Kohlenbergbau. 845 Kurs Ende 1886–1908: 156.75, 157, 185.4, 204, 200.50, 186, 178.75, 181.25, 199, 215, 235, 278, 270, 292, 284, 288, 334, 313, 282, 270, 249, 253, 240 %. Notiert in München. Dividenden 1886–1908: 8, 8, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 9, 10, 10, 10, 12, 12, 14, 16, 14, 14, 13, 14, 14, 14, 14 %. Am 2./1. wird in der Regel eine Abschlags-Div. von 5 % bezahlt. Coup.-Verj.: Direktion: Dr. Ant. Weithofer, P. E. Engel, Gg. Lamprecht. Prokuristen: Alois Stinglwagner, Ad. Reichenwallner. Aufsichtsrat: (5–8) Vors. Max von Klenze, München; Stellv. Gustav Ritter von Schoeller, Brünn; Ed. Brinz, München; Alex. von Schreiber, Wien; Komm.-Rat Chr. Düll, Schliersee; Geh. Komm.-Rat Ernst Fromm, Rosenberg. Zahlstellen: München: Hauptkasse, Bayer. Vereinsbank; Wien: Schoeller & Co. „Eintracht', Braunkohlenwerke und Briketfabriken in Neu-Welzow (N./L.). Gegründet: 23./2. 1887, früher Gew. Eintracht I; eingetr. 23./4. 1887. Letzte Statutänd. 6./4. 1899, 21./5. 1900, 30./3. bezw. 11./11. 1905 u. 23./3. 1909. Sitz bis 11./11. 1905 in Berlin. Zweck: Erwerb, Einrichtung und Betrieb von Bergwerken und sich an Bergwerke an- lehnenden industriellen Unternehmungen. Die Ges. erwarb die Bergwerke, Abbauberech- tigung und Grundstücke der Gew. Eintracht I für M. 811 666 in Hypoth., M. 141 262 in Buchschulden und M. 1 392 000 in Aktien. Sie besitzt gegenwärtig: 1) die Grube Louise in Domsdorf, Kreis Liebenwerda, mit zugehörigem Kohlenfeld von ca. 210 ha, 5–8 m mächtig, 3 Förderanlagen, einer 1901 erweiterten Brikettfabrik mit 4 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Beutersitz, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern; 2) die Grube Henriette in Sallgast, Kreis Luckau, mit ca. 150 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, Grubenanlagen, einen 1901 fertiggestellten Tagebau, 2 Brikettfabriken mit je 4 Pressen, Anschlussgeleise nach der Station Poley, nebst Beamten- u. Arb.-Wohnhäusern. Die zweite Brikettfabrik ist 1899 auf einer 1898 für rund M. 80 000 gekauften Enklave errichtet; 3) die Grube Clara bei Welzow, Kreis Spreiberg, mit ca. 221 ha Kohlenfeld, 8–12 m mächtig, erworben lt. G.-V. 11./2. 1891 für M. 685 000 in Aktien, Grubenanlagen, 2 Tagebaue, 1 Brikettfabrik mit 7 Pressen, Anschlussbahn nach der Station Petershain, nebst Beamten-u. Arb.-Wohnhäusern; 4) diverse Mutungen u. Aus- kohlungsrechte. 1895 wurde für Grube Clara ein weiteres Kohlenfeld von ca. 150 ha erworben u. eine 2. Brikettfabrik mit jetzt 7 Pressen angelegt. 1905/06 ist auf Grube Clara eine 3. Brikettfabrik mit 7 Pressen errichtet. 