Kohlenbergbau. 791 Akt.-Ges. Braunkohlenwerke Möncheberg in Cassel. Gegründet: 1899, eingetr. 13./6. 1899. Letzte Statutänd. v. 30./9. 1901 u. 7./4. 1908. Zweck: Erwerb der sämtl. Kuxe und des gesamten Bergwerks- und sonst. Eigentums der Gewerkschaft Braunkohlenwerke Möncheberg, Betrieb dieses Bergwerks und der damit ver- bundenen Brikettfabrik. Grösse des Grundbesitzes nach Erwerbung von abbauwürdigem Kohlenland u. nach Verkauf von abgebauten Besitz 1904–1908 jetzt 35 ha 83 a 55 qm. 1900 wurden 2 neue Schächte abgeteuft u. eine neue Tiefbauanlage, sowie eine elektr. Anlage zur Abgabe von Licht u. Kraft errichtet. Erbaut sind 2 Arb.-Wohnhäuser. Nov. 1901 fand ein Wassereinbruch in den Schächten der Ges. statt, wodurch M. 35–40 000 Unkosten und ein erheblicher auf M. 80 000 zu veranschlagender Förderausfall entstand. 1903/04 ist eine unter- irdische Seilförderung angelegt. 1907 wurden eine grössere Anzahl Bohrlöcher zur Unter- suchung der Gerechtsame der Ges. gestossen, wodurch ein Vorrat von mind. 138 000 000 hl gewinnbaren Kohlen nachgewiesen wurde, sodass bei der gegenwärtigen Förderung die er- bohrten Kohlenmengen für etwa 80 Jahre reichen würden. Weitere Aufschlüsse stehen noch aus. 1906/07 gelang es den Verlust von M. 160 000 auf M. 80 000 herabzudrücken und 1908 ganz zu tilgen. Der Ges. wurde im Oktober 1908 unter dem Namen „Heinrichs Hoffnung“ ein Braunkohlenfeld, Flächeninhalt 2 188 130 qm, verliehen, gelegen im Kreise Kassel-Stadt sowie in den Gemeindebezirken Ihringshausen, Niedervollmer, Wolfsanger und Gutsbezirk Fasanenhof b. Kassel. Kohlenförderung 1901–1908: 859 906, 791713, 1 030 587, 1 315 265, 1 426 538, 1 364 907, 1 525 318, 1 730 662 hl; Kohlenverkauf: 391 423, 419 167, 635 040, 800 266, 933 528, 908 591, 989 753, 1 167 487 hl; Brikettproduktion: 259 683, 181 165, 213 214, 287 487, 300 565, 264 215, 315 100, 321 300 Ctr.; Brikettverkauf: 225 434, 170 483, 233 821, 222.742, 363 883, 272 610, 306 825, 315 680 Ctr. Die Ges. gehört dem Verkaufsverein hessischer Braun- kohlenwerke an. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 350 000, erhöht lt. G.-V. v. 30./9. 1901 um M. 250 000 in 250, ab 1./1. 1901 div.-ber. Aktien à M. 1000, angeboten den Aktionären 25./10.–15./11. 1901 zu 100 % abzügl. 4 % Zs. bis 1./1. 1902. Hypotheken: M. 183 076 an 1. u. 2. Stelle. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 225 000, Gebäude 40 000, Masch. 73 000, Arb.-Wohnungen 76 000, elektr. Anlage 36 000, Schachtanlage 80 000, Grubenfeldergerecht- same 93 000, Laufbühnen 2000, Lagerschuppen 2000, Hof u. Wege 1, Eisenbahnanschluss- geleise 30 000, Seilbahn 20 000, Aus- u. Vorrichtungsarbeiten 20 000, Pferde u. Wagen 1000, Debit. 43 958, Bankguth. 29 440, Kohlen 2795, Briketts 8771, Inventar 27 643, Holz 27 17, O1 u. Material 2841, Kassa 701. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 183 076, Kredit. 29 181, R.-F. 1185, Vortrag 3427. Sa. M. 816 871. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 80 000, Inventar 4510, Holz 49 633, Ö1 u. Material. 11 132, Knappschaftskassa 10 767, Handl.-Unk. 7653, Betriebs-Unk. 7729, Arbeits- löhne 164 584, Gehälter 21 273, Masch.-Reparat. 6603, Feuerversich. 1250, Steuern 949, Gebäude- reparat. 823, Zs. 8823, Abschreib. 75 040, z. R.-F. 180, Gewinn 3427. —— Kredit: Kohlen 271 189, Briketts 179 194, Mieten u. Nebeneinnahmen 3999. Sa. M. 454 384. Dividenden 1899–1908: 0, 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Bergwerks-Dir. Otto Brunne, kaufm. Dir. Otto Krahl. LAufsichtsrat: Vors. Fabrikant Karl Wüstenfeld, Stellv. Bankier Heinr. Koch, G. F. Kühne- mann, Fabrikant Karl Beck, Dir. A. Demme, Cassel; Bergwerks-Dir. Ad. Reh, Gr.-Lichterfelde. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Cassel: Mauer & Plaut. Bergwerks-Gesellschaft Dahlbusch in Zeche Dahlbusch bei Rotthausen, Kreis Essen a. d. Ruhr. Gegründet: 30./3. 1873. Letzte Statutänd. 15./5. 1902. Zweck: Ausbeutung der Zeche Dahlbusch im Nordosten des Landkreises Essen, deren erster Schacht 1853 durch die A.-G. Belgisch-Rhein. Ges. der Kohlenbergwerke an der Ruhr (1851 in Düsseldorf konstituiert) an- gelegt wurde. Die Berechtsame umfasst rund 400 ha. 1873 wurde die Ges. in die Bergwerks- Ges. Dahlbusch umgewandelt. Von den sechs Schächten der Ges. ist der fünfte Schacht 1895 und der sechste seit 1./1. 1900 in Förderung getreten. Auf den Schächten II u. V wurde 1900/1901 eine erste Gruppe von 60 Koksöfen mit Nebenproduktengewinnung (Teer und schwefelsaures Ammoniak) erbaut; auf Schacht III ist 1904 eine zweite Gruppe von ebenfalls 60 Koksöfen errichtet u. seit Okt. 1904 im Betrieb. Dagegen ist auf Schacht IV, der in Zukunft nur noch zur Wetterführung dient, die Förderung gestundet. Grundbesitz am 31./5. 1908 62 ha 78 a 55 qm, nach Ankauf von 6 ha 23 a 99 qm in 1907. Die Ges. hat Häuser- besitz für ihre Beamten 37 Häuser mit 80 Wohnungen und für Arbeiter 38 Häuser mit 158 Wohnungen. Für Neuanlagen, Umbauten etc. wurden 1900–1908 M. 578 576, 1 226 455, 1204 606, 1 104 281, 1029 447, 683 187, 602 992, 882 618, 1 459 620 ausgegeben. Die Betriebsmaterial. erforderten 1908 eine Aufwend. von M. 177 471, die auf die Selbstkosten verrechnet wurden. Beteiligungsziffer im Kohlen-Syndikat für Kohlen 1 210 000 t, für Koks 183 000 t. Im Betriebe ist auf Schacht II u. V seit 1898 eine tägl. 12–15 000 Stück Steine erzeugende Ziegelei. Beteiligt ist die Ges. ferner bei einer anderseits auf Schacht III u. VI errichteten Ziegelei.