Kohlenbergbau. 819 einer Brikettfabrik mit 3 Pressen (mit Drahtseilbahn von ca. 3200 m) u. Bahnanschluss an die Staatsbahn, die Grube Nr. 340 „Maria“ (Tiefbau) bei Zeitz, deren Kohlenförderung Verwendung findet in dabei belegener Mineralöl- u. Paraffinfabrik Aue, eine Dampfziegelei, welche für eine jährl. Produktion von 4–5 000 000 Mauersteinen eingerichtet ist, die Grube „Gottlob“' (Tiefbau) bei Theissen mit Schwelereianlage, Brikettfabrik mit 10 Pressen, Drahtseilbahn und Bahn- anschluss an Staatsbahn, die Grube „Carl Oscar“ bei Hollsteitz (Tiefbau) mit Schwelerei; 2) im Bergrevier westlich Halle a. S. die Grube „Hermine Henriette 1%* (Tagebau u. Tiefbau) bei Osendorf nebst Nasspresssteinfabrik mit 1 Presse und Brikettfabrik mit 3 Pressen (mit Staatsbahnanschluss), die Mineralöl- und Paraffinfabrik Döllnitz, die Grube „Hermine- Henriette II“ bei Döllnitz, das Braunkohlenwerk „Eisengräber“ u. die Gruben Nr. 56 u. 57 bei Wansleben, sowie Neu-Langenbogen b. Teutschenthal, 2 Schwelereien u. 1 Dampfziegelei ebendaselbst, welche für eine jährl. Produktion von 4–5 000 000 Thonsteinen eingerichtet ist. Endlich als weiterer Besitz die in Fristen lieg. Braunkohlengrube ,Moltke“ b. Döbris im Bergrevier Zeitz. Der eigene Grundbesitz bezifferte sich Ende März 1909 auf 958 Morgen, nachdem 1908/09 19 Morgen hinzu erworben. An Kohlenabbaugerechtigkeiten wurden 1900/1901–1905/1906 an 180 ha 85 a 31 qm erworben. Kohlenkaufgelder wurden in der gleichen Zeit M. 1 010 449 bezahlt, 1907/08 u. 1908/09 Ankäufe von Kohlenabbaugerechtig- keiten von 160 ha 35 a 5 qm bezw. 221 ha 14 a 04 qm, sodass Ende März 1909 der Besitz an gewinnbarer Kohle rund 923 Mill. hl beträgt. An Kohlenkaufgelder wurden 1907/08 u. 1908/09 M. 403 647 bezw. M. 365 073 bezahlt; die Restkaufgelder betrugen Ende März 1909 M. 1 349 553, zu zahlen bis 1924. Vom königl. Oberbergamt Halle a. S. ist der Ges. auf ihre Mutung unter dem Namen „Heinrich I* das Bergwerkseigentum verliehen (noch unaufgeschlossen), ferner auf ihr 1899/1900 angekauftes 5385,912 qm grosses Kohlenfeld Neu-Langenbogen I (s. oben). Die Zugänge auf Gebäude, Masch. etc. beanspruchten 1907/08 M. 584 934. Den Verkauf der Mineralöle ausschl. der Paraffine hat das „Verkaufs-Syndikat für Paraffinöle zu Halle a. S.“, dem die Ges. angehört, übernommen. Die Ges. ist auch Mitglied der Preisvereinigung mittel- deutscher Braunkohlenwerke u. von dem Verkaufsverein Thüring. Braunkohlenwerke G. m. b. H. Beamte u. Arbeiter ca. 1500 Personen. Produktion: In den Jahren 1901/1902–1908/1909 wurden gefördert bezw. produziert: Braunkohlen: 9 424 950, 10 106 665, 10 489 669, 10 892 815, 12 161 808, 13 247 567, 14 240 960, 14 458 978 hl: Nasspresssteine: 21 104 930, 18 617 810, 20 160 629, 21 417 150, 20 069 550, 18 734 000, 20 943 400, 19 730 700 St.; Briketts: 1 800 767, 1 840 539, 1 947 950, 2 194 439, 2 703 330, 3 149 608, 3 610 533, 3 631 850 Ctr.; Teer: 4775 345, 4497 540, 4 460 460, 4024 897, 4 431 105, 3 983 020, 4407 575, 4 501 522 kg; Ziegelsteine: 8 