――― Kohlenbergbau. 807 Gew. Kaisergrube veräussert, wogegen diese den Aktionären des Steinkohlenbauvereins Kaisergrube auf je 2 Prioritätsaktien Serie II, auf je 2¾ Prioritätsstammaktien (Serie D) u. auf je 5 Stammaktien einen Kux, also insges. 2449 Kuxe, zu gewähren hatte (Frist zum Umtausch 21./11. 1908). d) Der gesamte Betrieb des Werkes wird ab 20./8. 1908 im Ein- vernehmen mit dem Vorstand u. dem A.-R. der Concordia geführt; sobald die Gew. Kaiser- grube begründet u. deren Grubenvorstand gewählt war, ging auf letzteren die Oberleitung beider Betriebe über. Der Betrieb beider Werke wird vom 1./1. 1908 an auf Rechnung der Gew. geführt. Gegründet: 21./7. 1871 mit Sitz in Zwickau, verlegt nach Gersdorf 1886. Zweck: Abbau von Steinkohlen, deren Abbaurechte der Verein in Gersdorfer Flur erworben hat. Von den im Besitze der Ges. befindl. 174 ha 32 a 61 qm Gesamtgrubenfeldfläche waren bis Ende 1907 40 ha 57 a 79 qm abgebaut. Der Grubenbetrieb erstreckte sich auf die 4 Flöze: Glückaufflöz, Vertrauenflöz, Hauptflöz, Grundflöz. Förderung aus den beiden Schächten I u. II 1904–1908: 148 325, 149 524, 157 985, 151 807, 155 934 t. Belegschaft 1908: 917 Mann. Kapital: M. 1 650 000, und zwar M. 1 200 900 in 4003 Prior.-Aktien Serie II (Nr. 1–4003), M. 270 600 in 902 Prior.-Aktien Serie I und M. 178 500 in 595 St.-Aktien à Thlr. 100 = M. 300. Die Prior.-St.-Aktien Serie I und die St.-Aktien tragen gemischte Nummern ohne bestimmte Reihenfolge, da erstere durch Abstempelung aus den St.-Aktien her- vorgegangen sind und von beiden Sorten bei Schaffung der Serie II grosse Posten ein- geworfen wurden. Die Prior.-Aktien Serie II bekommen vor sämtlichen anderen Aktien 5 % Vorz.-Div. und weitere 5 % mit den Prior.-Aktien Serie I vor den St.-Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. im April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Areal 332 000, Schachtbau I 226 000, do. II 332 000, Tagebau I 90 316, do. II 58 000, Dampfmasch. I 116 000, do. II 88 000, Kompressoren 1000, Strassenbau 3000, Holzschheiderei 1500, Verladevorricht. 22 000, Wasserversorg.-Anlage 18 913, Zecheneisenbahn 97 000, elektr. Kraft- u. Beleucht.-Anlage 252 951, Immobil. 130 000, Utensil. 129 017, Grundstücke 25 108, Wäscheanlage 1000, Centralkondensationsanlage 67 000, Material. 34 988, Debit. 215 788, Effekten d. R.-F. 161 137, Kassa 110 372, Kohlenbestand 35 125, Bank- guth. 65 574, Assekuranz 8285. – Passiva: A.-K. 1 650 000, R.-F. f. d. Knappsch.-Ber.-Gen. 30 000, Kredit. 30 538, Ern.-F. 2707, R.-F. 165 000, unerhob. Div. 592, Darlehen 270 000, Delkr.-Kto 62 000, Arbeiterlöhnungs-Kto 27 814, Knappsch.-Krankenkasse 1562, do. Pens.- Kasse 2683, Beamten-Unterst.-F. 78 149, Gewinn 303 029. Sa. M. 2 624 079. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Produkt.