― Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 3 meister Koenig, Norden; Dr. Sondheimer, Frankf. a. M.; Komm.-Rat G. Küchen, Mülheim- Ruhr; Rechtsanwalt Dr. Küstermann, Lübeck; Komm.-Rat Berthold Körting, Hannover; Hütten-Dir. Rich. Hauttmann, Bremen. Gesellschaft des Emser Blei- & Silberwerks in Ems. (Ges. aufgelöst u. Firma erloschen.) Gegründet: 9./12. 1871. Letzte Statutänd. 21./5., 15./11. 1902, 20./5. 1905 u. 17=39 1906. Zweck: Gewinnung von Blei u. Silber, Zink-, Kupfer- u. Eisenerzen. Besitz: Die Gruben Mer cur u. Rosenberg; Koncess. Birksgräben u. Silberkaute (s. auch Bilanz). Die Roherz- förderung betrug 1902–1907: 38 786, 37 403, 42 410, 64 023, 67 280, 69 551 t. Die Auf- bereitungen stellten dar: 4297, 3127, 3258, 5814, 4942, 4942 t Bleierze, 3464, 3168, 3423, 5418, 5577, 5428 t Blenderze, 899, 884, 777, 1041, 1338, 1308 t Spateisenstein u. 216, 80, 176, 141, 79, 14 t Kupferkies. Die Blei- u. Silberhütte stellte dar: 4709, 4098, 3706, 4115, 4862, 4668 t Weichblei, 150, 161, 81, 144, 163, 62 t Hartblei, 4739, 2324, 2622, 4540, 4677, 4191 kg Blick- silber, 37, 15, 22, 25, 26, 25 t Bleigelb, 150, 89, 62, 43, 80, 92 t Kupferstein; im Blei- u. Röhrenwerk wurden 3071, 3940, 3802, 3361, 3128, 2947 t Platten, Röhren u. Draht gefertigt. Für 1908 nicht veröffentlicht. Belegschaft an 1000 Mann. Zugänge auf Neuanlagen erforderten 1906–1907 M. 223 598, 815 145, 161 233. Der Ges. ist 1880 der Bergwerksbetrieb in dem von den Emser Trinkquellen etwa 800 m entfernten und ausserhalb der von der Bergbehörde festgestellten Quellenschutzgrenze belegenen Hoffnungsstollen mit seinen sehr reichen, silberhaltigen Bleierzen im öffentlichen Interesse von der Preuss. Regierung verboten wurden. Bis 1886 ruhte dieser Betrieb vollständig, erst dann wurde gestattet, die obere Sohle des Stollens, die höher liegt als der Ausfluss der Trinkquellen, abzubauen. 1891 wurde sodann auch der Abbau der unteren, bereits vorgerichteten Stollensohle frei- gegeben, nach kurzer Zeit aber wieder inhibiert, so dass die vorhandenen Schächte ersaufen mussten. Gelegentlich der in Ems im Auftrage der Regierung von dem schweizerischen Ing. A. Scherrer ausgeführten Neufassungen der Emser Trink- und Badequellen, ist nunmehr zuverlässig festgestellt worden, dass die Quellen in keiner Beziehung zu dem oben er- wähnten „Hoffnungsstollen stehen. Infolgedessen ist begründete Aussicht vorhanden, eine Aufhebung des Abbau-Verbots zu erwirken. Bezügliche Schritte sind bereits eingeleitet. Die Gen.-Vers v. 24./4. 1909 beschloss die Fusionierung mit der Akt.-Ges. für Bergbau, Blei- u. Zinkfabrikation zu Stolberg u. in Westfalen, Sitz in Aachen, demzufolge diese Ges. ihr Vermögen als Ganzes unter Ausschluss der Liquidation auf die Aachener Ges. mit Wirkung vom 1./1. 1909 ab überträgt; die Aktionäre der Ges. des Emser Blei- u. Silberwerks erhielten Zzus. M. 1 200 000 in 1000 Aktien à M. 1200 der Aachener Ges. mit Div.-Scheinen àb 1./1.1909. Kapital: Bis Ende 1908: M. 2 600 000 in 2000 Inh.