Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 769 1899 u. 8./5. 1908. Die G.-V. v. 23./11. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. von Thale nach Berlin, die G.-V. v. 8./5. 1908 beschloss Rückverlegung nach Thale. IZweck: Gewinnung u. Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte. Die dem Eisenhüttenwerke Thale gehörigen Werke liegen auf einem in Thale am Harz belegenen, von der Ges. käuflich erworbenen Terrain, welches ein Areal von 14 ha 39 a 48 qm umfasst, wovon 6 ha 82 a 90 qm bebaut sind. Die Werke bestehen aus folgenden Hauptanlagen: 1) Martinwerk, Blockwalzwerk, Blechwalzwerk, 2) Blechwarenfabrik mit Emaillierwerk; 3) Masch.-Fabrik u. Eisengiesserei mit einer Ab- teilung für emaillierte Gusswaren und 4) Blechschweisserei. Die Anlagen liegen umittelbar nebeneinander, haben jedoch vollständig getrennte Fabrikationen u. sind untereinander u. mit der Station Thale durch ausgedehnte eigene Bahnanlagen verbunden. Ausgaben für Ergänzung der Anlagen 1905–1907: M. 526 793, 1 219 220, 1 326 271 u. zwar 1907 besonders für die Fertigstellung der neuen Schweisserei und den beendeten Ausbau der elektr. Zentrale; Zugänge 1908: M. 157 247. Die verschied. Betriebsabteilungen wurden nach u. nach zu einem abgeschlossenen, in sich abgerundeten Betriebe vereinigt. Arb.-Zahl Ende 1905–1908: 4714, 4778, 4795, 4497. An Löhnen und Gehältern wurden 1908 M. 4 461 173 gezahlt. – Warenumsatz 1904–1908: M. 12 300 000, 13 089 875, 14576 913, 16 800 000, 15 500 000 an erzeugten Feinblechen, Qualitäts- und Dynamo- Blechen, Emaillierwaren, gepresste Eisenblechwaren, verzinnten und verzinkten Ge- fässen, geschweissten Artikeln, Emaillegusswaren. In den Prozessen mit dem Ver- kaufsbureau Vereinigter Emaillierwerke ist, nachdem der Ges. bereits durch reichs- gerichtliche Entscheidung im Laufe des J. 1908 ein Betrag von ca. M. 68 000 nebst Zs. zu- gesprochen war, der Hauptprozess durch Reichsgerichtsurteil v. 9./1. 1909 dahin entschieden, dass von dem Klageobjekt von M. 360 000 der Ges. M. 300 000 nebst Zinsen zurückzuzahlen sind. Diese Summe ist inzwischen an die Ges. zur Auszahlung gelangt. Alle aus dem früheren Verkaufsbureau-Verhältnis noch schwebenden Schadenersatzprozesse wurden 1909 durch gegenseitigen Verzicht auf alle Ansprüche u. Zurückziehung der Klagen endgültig erledigt. Die aus Anlass der Prozesse früher gestellten Reserven sind ausreichend, so dass eine Belastung des Geschäftsjahres 1909 ausgeschlossen erscheint. Scharfe Konkurrenz, Rückgang der Konjunktur, hohe Rohmaterialpreise, teuere Kohlen wegen hoher Frachten, Steigerung der Arbeitslöhne etc. beeinträchtigten das Resultat für 1907 ungünstig. Der mit M. 384 057 ausgewiesene Bruttogewinn sowie weitere dem Spec.-R.-F. entnommene M. 223 525, zus. also M 607583 wurde zu Abschreib. u. Extraabschreib. verwendet. Die Ges. wurde 1907 durch die Unterschlag. eines früheren Prokuristen geschädigt. Die veruntreuten Beträge beziffern sich auf M. 196841, davon sind im Regresswege bereits M. 32 216 definitiv eingegangen. Über eine Summe von M. 102 394 schweben Prozesse, die teilweise in erster Instanz zu Gunsten der Ges. ent- schieden sind. Ein Betrag von M. 7987 ist als uneinbringlich abgebucht, während weitere M. 87 612 als noch möglicher Verlust vom Delkr.-Kto abgeschrieben sind. Im J. 1908 betrug der Bruttogewinn M. 592 759, wovon M. 478 555 zu Abschreibungen auf Anlagen u. M. 21 324 auf Debitoren verwendet wurden; der verbleibende Reingewinn wurde dem besond. R.-F. mit M. 23 525, dem Delkr.-F. mit M. 41 203 zugeschrieben u. M. 28 149 vorgetragen. Kapital: M. 6 288 000, und zwar a) M. 1 000 800 in 834 Stück (Nr. 1–834) 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200, b) M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, c) M. 4 087 200 in 3406 Prior.-Aktien (Nr. 2001–5406) à M. 1200. Die Prior.-Aktien zu b) und c) gewähren nach Fortfall der früher bestandenen St.-Aktien besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600 (= Thlr. 200), erhöht 1873 um M. 596 400 in 994 Aktien. Reduziert vom 4./1. 1878 an von M. 600 auf M. 500 und vom 5./1. 1882 an auf M. 300. FErhöht 1881 um M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien à M. 600. Für je 2 St.-Aktien und eine bare von M. 200 auf 500 steigende Zuzahlung (zus. M. 325 525) kam eine Prior.-Aktie zu M. 600. Restliche 437 Prior.-Aktien mit Aufgeld verkauft. 1887 fand Rückkauf von 336 St.-Aktien zu M. 100 das Stück statt. Lt. G.-V.-B: vom 21. Jan. 1894 Einlösung der restlichen St.-Aktien (M. 9600) und Em. von M. 1 000 800 in 834 Stück 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200 zu pari; zunächst begeben 250, dann noch mals 250 und 1895 restliche 334 Aktien; A.-K. somit am 31. Juli 1897 M. 2 200 800. EI höhung am 12. Aug. 1897 um M. 1 000 400 in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, divaber. ab 1. Juli 1897; offeriert den Aktionären zu 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 1241Mai 1898 um M. 1 000 400 (auf M. 4 401 600) in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, dib.bel. ab 1./8. 1898, angeboten den Aktionären zu 115 %, anderweitig zu 120 %; weitererhölitillt: G.-V.-B. v. 19./5. 1899 um M. 1 886 400 (auf M. 6 288 000) in 1572 Prior.-AktienIà Mad200 div.-ber. ab 1./8. 1899, begeben an ein Konsortium zu 124 %, von diesem angebotem d Aktionären 5./6.–31./7. 1899 zu 127.50 %, auf nom. M. 8400 entfielen 3 neue-Priopfaktien Durch den grösseren Umfang der Geschäfte und durch die Modernisierung derlAnlagéwisind die flüssigen Mittel der Ges. stark in Anspruch genommen. Um dastBetriebskapitalvin Einklang mit dem gestiegenen Unlsatz zu bringen, und zur Abstossumgider/Bankier. schulden beschloss die G.-V. v. 28./6. 1907 die Erhöhung des XIKaum' Metdk572 000ifl 1310 Prior.-Aktien à M. 1200; diese Erhöhung ist nicht durchgeführt. 1idef) gie eclblo / Anleihe von 1906: M. 3 500 000 in 4½ % Oblig. zu 192 0 Rege M. 1000%auf Hd'at den Namen der Bank f. Handel u. Ind. in Hannover. Zs. 2 Afls ß fg inhel. halb 26 Jahren durch Auslos. im März auf 1./7. Ab 1910 Verstälkte Filg- Zufflssig. Die Rückl Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1909/1910. I. 49