von 1907 à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000, erhöht 1872 auf M. 4 500 000. 1867 erhielt die Ges. von einem Gross- aktionär M. 78 000 in Aktien und weitere M. 3000 gegen eine Buchforderung übergeben; diese M. 81 000 behielt die Ges. bis Ende 1895 im Portefeuille und gab sie 1896 bei Ein- führung der Aktien an der Berliner Börse zur Emission. Die G.-V. v. 9./5. 1899 beschloss Erhöhung um M. 900 000 in 600, ab 1./1. 1899 div.-ber. Aktien à M. 1500, angeboten 400 Stück den Aktionären 15: 1 v. 26./5.–9./6. 1899 zu 125 %; restl. 200 Aktien à 140 % dienten zur Erwerbung einer Portland-Cementfabrik (s. oben). Zwecks Erwerb des Oberbilker Blech- walzwerks Erhöhung des A.-K. lt. G.-V. v. 18./8. 1904 um M. 900 000 (auf M. 6 300 000) in 600, ab 1./1. 1905 div.-ber. Aktien à M. 1500, begeben an die Besitzer des Oberbilker Walzwerkes zu 110 %. Die G.-V. v. 13./6. 1907 beschloss Herabsetzung des A.-K. von M. 6 300 000 auf M. 4 200 000 durch Abstemp. der 4200 Aktien von M. 1500 auf M. 1000. Die gleiche G.-V. genehmigte die Ausgabe neuer Aktien im Betrage von M. 3 000 000 (al-o Erhöhung auf M. 7 200 000) in 3000 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1907, übernommen von einem Konsort. zu 100 %, angeboten davon M. 2 800 000 den alten Aktionären 3: 1 im Juli 1907 zu 105 % £ 4 % Stück-Zs. ab 1./7. 1907. Der durch die Sanierung frei gewordene Betrag diente zu ausserord. Abschreib. auf ältere Werksanlagen u. zur Deckung der Sanierungskosten: der durch die Kapitalserhöhung gewonnene Betrag war mit M. 2 000 000 zur Deckung der lauf. Bankschulden und mit M. 1 000 000 zur Umgestaltung der Hochofenanl. bestimmt. Die veralteten u. unbrauchbaren Hochöfen sollen durch neue ersetzt werden, einer ist bereits im Betrieb, den zweiten wird man im Herbst 1908 fertiggestellt haben, die Kosten für den dritten Hochofen hofft man aus den Erträgnissen der Jahre 1907 u. 1908 decken zu können. Durch den Neubau der Hochöfen soll die Produktion derselben auf 200–250 000 t jährl. gesteigert werden. Im Jahre 1907 hat die Ges. nach M. 465 408 Abschreib. einen Reingewinn von M. 177 951 erzielt, der jedoch mit Rücksicht auf die bedeutenden Neubauten nicht verteilt, sondern vor- getragen wurde.