-Aktien à Thlr. 200 = M. 600 u. 1400 Vorz.-Akt. à M. 1000. Die Aktien à M. 600 lauteten früher auf Namen. Die G.-V. v. 30./1. 1902 beschloss Umgestalt. des Betriebes durch Centralisierung des gesamten Dampfmasch.-Betriebes mit elektr. Kraftübertrag. unter Mitanschluss der Lahnwasserkraft der Silberau, die durch Erricht. weiterer Turbinenanlagen für Mittelhochwasserstände eine wesentl. gröss. Ausnutzung als bisher gestattet. Zur Beschaffung der dazu erforderlichen Geldmittel beschloss die G.-V. v. 21./5. 1902 Herabsetzung des bis dahin M. 2 400 000 betragenden A.-K. auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 2: 1 (Frist bis 1./10. 1902); ferner Erhöhung des so herabgesetzten A.-K. um M. 2 000 000 durch Neuausgabe von 2000 5 % Vorz.-Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären bis 15./7. 1902 auf 2 alte Aktien 1 Vorz.-Aktie zu pari. Gezeichnet wurden M. 1 000 000 Vorz.-Aktien u. die Erhöhung lt. G.-V. v. 15./11. 1902 zunächst hierauf beschränkt. Die Vorz.-Aktien nahmen erst an der Div. des Jahres 1994 teil, dagegen wurden für die darauf geleisteten Einzahl. vom Zahlungstage an bis 31./12. 1903 5 % Zs. jährl. vergütet. Das von den Aktionären s. Z. gegebene 4½ % hypoth. Darlehen im Betrage von M. 500 000 ist gekündigt und auf die Aktienneuzeichnungen in An- rechnung gebracht worden. Der durch die Zus. legung des A.-K. erzielte Buchgewinn von M. 1 200 6006 wurde verwendet: zu Abschreib. von M. 192 712 Betriebsverlust in 1902, zu Ab- schreib. von M. 109 188 auf Inventar, zur Tilg. des Eehlbetrags a. 1901 von M. 386 761, restl. M. 511 337 zu einem Spec.-R.-F., aus dem die seitherigen Verluste gedeckt wurden. Zur richtung von Neuanlagen beschloss die G.-V. v. 17./3. 1906 Erhöhung des A.-K. um M. 400 000 durch Ausgabe von 400 ab 1./1. 1907 div.-ber. weiteren Vorz.-Aktien, angeboten den Be- sitzern der St.-Aktien 5 1 v. 28./3.–28./4. 1906 zu 102 %. Die a. o. G.-V. v. 14./11. 1908 beschloss behufs Sanierung der Ges. die Herabsetzung des bis dahin M. 2 600 000 betragen- den A.-K. durch Zus. legung der M. 1 200 000 St.- Aktien 2: 1, also um M. 600 000. Die gültig gebliebenen M. 600 000 St.-Aktien werden den bisherigen Vorz.-Aktien gleichgestellt. Das A.-K. wird dann wieder um M. 1 000 000 durch Ausgabe neuer Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909 erhöht. Diese neuen Aktien erhalten aus dem Reingewinn eine Div. von 7 % vorweg, die gegebenenfalls aus dem Gewinn späterer Jahre in erster Linie nachzuzahlen ist. Der weiter zu verteilende Gewinn wird auf alle Aktien nach Massgabe ihres Nennwertes gleich verteilt. Den neuen Vorz.-Aktien sind im Falle einer Auflös. Vorrechte eingeräumt. Die neuen Vorz.-Aktien werden den Inhabern der gültig geblieb. Aktien in der Weise zum Bezug angeboten, dass binnen 4 Wochen nach Aufforderung zur Zeichnung auf je 2 bisherige Aktien über M. 1000 eine Vorz.-Aktie u. auf je 10 gültig geblieb. Aktien über M. 600 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. 47