Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 745 Dividenden 1888–1908: 5½, 6, 5, 2, ½, 2½, 3, ½, 5, 6½ 7 9, 9, % Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. M. Boecker, Gen.-Dir. O. Niedt. Prokuristen: Bergwerks- Dir. Ernst Braetsch, Dir. Paul Böhm, Dir. Rob. Rauer, Karl Schreiber, Heinr. Salzbrunn, A. Busch, Friedenshütte; Dir. Konrad Malcher, Johs. Tietz, Paul Jackwirth, H. Herold, Gleiwitz. Aufsichtsrat: (Mind. 7) Vors. Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Stellv. Komm.-Rat E. Berve, Breslau; Mitgl.: Bank-Dir. Otto Schweitzer, Geh. Justizrat Berger, Reichstagsabg. Bergrat Gothein, Breslau; Dir. C. Chrambach, Komm.-Rat R. Landsberg, Komm.-Rat A. Moser, Gen.-Dir. E. Holz, Geh. Reg.-Rat Bank-Dir. Witting, Rechtsanw. Dr. jur. Witt- kowsky, Bank-Dir. Dr. jur. Alfred Wolff, Reg.-Rat a. D. Dr. Ernst Magnus, Berlin; Bergrat Pieler, Ruda; Dir. S. Nathan, Sosnowice. Zahlstellen: Friedenshütte: Eigene Kasse; Berlin: Nationalb. f. Deutschl., Bank f. Handel u. Ind., Commerz- u. Disconto-Bank, Deutsche Bank, Georg Fromberg & Co., S. L. Lands- berger; Breslau: Schles. Bankverein, Bresl. Disconto-Bank (Junkernstr. 1/2) u. deren Depo- sitenkasse (Schweidnitzerstr. 50), S. L. Landsberger, sowie bei allen Filialen genannter Banken. Gelsenkirchener Bergwerks-Actien-Gesellschaft in Rhein-Elbe-Gelsenkirchen. Gegründet: 3./1. 1873; eingetr. 13./1. 1873. Letztes Statut v. 16./5. 1885, mit Nachträgen v. 24./5. 1886, 20./10. 1887, 31./1., 30./10. 1889, 12./10. 1896, 11./11. 1897, 21./3., 4./11. 1899, 25./2. 1902, 29./1. u. 29./10. 1904, 23./11. 1905, 12./3. 1907 u. 17/4. 1909. Zweck: Bergbau auf eigenen Gruben. Verwertung der Materialien im rohen Zustande u. Verarbeitung derselben für Handel u. Verbrauch. Die Ges. besitzt Zechen: I. Ver. Rhein- Elbe u. Alma mit 3 Förderungs-Schächten; II. Ver. Stein u. Hardenberg mit 2 Schächten; III. Erin mit 1 Schacht; IV. Hansa mit 1 Schacht; V. Zollern mit 2 Schächten; VI. Ver. Germania mit 2 Schächten; VII. Monopol mit Schacht Grillo u. Grimberg; VIII. Westhausen mit 1 Schacht; IX. Verein. Bonifacius mit 1 Schacht; X. Ver. Hamburg u. Franziska mit 2 Schächten. XI. Zeche Pluto mit Schächten Thies u. Wilhelm. Auf sämtlichen Zechen befinden sich Kokereien mit Anlagen bezw. Fabriken zur Gewinnung von Nebenprodukten, wie Ammoniak, Teer, Rohbenzol etce. Auf Zechen Ver. Hamburg u. Franziska, Bonifacius, sowie auf Westhausen befinden sich auch Brikettfabriken. Auf verschied. Zechen sind auch Ziegeleien vorhanden. Die G.-V. v. 23./9. 1899 beschloss Angliederung der Bergwerks-Ges. Ver. Bonifacius bei Gelsenkirchen in Kray (A.-K. M. 7 500 000). Die Berechtsame der Krayer Ges. umfasste einschliessl. der Felder Hellmuth u. Caspar Alexander 499,5 ha. Für nom. M. 7500 000 Bonifacius-Aktien wurden nom. M. 6 000 000 neue Gelsenkirchener Aktien gewährt, indem auf je nom. M. 1500 Bonifacius je nom. M. 1200 Gelsenkirchener Aktien zum Umtausch angeboten wurden; nicht umgetauschte Bonifacius-Aktien wurden 9.–23./12. 1899 mit 140 % plus 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1899 bar von der Disconto-Ges. eingelöst; ausserdem übernahm Gelsenkirchen eine Anleihe von Bonifacius im Betrage von M. 2 000 000. (Siehe unten.) Ab 31./1. 1904 Übernahme des Gesamtvermögens der Gew. Verein. Hamburg u. Franziska auf Grund eines Beschl. der Gewerken-Vers. v. 30./12. 1903 für M. 3 600 000 neue ab 1./1. 1904 div. ber. Gelsenkirchen-Aktien, sowie M. 1 000 000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar. Nebenbei war vereinbart, dass dem Grubenvorstand für die Liquid. der Gew. je M. 7000 zuzügl. 4 % Zs. ab 1./1. 1904 bar zur Verfügung gestellt werden sollten, wenn bei der Liquid. ein Gewerke an Stelle der auf jeden Kux zuzuteilenden nom, M. 3600 Gelsenkirchener Aktien Barzahlung wünscht. — Die Berechtsame der Gew. umfasst 18 787 915 qm oder mehr als 8 Maximal- felder; das Grubenfeld ist durch 4 grosse Förderschächte mit Eisenbahnanschlüssen auf- geschlossen; Kohlenvorrat in günstiger Lagerung noch 8–9 000 000 t; ein ebenso grosses Quantum steht im Feldesteile noch an. Weiter hat Gelsenkirchen Ende 1903 erworben die Kuxe der Gew. Prinz Schönaich, in- dem für je einen der 1000 Kuxe M. 3000 neue, ab 1./1. 1904 div.-ber. Gelsenkirchen-Aktien gewährt wurden. – Die Prinz Schönaich-Felder haben eine Grösse von 46 118 638 qm oder rund 21 Maximalfelder. Die Bohrlöcher haben in 500–658 m Teufe das Steinkohlengebirge erreicht und bei 532–661 m Kohle erbohrt. Die Kohlenproben sind als Esskohle (eine noch verkokungsfähige magere Kohle) und als Fettkohle festgestellt worden. Da auf den Feldern, die ein abbauwürdiges Vorkommen in Aussicht stellen, bisher weitere Arbeiten als das Niederbringen von Bohrlöchern nicht vorgenommen sind, hat eine Ausbeute seitens der Gew. noch nicht verteilt werden können. Anlässl. der Übernahme des Schalker Gruben- u. Hüttenvereins (s. unten) ging auch das Pluto-Bergwerk an die Ges. über, bestehend in 7 Steinkohlenfeldern bei Wanne; Ausbeutung mittels 4 Schächten, Schachtanlage (I u. IV) HThies, Schachtanl. Wilhelm (II u. III), Wetter- schacht V; im Abteufen begriffen ist Wetterschacht VI. Auf Schachtanlage Thies ist eine Kokerei von 156 Öfen, davon 120 mit Gewinnung der Nebenprodukte, eine 1905 erricht. neue Benzolfabrik, auf Schachtanlage Wilhelm eine Kokerei von 60 Öfen, ebenfalls mit Gewinnung von Nebenprodukten, auf Schachtanlage Wilhelm ist ausserdem eine Ringofenziegelei, Teer- destillation u. Schmierfettfabrik in Betrieb. Die Zeche Pluto ist durch Drahtseilbahn mit dem Gelsenkirchener Hüttenwerk verbunden.