179 761, 8 233 635, 8 519 067, 9 349 432, 8 887 575, 7 876 223, 7 549 824, 7 905 954 Stück. Verkauft wurden an Mineralöl- u. Paraffinfabrikaten: Solaröl u. helle Öle: 1 356 000, 1 422 100, 1 585 600, 1 641 462, 1 723 134, 1 405 900, 1 399 300, kg; dunkle Ole u. Nebenprodukte: 4 001 100, 3 786 600, 3 707 400, 4 118 118, 4 541 794, 4 214 000, 3 989 600, ? kg; Paraffine aller Art: 687 800, 1 466 500, 1 083 200, 1 019 837 ,1 340 788, 1.154 200, 1 117 500, ? kg. Kapital: M. 4 300 000 in 3600 Aktien (Nr. 1–3600) à M. 500 und 2500 Aktien (Nr. 1–2500) à M. 1000. Urspr. M. 1 800 000 in Aktien à M. 500, erhöht lt. G.-V. v. 11./6. 1887 um M. 1 782 000 in Aktien à M. 1000 zwecks Verschmelzung mit der Vereinigt. Sächs.-Thüring. Paraffin- und Solaröl-Fabrik in Halle a. S. (s. auch oben). Nochmalige Erhöhung lt. G.-V. v. 26./11. 1908 um M. 718 000 (auf M. 4 300 000) in 718 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1./10. 1909, übernommen von einem Konsort. zu 120 %, angeboten den alten Aktionären 5 I vom 16.–31./12. 1908 zu 125 %, eingezahlt bis 31./12. 1908 das Aufgeld u. 25 % abz. 4% Zs. v. 31./12. 1908 bis 30./9. 1909, 50 % am 31./3. 1909 u. restl. 25 % am 30./9. 1909, beidemal abz. 4 % Zs. bis 30./9. 1909. Der Erlös der neuen Aktien dient zum An- kauf von Kohlenfeldern, sowie zur Erweiterung der Betriebsanlagen infolge steigender Produktion. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1898, Stücke auf Inhaber à M. 300, 500, 1000. Zs. 2./1, ÜG. 1/ ils pari ab 1904 durch jährl. Ausl. von 2 % im Jan. auf 1. Juli; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 6 Monaten Frist ab 1904 zulässig. Verj. der Coup. 4 J. (F.) Die Ges. darf vor Tilg. dieser Anleihe keine neuen Schuldverschreib. ausgeben, welche deren Inhabern ein bess. Recht auf das Vermögen der Ges. als den In- habern der jetzt ausgegeb. M. 1 000 000 Teilschuldverschr. einräumen. Noch in Umlauf 31./3. 1909 M. 893 400. Der am 1./7. 1898 noch ausstehend gewesene Rest der 1886er 5 % zu 103 % rückzahlb. Anleihe von M. 760 000 wurde am 20. Sept. 1898 zur Rück- zahlung auf 2. Jan. 1899 gekündigt, bezw. wurde den Besitzern der 5 % Schuld- verschreibungen der gleiche Nennbetrag in 4 % Schuldverschreibungen zum Umtausch angeboten und das Aufgeld von 3 % bar ausbezahlt. Kurs Ende 1899–1908: 100, –, 99, –, 100.25, 100.60, 100, 99.75, 96.50, 96 %. Not. Leipzig u. Halle a. S. II. M. 700 000 zu 4½ % verzinsl., rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 500. Aufgenommen lt. G.-V. v. 26./11. 1908 (s. auch bei Kap.). Hypotheken: (Stand vom 31. März 1908) M. 698 300. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Juni oder Juli. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 500 = 1 St., jede Aktie à M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Bis 10 % zum R.-F. (ist erfüllt), die vom A.-R. an die Angestellten der Ges. bewilligten Tant., bis 4 % Div., vom verbleib. Betrage 5 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von M. 7500), Überrest nach G.-V.-B. 52*