1896 Ergänzung des Sallgaster Grubenfeldes durch Ankauf von 150 Morgen angrenzenden Kohlenfeldes für ca. M. 700 per Morgen und Arrondierung des Feldes Louise durch Erwerb. einiger kleiner, noch freier Grubenfelder; 5) 1900 erwarb die Ges. ein der Grube Clara benachbartes Kohlenfeld, Clara II, bei Gosda, welches Tagebau gestattet und bei 7–12 m Kohlenmächtigkeit rund 2000 Morgen Kohle führendes Areal umfasst. Das Terrain ist nicht gleich zu bezahlen, der Kontrakt lautet vielmehr auf einen an den Grundeigentümer zu zahlenden Tonnenzins von 1½ Pf. Pro hl abzügl. des eigenen Bedarfes. Auf dem Felde ist eine Brikettfabrik mit 7 Pressen errichtet. Die Kosten für die ganze Anlage nebst Arb.-Wohnungen, Einricht. des Tagebaues, der 5,4 km langen Normalspur Verbindungs- bahn mit Grube Clara haben M. 1 869 584 erfordert. Erhöhung der Anlagekonten 1906 um M. 2 315 947, wovon M. 858 886 auf Kohlenfelderwerbungen u. M. 596 998 für die neue Brikett- fabrik auf Grube Clara entfielen. Die sämtl. Kosten für diese neue Fabrik betrugen 1905/06 M. 1 795 344. 1907 betrug die Erhöhung der Anlage-Kti M. 843 728, wovon M. 217 611 auf den Erwerb von Kohlenfeldern entfielen. Zugänge 1908: M. 2 782 690 für Kohlenfelder (s. unten), sonst. neue Anlagen u. Anschaff. erforderten M. 823 352. Gesamtwert der Anlagen Ende 1908 M. 8 481 830 (1907 M. 6 650 182). Die Fabrikation auf den jetzt 41 Brikettpressen der Ges. mit 75 000 Doppelwaggons jährl. Leistungsfähigkeit erstreckt sich auch auf Industrie- briketts. Belegschaft insges. ca. 1500 Mann. Die Ges. gehört der Niederlaus. Brikett-Ver- kaufs-Ges. m. b. H. mit Sitz in Berlin (Stamm-Kap. M. 770 000) mit M. 134 000 an, eingez. 25 %. Im J. 1908 wurden in der im Kreise Hoyerswerda gelegenen Gemarkung Zeissholz und in den benachbarten sächs. Gemarkungen Ossling u. Lieske ein Grubenfeld in Grösse von 659 ha erworben. Der grösste Teil des Feldes, ca. 610 ha, liegt in der Feldmark Zeissholz. Diese Vergrösserung des Grubenfelderbesitzes bietet der Ges. Gelegenheit, zu geeigneter Zeit eine Erweiterung der Betriebsanlagen vorzunehmen. Dieses neue Feld liegt zwischen den Eisenbahnlinien Lübbenau – Senftenberg – Kamenz und Petershain – Hoyerswerda Königswartha-–Bautzen. Im Frühjahr 1909 wurde mit den Aufschluss- u. Entwässerungs- arbeiten, sowie mit den Vorarbeiten für den Eisenbahnanschluss begonnen, um jederzeit freie Disposition über den Bau einer Brikettfabrik zu haben. Die Gesamt-Erwerbungskosten des neuen Kohlenfeldes im J. 1908 betragen M. 2 284 268, wovon M. 877 891 bar bezahlt sind, während M. 1 406 377 als Restkaufgelder seitens der Verkäufer gestundet wurden, deren Tilg. bis 1918 zu erfolgen hat. Im Rahmen dieser Neuerwerbungen hat die Ges. auch den gesamten Besitz der Akt.-Ges. „Saxonia“ Braunkohlenwerk und Brikettfabrik mit Wirkung ab 1./1. 1909 gekauft. Diese Ges. besass ca. 126 ha Kohlenfeld in der Gemarkung Zeissholz, einige Grund- stücke in Grösse von 7 ha in der Gemeinde Bernsdorf, zwei Förderanlagen, eine Brikettfabrik mit 5 Pressen, Wohngebäude für Beamte und Arb., ein Anschlussgleis von ca. 3½ km Länge, sowie verschiedenes Zubehör. Das noch nicht abgebaute Kohlenfeld bildet eine wünschens-