-Unk. u. Löhne 1 264 073, Material. einschl. selbstverbrauchte Kohlen 410 365, allg. Betriebs-Unk. 173 194, Unk. 52 549, Provis. u. Dekort 11 941, Zs. 582, Verlust a. Debit. 2013, Roh-Gewinn 303 029. – Kredit: Vortrag 152, Grund- stücke 3677, Nebeneinnahmen 12 987, Kohlen 2 200 775, verf. Div. 159. Sa. M. 2 217 751. Kurs Ende 1890–1908: St.-Aktien: M. –, 310, 300, 250, –, 195, 230, 359, 477, 625, 808, –, –, –, 550, 355, 500, 400, — per Aktie; Prior.-Aktien Serie I: M. 503, 510, 472, 445, –, 391, 433, 600, 680, 819, 1050, –, 830, 750, 775, –, –, 600, 600 per Aktie; Prior.-Aktfren Ser. II: M. –, 600, 545, 540, 468, 640, 660, 850, 940, 1140, 1305, ==, 1030, 990, 1000, –, 1000, 880, 800 per Aktie. Notiert in Zwickau; erstere beiden Aktienarten auch in Leipzig. Dividenden 1890–1907: Prior.-Aktien Serie II: 14, 15, 9, 10, 7½, 12½, 14, 19, 20, 24, 35, 28¼, 21, 8½, 12, 12, 13¼, 15 %; Prior.-Aktien Serie I: 9, 10, 4, 5, 2½, 7½, 9, 14, 15, 19, 30, 23¼, 16, 3, 7, 7, 8½, 10 %; St.-Aktien: 4, 5, 0, 0, 0, 2½, 4, 9, 10, 14, 25, 18½, 11, 0, 2, 2, 3¼, 5 %. Goup.-V.: 3 J. n. F. Der Gewinn der Akt.-Ges. Kaisergrube für 1908 M. 303 029 wurde der neuen Gew. Kaisergrube überwiesen. Liquidatoren: Ad. Kneisel, A. Hurtzig. Aufsichtsrat: (5–6) Vors. C. Clement, Leipzig; Stellv. Dr. jur. G. Wolf, Komm.-Rat Stadtrat A. Hentschel, Curt Ebert, Zwickau; Rechtsanw. Dr. jur. R. Gaitzsch, Chemnitz; Berg.- Dir. a. D. Rob. Hey, Radebeul. Zahlstellen: Eig. Kasse; Zwickau: Dresdner Bank, Vereinsbank Abt. Hentschel & Schulz; Leipzig: Schultze & Comp.; Dresden: Hch. Wm. Bassenge & Co. (Dresdner Bankverein); Chemnitz: F. Metzner. Greppiner Werke in Greppin, Prov. Sachsen. Gegründet: 18./11. 1871 mit dem Sitz in Berlin, welcher lt. G.-V. v. 8./3. 1893 nach Greppin verlegt wurde; bis 1878 bezw. 1879 trug die Firma den Zusatz: A.-G. f. Baubedarf und Braun- kohlen (vorm. C. Aug. Stange). Letzte Statutänd. 20./3. 1899. Zweck: Betrieb u. Erweiterung der zu Greppin bei Bitterfeld belegenen Dampfziegelei u. Tonwarenfabrik, sowie die Ausbeutung von Braunkohlengruben. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung die Braunkohlengrube Greppin bei Bitterfeld nebst Dampfziegelei und Thon- warenfabrik von C. A. Stange für M. 2 100 000; später ist noch die Braunkohlengrube Johannes erworben und sind 2 Brikettfabriken angelegt, im Betrieb seit 20./1. 1880 bezw. 16./6. 1884. 1886 wurden von der Stadt Bitterfeld ca. 120 Morgen Kohlenfelder angekauft. 1894 er- warb die Ges. weiter von dieser Stadt das Auskohlungsrecht auf 93 Morgen 60 qR. für M. 130 000, und 1895 das Auskohlungsrecht auf ca. 68 Morgen zu verhältnismässig gleichem Preise. Fabrikationsartikel: Verblende-, Facon- und poröse Steine (Specialität), Radialsteine zum Schornsteinbau u. Steine zu massiven Kleineschen Decken, Ornamente, Terrakotten, Porzellan-