Ö 832 Kohlenbergbau. Aufsichtsrat: (5) Vors. Komm.-Rat Stadtrat Aug. Hentschel, Zwickau; Stellv. Komm.-Rat Anton Wiede, Bockwa; Dr. jur. Gg. Wolf, Zwickau; Architekt L. Hirsekorn, Chemnitz; Berg- werks-Dir. a. D. Alwin Hennig, Niederlössnitz. Zahlstellen: Für Div.: Kriebitzsch: Eigene Kasse; Zwickau: Vereinsbank, Abt. Hentschel & Schulz; Altenburg: Allg. Deutsche Credit-Anstalt Lingke & Co. Leipziger Braunkohlenwerke, Aktiengesellschaft zu Kulkwitz bei Markranstädt. Gegründet: 3./8. 1891; eingetr. 26./8. 1891; früher Gew. Bis 1899 Sitz in Albersdorf. Letzte Statutänd. 10./5. 1905. Zweck: Kohlenbergbau, Brikettfabrikation und Herstellung von Nasspresssteinen. Die Gruben der Ges. haben ihre Lage im Bergrevier Leipzig. Der eigene die Kohlenfelder ent- haltende Grundbesitz beziffert sich auf rund 380 ha und ist in seinem überwiegenden Teil in den Fluren Kulkwitz und Markranstädt sowie dem einen Gutsbezirk für sich bildenden Rittergut Gärnitz belegen. Die zurzeit im Besitz der Ges. befindl. Grundstücke enthalten einen Kohlenreichtum, welcher ihr bei einer etwa 3 000 000 hl jährl. betragenden Förderung eine Lebensdauer über 60 Jahre sichert. Zur Förderung der Kohle sind 2 Schächte vorhanden: der Carola-Schacht, welcher als Hauptförderschacht dient, der König Albert- Schacht, welcher in Res. steht. Ausserdem sind noch zwei für die Bewetterung u. Fahrung der Mannschaften dienende Schächte vorhanden. Die geförderte Kohle gelangt in der Hauptsache als Rohkohle zum Versand. Die Oberfläche der im Besitz der Ges. befindl. Grundstücke wird landwirtschaftl. verwertet u. ist zu diesem Zweck ver- pachtet. Das Werk ist durch eigene Zechenbahn von 3 km Länge mit der Station Markran- tädt der Preuss. Staatsbahn verbunden. Die Ges. hat sich dem Verkaufsverein der Sächs. Braunkohlenwerke, G. m. b. H. in Leipzig angeschlossen. Beschäftigt werden 240 Beamte u. Arbeiter. Ausser den zahlreichen zum Betrieb der Landwirtschaft erforderl., in der Haupt- sache auf dem der Ges. gehörenden Gute Kulkwitz u. Rittergut Gärnitz belegenen Gebäuden hat dieselbe für ihre Arbeiter 28 Wohnhäuser mit Gärten in 3 auf Markranstädter, Kulk- witzer u. Albersdorfer Flur befindl. Kolonien errichtet. Die Anlagekonten erhöhten sich 1908 um M. 137 491 (Grundstücke allein um M. 71 988). Gesamtabschreib. bis 1908 M. 1 509 694, somit Anlage-Kti Ende 1908 M. 1 989 905. 1906/07 Errichtung einer elektr. Kraftcentrale. Produktion: 1903 1904 1905 1906 1907 1908 Kohlen: gefördert . . hl 2 874 260 3 042 880 3 188 035 3 023 675 2 836 485 2 979 315 vLerkauff. 32 421 2739 712 2 921 611 2786 775 2 599827 2 674 851 verarbeitet . . „ 181003 203 312 186 760 144 095 160 011 207 000 selbstverbraucht . „ 96 915 98 345 101 505 95 295 77 220 70 525 Presssteine: gefertigt . . St. 7 901 000 8929 000 8 120 000 6 265 000 7 007 000 9 000 000 verkauft . . „ 8 243 030 8 521 250 8 350 070 7 126 000 6 911 650 7 879 100 (leinschl. Selbstverbrauch) Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 800 000, erhöht lt. G.-V. v. 10./5. 1905 um M. 200 000 in 200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1905, übernommen von der Allg. Deutschen Credit-Anstalt zu 150 %, hiervon M. 100 000 angeboten den alten Aktionären 8: T v. 2.– 22./6. 1905 zu 155 % plus 4 % Zs. ab 1./1. 1905. Agio mit M. 97 000 in den R.-F. Gelegentlich der Einreichung der alten Aktien beim Bezugsgeschäft wurden diese mit einem Stempelaufdruck der die im Jahre 1899 erfolgte Anderung der Firma und die Verlegung ihres Sitzes von Albersdorf nach Kulkwitz bekundet, versehen. Hypotheken: M. 579 804 zu 3¼–4 % verzinsl. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), event. Sonderrückl., vertragsm. Tant., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser M. 8000 fester Jahresvergüt.), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Grundstücke 779 460, Gebäude 501 887, Kohlenflöz 483 553, Schächte 26 857, Masch. 103 338, Zechenbahn 14 000, do. Betriebsmittel 8311, Betriebs- Utensil. 14 422, Kontor- do. 1, Dynamos, Motoren u. Leitungen 58 073, Produkte u. Material. 43 402, Kassa 6001, Hypoth. 15 500, Effekten 10 446, Debit. 31 063, vorausbez. Versich. 1693, Dahrlehns-Zs. 1205. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 177 000, Hypoth. 579 804, Bankkto 190 520, Kredit. 50 357, Div. 90 000, Tant. 10 374, Vortrag 1161. Sa. M. 2 099 218. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 71 485, Reparat. u. Unterhalt. 19 641, Abschreib. 87 173, Gewinn 101535. – Kredit: Vortrag 2401, Gesamtertrag 277 434. Sa. M. 279 835. Kurs Ende 1905–1908: 173, 173, 146.50, 134 %. Zugel. Juli 1905; erster Kurs 31./7. 1905: 190 %. Notiert in Leipzig. Bividenden 1891–1908: 4, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 4½, 5, 6, 7, 7½, 8, 10, 10½, 10½, 9,9 %. Zahlb. spät. 1./4. Coup.-Verj.: 3 J. (F.) Direktion: Arthur Hoffmann, Dipl. Berg-Ing. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Prof. Th. de Beaux, Stellv. Rechtsanw. Dr. F. Zehme, Bank-Dir. Justizrat Dr. jur. Paul Harrwitz, Leipzig; Gust. Freih. von Eberstein, Albersdorf; Ad. Staffelstein, Lausen. Prokurist: Max Ebert, Markranstädt. Zahlstelle: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. 3