848 Kohlenbergbau. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Ad. Overweg, Reichsmark b. Westhofen a. d. Ruhr; Stellv. Berg- assessor à. D. E. Tilmann, Konsul Bank-Dir. W. Hild, Dortmund; Komm.-Rat H. Heyman, Berlin; Hauptmann u. Fabrikbes. Carl Löbbecke, Iserlohn; Ober-Reg.-Rat a. D. Gg. Stumpff, Wiesbaden; Bank-Dir. F. Woltze, Essen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin u. Köln: A. Schaaffh. Bankver.; Berlin: Deutsche Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Effecten- u. Wechsel-Bank; Dortmund: Essener Credit-Anstalt; Essen: Rhein. Bank. „Concordia“, Bergbau-Akt.-Ges. in Oberhausen, Rheinl. Gegründet: 31./3. 1890; eingetr. 10./5. 1890. Letzte Statutänd. 14./8. 1899, 22./4. 1904 u. 29./7. 1908. Übernahme der Gew. Zeche Concordia mit allen Aktiven u. Passiven für M. 6 500 000. (Die „Concordiaé war schon einmal A.-G., Konc. 1853, A.-K. M. 3 300 000, Div. 1872–1876: 14, 20, 6, 0, 0 %. Auflös. beschlossen 15./5. 1877.) Zweck: Betrieb von Bergbau, Verarbeitung u. Verwertung der gewonnenen Produkte f. Handel u. Konsum. Die Berechtsame der Ges. umfasst annähernd 15 300 000 qm Flächenraum in den Gemeinden Oberhausen, Styrum, Alstaden, Meiderich u. Buschhausen. Sie markscheidet im Süden mit den Zechen Roland, der Harpener Bergbau-Ges. u. Alstaden, der Bergwerks- Ges. Hibernia gehörig; im Westen mit der Zeche Westende, der A.-G. Phönix, im Norden mit den Zechen Neumühl u. Oberhausen, letztere der Gutehoffnungshütte gehörig; diese bildet auch die östliche Grenze. Die Ges. verfügt über drei Tiefbau-Anlagen. Schacht 1 dient jetzt, nachdem der unterirdische Betrieb der Schachtanlage 4/5 angegliedert ist, nur noch zur Seilfahrt u. zur Materialförderung. Ausserdem hat er die Zentralwasserhaltung sämtl. Anlagen. Bei der Schachtanlage 2/3 ist der Schacht 2 als Doppelförderschacht ein- gerichtet, während Schacht 3 ausschliesslich zur Wetterführung benutzt wird. Die Schacht- anlage 4/5 besitzt in Schacht 4 einen Doppelförderschacht, während der zur Zeit mit einer Hilfsförderung versehene Schacht 5 der Wetterführung, Seilfahrt u. Materialförderung dient. — Die derzeitige tiefste Hauptscbachtfördersohle ist auf allen Anlagen mit Ausnahme der Wetterschächte 3, der 230 m, u. 5, der 120 m tief ist, bei rund 400 m gefasst. – Eine tiefere Sohle ist nur auf Schachtanlage 2/3 in Vorrichtung, woselbst mit einem Blindschacht bei 530 m das Muldentiefste des Flözes Sonnenschein, dem liegendsten Flöze der Fettkohlen- partie, erschlossen ist. Bis dahin enthält nach markscheiderischen Ermittlungen das durch die Schachtanlage 2/3 auszubeutende Westfeld noch eine Gesamtkohlenmenge von rund 20 000 000 t. Der übrige Teil des Grubenfeldes, der nach Angliederung der Schacht- anlage 1 an die Schachtanlage 4/5 durch diese ausgebeutet wird, enthält bis zur heutigen (Ende 1908) tiefsten Hauptschachtfördersohle bei 400 m Teufe eine Kohlenmenge von rund 25 000 000 t. Es stehen somit auf den derzeitigen Bausohlen rund 45 000 000 t Kohlen an. Ein Weiterabteufen auf Schachtanlage 45 um etwa 100 m u. die Vorricht. einer hier zu fassenden 500 m Sohle wird eine weitere Kohlenmenge von rund 25 000 000 t zur Auf- schliessung bringen. Bis zu einer Teufe von 1000 m beträgt die Gesamtkohlenmenge im ganzen Grubenfelde rund 190 000 000 t, wovon etwa 160 000 000 t der Fett- und etwa 30 000 000 t der Magerkohlenpartie angehören. Mit dieser Teufe von 1000 m ist die Fett- kohlenpartie erschöpft, während darunter noch mit der Magerkohlenpartie in der Erstreckung der ganzen Berechtsame gerechnet werden muss. In Betrieb sind ferner 352 Koksöfen, davon 222 mit Gewinnung der Nebenprodukte; seit Ende 1907 ist auch eine Benzolfabrik in Betrieb. Die Ges. besitzt 432 Beamten- u. Arb.-Wohn. u. 3 Heime für unverheiratete Arbeiter. Bahn- anschluss an Station Oberhausen u. Oberhausen-West. Seit 1893 Betrieb einer Ringofen- ziegelei. 1905 Bau der Kolonie im Stadtteil Lirich von 20 Wohnhäusern mit 70 Wohnungen. 1907 Besitz von 7 Bauernhöfen. Buchwert der Gesamtanlagen Ende 1908 M. 18 493 678 (einschl. Zeche Steingatt). Die Zugänge auf Anlagen-Kti 1907 betrugen M. 2 533 594, 1908 M. 3 396 117, davon entfallen auf Grundstücke M. 245 900, Gebäude M. 163 644, Aufbereitungen und Wäsche M. 1 029 390, auf Kokerei u. Nebengewinnungsanlagen M. 865 998, Eisenbahnen u. Wege M. 120 905, Masch. u. Kessel M. 531 727, Belegschaft 1902–1908 durchschnittl. 3860, 4611, 5502, 4832, 5175, 5586, 5984 Mann. Produktion: 1903 1904 1905 1906 1907 1908 Eohle t 1 085 379 1 216 495 1 139 495 1 420 899 1 534 589 1 429 582 Selbstkosten pro t. . M. 7.22 7.74 8.34 7.96 8.72 9.33 %%% . t 205 593 183 450 180 828 266 667 342 096 260 763 Erlös f. 1 t verk. Kohlen M. 9.41 9.32 9.48 10.08 10.93 11.15 „„%% .. 14.23 14.13 14.27 15.11 17.12 17.34 Teer . 333 130 1 281 160. 1 212 840 4 425 530 7 Ammenik eesg 887000 924 000 869 000 2 020 000 7 Ziegelsteine . St. 5 110 000 5 221 800 4 479 300 4 662 700 3 Beteiligungsziffer im Rhein.-Westf. Kohlen-Syndikat an Kohlen 1 526 376 t, an Koks 327 400 t. Beteiligung an der Ges. für Teerverwertung m. b. H. in Meiderich mit M. 90 000, sowie bei der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung in Bochum. Die G.-V. v. 27./11. 1902 beschloss den Erwerb des Steinkohlenwerks Steingatt in Kupferdreh. Der unrentable Betrieb der Zeche wurde stillgelegt. Die Concordia übernahm deren Syndikats- beteilig. v. 216 376 t zur Erhöh. der eigenen. Kaufpreis M. 1 900 000 (worin M. 776 000 An- leiheschuld Steingatts mit enthalten); der Rest aus dispon. Mitteln der Concordia gedeckt. Die Berechtsame der Gew. umfasst 1 Längen- u. 1 Geviertfeld a. M.; Grundbesitz 13 ha 50 a.