Kohlenbergbau. 835 Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich, Akt.-Ges. in Lintfort b. Mörs. Gegründet: 1./10. 1906; eingetr. 20./10. 1906; Sitz bis 22./2. 1908 in Düsseldorf. Statutänd. 22./2. 1908 u. 22./5. 1909. Gründer: Bank-Präsident Jean Baptiste Alb. Guillemin de Monplanet, Société générale de credit industriel et commercial. Jean Bonnardel, Baron Denis Charles Arthur Le Vavasseur, Emil Alexandre Louis de Baudreuil, Paul d'Angleys, Charles Léon Meunier du Houssoy, Ernest Pierre Paul Desfriches Marquis Doria, Paris; Ing. Jaques de Forts, Schloss des Forts bei Illiers; Ernst Omer Louis Dervaux, Conde; Edith Marie Jeanne de Bresson, Léon Thelier, Witwe Auguste Barthélemy Thelier, Adelaide Honorine geb. Loignon, Feélix Henri Morel d'Arleux, Felix Louis Morel d'Arleux, Christian de Catheu, Philippe Victor de Catheu, Paris; Jacques Théodore de Catheu, Schloss Juillac; Pierre Louis Marie de Catheu, Nerquettes; Witwe Marrier de Boisdhyver, Felicité Marie geb. de Catheu, Auguste Collignon, Paris; Bankverwaltungspräsident Jean Buffet, Nancy); Ing. Jean Keller, Paris; Bank-Dir. Alfred Kossmann, Frankfurt a. M.; Allgem. Elsäss. Bankgesellschaft, Strass- burg i. E.; Bankier Max Trinkaus, Ing. Henry Smits, Düsseldorf. Die Gründer haben sämtliche Aktien übernommen. Der Gesamtgründungsaufwand betrug M. 335 429. Zweck: Mutung und Erwerb von Bergwerken, insbesondere der Erwerb des Steinkohlen- bergwerks Friedrich Heinrich, gelegen in den Gemarkungen der Gemeinden Lintfort, Repelen, Vluyn und Vluynbusch, Kreis Mörs; Beteiligungen an anderen Bergwerken; Ausbeutung des obengenannten Bergwerks Friedrich Heinrich und der sonstigen von der Ges. in der Folge unter irgend einem Titel zu erwerbenden Bergwerke sowie derjenigen, die sie pachtweise oder sonstwie besitzen könnte. Die Kosten des Grunderwerbs und der in Aussicht genommenen beiden Schachtanlagen bei Lintfort nebst sonstigen Einricht., Arbeiterhäusern usw. werden auf insgesamt M. 24 000 000 veranschlagt, sodass später noch weitere Mittel, eventuell durch Ausgabe von Oblig., aufzubringen sein werden. Das Grubenfeld hat eine Grösse von ca. 30 000 000 qm und enthält, ausweislich zuverlässiger Bohrungen, Gas-, Fett- und Mager- kohlen in grossen Mengen, in mässiger Tiefe (ca. 300 m) u. vorzügl. Ablagerung, 80 dass die Anlage mehrerer Doppelschächte von vornherein als lohnend vorausgesetzt werden kann. Das für eine grosse Bergwerksanlage nebst zugehöriger Arbeiterkolonie erforderliche Terrain von ca. 1200 Morgen wurde erworben. Im Frühjahr 1907 wurde mit den Arbeiten auf Grund der im Laufe des Winters ausgearbeiteten Pläne begonnen. Die Abteufungsarbeiten Adurch das 310 m mächtige jüngere wasserreiche Deckgebirge werden nach dem Gefrierver- fahren ausgeführt u. wurden dieselben der Firma Tiefbau- u. Kälteindustrie A.-G. vorm. Gebhardt & König übertragen. Die Bohrarbeiten für den ersten Schacht begannen im Sept. 1907, der Schachtbau im J. 1908; die Bauzeit dürfte 3–4 Jahre betragen. Die Ges. besitzt eine eigene Ringofenanlage. Die Anschlussbahn nach Bahnhof Repeler ist bereits fertiggestellt. Kapital: M. 14 000 000 in 14 000 Nam.-Aktien à M. 1000, volleingez. seit Juli 1909. Das A.-K. wurde successive, je nach Fortschreiten der Schachtbauten eingezogen. Die G.-V. v. 22./5. 1909 beriet Erhöhung um M. 4 000 000, anzubieten den alten Aktionären 7: 2 Per Erlös aus dieser Emission ist vornehmlich zum Ankauf weiterer Grubenfelder u. Grundstücke im Anschluss an den jetzigen Besitz der Ges. bestimmt. Für den Verkauf der Aktien wurde hauptsächlich das französische Publikum herangezogen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1908: Aktiva: Aktionäre-Kto 5 200 500, Berechtsame 5 161 107, Kassa 13 623, Grundstücke 2 641 836, Gebäude 931 429, Masch. u. Material. 721.582, Bahn, Wegebau- u. Planierungs-Kto 1 117 606, Wasserversorg.- u. Entwässerungsanlage 231 875. Abteuf-Kto 1 114 801, Ringofenziegelei 184 722, Bankguth. 79 731, Debit. einschl. Kaut. 522 792, Verlust (Einricht. u. Vorbereit.-Kto) 571 486. – Passiva: A.-K. 14 000 000, Kredit. (Restschuld aus Berechtsame u. Kaut.) 4 480 880, Amort.-Kto Ringofen 12 216. Sa. M. 18 493 096. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 411 527, Gen.- Unk. 196 075. – Kredit: Pacht 11 946, Zs. u. Agio 24 170, Verlust 571 486. Sa. M. 607 603. Dividenden: 1906/07: 0 %; 1908: 0 % (Schachtanlage im Bau). Direktion: Alb. Spaeth, Bergwerks-Dir. Franz Brenner. Aufsichtsrat: Vors. Bankpräsident A. de Monplanet, Stellv. Bankier Max Trinkaus, Jean Bonnardel, Léon Thelier, Christian de Catheu, Auguste de Collignon, Ing. Jean Keller, Paris; Bankpräsident Jean Buffet, Nancy; Bank-Dir. Alfred Kossmann, Frankf. a. M.; Komm.-Rat Herm. Heye, Düsseldorf. Prokurist: Anton Deninger. Zahlstellen: Ges.-Kasse Düsseldorf, C. G. Trinkaus: Brüssel: Société belge de creédit industriel et commercial; Strassburg i. E. u. Frankf. a. M.: Allg. Elsäss. Bankgesellschaft. Lugauer Steinkohlenbauverein zu Lugau i. S. Gegründet: 1869. Statutänd. 24./. 1899 u. 8./4. 1907. Zweck: Steinkohlenbergbau u. Ver- wertung der dabei gewonnenen Produkte. Die Ges. erstand 1869 die Grubenfelder des vor- maligen, in Konkurs geratenen Zwickau-Lugauer Steinkohlenbauvereins „Neue Fundgrube“ und teufte 1869–75 die beiden Förderschächte „Vertrauenschacht' u. „Hoffnungschacht“ mit zus. 5 Flözen ab. Arealbesitz 111,376 ha Kohlenfeld und 15 ha 2,3 a oberird. Grundstück. Aus- gaben f. Neuanl. 1902–1908 M. 92 706, 15 777, 19 446, 30 019, 59 463, 41 076, 33 059. Abschreib. seit 53*