Kohlenbergbau. 795 Im J. 1908 hat die Ges. in Gemeinschaft mit dem Westböhm. Bergbau- Aktien-Verein, der Dresdner Bank u. dem A. Schaaffhausen'schen Bankverein den Deutsch-Österreich. Kohlenbergbauverein, G. m. b. H. in Berlin, gegründet, mit einem Stammkap. von M. 1 000 000, wobei die Ges. sich mit 27½ % beteiligte. Im Juni 1899 erfolgte mit Wirk. ab 1./1. 1899 zwecks Einheitlichkeit, Vereinfach. u. Ver- billigung der Verwalt., Übertrag. des österr. Bergwerkbesitzes an die Gew. Brucher Kohlenwerke. (Siehe Jahrg. 1901/1902.) Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000. Erhöhung um M. 13 000 000 lt. G.-V. v. 30./12. 1895 behufs Erwerbung der Kuxe der Brucher Gew. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Dresden oder Berlin. 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Überschuss bis 7½ % Tant. an Vorst. oder Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Kuxe der Gew. Brucher Kohlenwerke 19 401 604, Deutsche Werke u. Beteilig. 5 148 629, Debit. 146 367, Kassa 16 231, Kaut.-Effekten 545 000. –Passiva: A.-K. 15 000 000, R.-F. 984 683 (Rückl. 96 591), Kredit. 6 682 101, Personal-Kaut.- Kto 545 000, Div. 1 650 000, do. alte 520, Tant. an Vorst. 18 528, do. A.-R. 123 524, Vortrag 253 476. Sa. M. 25 257 834. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinn 2 142 121. – Kredit: Vortrag 210 288, Geschäftsgewinn 996 628, Gewinn d. Brucher Kohlenwerke 935 124, verf. Div. 80. Sa. M. 2142 121. Kurs: In Dresden Ende 1895–1908: 142, 127.50, 133.50, 138.50, 141, 150.50, –, 150, 154, 147, 175, 187, –, 179.50 %. Aufgelegt 24./7. 1895 zu 132 %. – In Berlin Ende 1896–1908: 128.50, 135, 140, 143, 151.80, 145, 150, 154.90, 145.50, 176.50, 188.90, 178, 179.80 %. Aufgelegt 15./4. 1896 zu 135 %. Dividenden 1895–1908: 8 p. r. t., 6, 7, 7½, 8, 10, 10, 10, 8, 8, 8, 9, 11, 11 %. Coup.- Verj.: 3 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. H. Schaaff, Bergrat W. Poech, Dresden. Aufsichtsrat: (5–15) Vors. Geh. Komm.-Rat Gen.-Konsul Gg. Wilh. Arnstädt, Stellv. Komm-Rat Gen.-Konsul Gust. Klemperer, Dresden; Bank-Dir. Hugo Markus, Kais. Rat Adolf Benda, Wien; Geh. Komm.-Rat Konsul Eug. Gutmann, Berlin. Prokuristen: Paul Pretzsch, Carl Werner. Zahlstellen: Dresden: Dresdner Bank, Allg. Deutsche Credit-Anst.; Berlin: Dresdner Bank; wien: Wiener Bank-Verein u. dessen Filial. in Prag, Brünn, Graz, Aussig a. E., Prossnitz. Duxer Kohlen-Verein in Dresden mit Betriebsdirektion in Teplitz-Schönau. Gegründet: 5./11. 1872; eingetr. 18./12. 1872. Statutänd. 20./12. 1899 u. 11./2. 1907. Zweck: Abbau von Kohlen u. Mineralien, deren Verhüttung u. Verwertung. Die Ges. besitzt folgende Grubenfelder: 1. Die Anna-, Anton de Padua-, Josef Valentin-, Barbara-, Bernardi-, Burghardt Clemens-, Petri-, Zacharias-, Stefani-, St. Josefi- Maria- und Anton- Grubenfelder bei Bruch, Ladung, Neu-Ossegg u. Wiesa mit den Schächten Marie, Clemens u. Wilhelm. 2. Das vereinigte Rreuzerhöhungs-Grubenfeld I u. II und die Maurici-Gruben- maassen bei Dux mit dem Kreuzerhöhungsschachte. 3. Das Wilhelm-Grubenfeld I u. II bei Dux, Sobrusan, Schellenken u. Ladowitz; gegenwärtig nach Auskohlung ausser Betrieb. 4. Die Barbara-, Franz Salesius-, St. Martin- und Maria Verkündigungs-Grubenfelder bei Preschen, Briesen, Bilin u. Langugezd mit dem Amalia III Schachte, welcher seit 1897 im Betriebe ist. 5. Das Amalia-Grubenfeld bei Ladowitz, Kutterschitz und Briesen mit dem Amalia I Schachte (geht der Auskohlung entgegen). 6. Das Gustav-Grubenfeld (früher Ludwig-Grubenfeld benannt) bei Kutterschitz, wo eine neue Abbau-Anlage „Amalia IV- hergerichtet wurde, die Mitte 1908 den Betrieb aufnahm. 7. Die Mariahilf-, Johann-, Barbara-, Theresia- u. Adolf-Grubenfelder bei Zuckmantel u. Kleinaugezd mit dem Johann-Liebieg- Schachte (geht der Auskohlung entgegen). Die ad 1 angeführten Maria- u. Anton-Grubenfelder b. Wiesa wurden 1899 erworben, in denselben wurde eine neue Schachtanl. „Wilhelmerrichtet. welche im selben Jahre zur Förderung kam. In dem ad 2 angeführten Kreuzerhöhungs- Grubenfelde wurde nach Einstellung des Betriebs durch Bohrungen ein lokal abgelagertes Liegendflöz, ca. 8 000 000 0z ergebend, konstatiert, zu dessen Abbau eine kleine Schacht- anlage als „Kreuzerhöhungs-Schacht' errichtet wurde, welche 1900 in Betrieb kam. Die ad 7 angeführten Mariahilf-, Johann-, Barbara-, Theresia- und Adolf-Grubenfelder wurden 1898 erworben u. daselbst der Johann Liebieg-Schacht errichtet. Sämtliche Schächte sind mit kürzeren oder längeren Schlepphbahnen mit den k. k. Staatsbahnlinien verbunden. Arb.- Zahl ca. 1300. 1906 Erricht. eines Verkaufs-Kontors in Dresden. Produktion in Böhmen: 1903 1904 1905 19066 1907 1908 Förderung Meter-Ctr.. . 6 803 264 6 653 909 6 543 078 6 909 334 7 671 829 8 096 905 Absatz 5 6 282 304 6 231 935 6 292 130 6 697 887 7 416 001 7 789 522 1906 Erwerbung eines Braunkohlenterrains bei Lobstädt-Borna in der Nähe von Leipzig, sowie die Erricht. einer Brikettfabrik mit 12 Pressen auf diesem Terrain, für die M. 3 000 000 in Aussicht genommen sind. Dieser neue Braunkohlenfelder-Besitz umfasst ca. 1003 Acker = 2300 ha in den Gemeinden Gross-Zössen, Klein-Zössen u. Haubitz. Auf demselben wird die für die Brikettwerke Dora und Helena zu Gross-Zössen, deren Betriebseröffnung mit